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0954 - Die Stunde des Pfählers

0954 - Die Stunde des Pfählers

Titel: 0954 - Die Stunde des Pfählers
Autoren: Jason Dark
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geschossen, wollte auch das Kreuz noch als letzte Sicherheit einsetzen, was nicht mehr nötig war, denn die Bestie schnellte zurück wie vom Katapult geschleudert. Sie geriet dabei dicht an den Rand der Öffnung. Niemand hielt sie auf. So kippte ihr Körper durch das Loch in die Tiefe.
    Wir sahen, wie er aufschlug, und wir sahen auch, wie er dabei war, zu vergehen.
    Die Riemen der Peitsche hatten tiefe Furchen in den Körper gerissen. Meine Kugel war quer in den Schädel gefahren und hatte ihn deformiert. Aus dem Loch sickerte Rauch, während in den Furchen plötzlich kleine Flammen brannten, die sehr bald den gesamten Körper erfaßten und ihn endgültig vernichteten.
    Wir wandten uns ab. Beide streckten wir Marek die Hände entgegen und halfen ihm hoch.
    »Und?« flüsterte er, wobei er sich die Kehle rieb und ganz schön zitterte.
    »Es war deine Stunde, Marek.«
    »Wirklich, John?«
    »Ja.«
    Er trat an das Loch, schaute nach unten und gab seinen Kommentar ab. »Es war unsere Stunde, Freunde, nicht nur meine…«
    ***
    Über die Leiter kletterten wir nach unten und bestiegen den Wagen völlig normal durch den Einstieg. Zwei Dinge waren für Marek wichtig: sein Eichenpfahl und das Vampirpendel.
    Er fand beides unversehrt in der Asche, schaute gegen das Gesicht auf dem Pendelstein, und dabei schüttelte er den Kopf. »Du schaffst es nicht immer, Zunita, nicht immer. Manchmal sind auch wir stärker, und ich weiß, daß du mir gehorchen wirst.«
    Da gaben wir ihm recht. Wenn man es genauer betrachtete, so waren wir alle drei zu einem Spielball geworden. Morgana Layton und Assunga hatten uns als Helfer eingesetzt, und wir hatten sie nicht getäuscht. So hatten sie sich nicht gegenseitig wegen des Vampirwolf zerfetzten müssen. Wie er genau entstanden war, würde wohl ein Geheimnis bleiben, und es interessierte mich auch nicht. Ich war froh, daß diese Bestie niemanden mehr töten konnte.
    Allerdings gab es noch ein Problem: Wir befanden uns in einer Einöde, wo weit und breit kein Haus vorhanden war. Natürlich sprachen wir darüber. Marek wußte so etwas wie einen Rat. »Wir können natürlich zu Fuß gehen, bis wir einen Ort erreichen. Oder wir bleiben einfach hier.«
    »Und dann?« fragte ich.
    »Man wird den Zug bestimmt schon vermißt haben und einen Suchtrupp losgeschickt haben. Außerdem arbeitete ich im Auftrag eines Kommissars Nägele, ich bin praktisch dienstlich auf Vampirjagd gewesen. Nägele hat mir versprochen, alles zu regeln, und ich glaube fest daran, daß er euch mit einschließen wird.«
    »Gut«, sagte ich, »warten wir.«
    »Aber nur in der Ruine«, erklärte Suko. »Dort liegt noch genügend Holz um uns an einem Feuer zu wärmen, bis der Suchtrupp eintrifft.«
    Ich mußte plötzlich lachen. Beide fragten nach den Gründen. Als ich anfing, von Shaos Abendbrot zu sprechen, hätte mich Suko am liebsten mit Eisbrocken gesteinigt…
    ENDE des Zweiteilers
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