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0945 - Die Energiejäger

Titel: 0945 - Die Energiejäger
Autoren: Unbekannt
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einer Methode, die GanercCallibso die „Erstellung virtueller Bildpunkte" genannt hatte. Mit Hilfe eines schwachen hyperenergetischen Feldes wurden die optischen Gegebenheiten des Raumes an gewissen Stellen so verändert, daß die Aufzeichnungsgeräte der Lichtzelle durch Fenster zu blicken „glaubten", die sich in unmittelbarer Nähe des beobachteten Systems befanden.
    Von besonderem Interesse waren für Saedelaere die Hunderte von Funksprüchen, die zwischen den im Weltall stationierten Fahrzeugen und dem zweiten Planeten hin und her pendelten. Die fremden Intelligenzen bedienten sich der herkömmlichen Sende und Empfangstechnik auf elektromagnetischer Basis. Anhand ihrer Modulations, Multiplex und Bündelungstechniken schätzte Alaska den Stand ihrer Technologie annähernd gleichwertig dem, den man auf Terra ohne die Technik der Arkoniden gegen Ende des 21. Jahrhunderts erreicht hätte.
    Den komplexen Analysemechanismen der Lichtzelle gelang es verhältnismäßig schnell, zu erkennen, daß die Fremden sich einer akustischen Kommunikationsmethode bedienten. Die abgefangenen Funksendungen bestanden zu mehr als fünfzig Prozent aus binären Daten; der Rest waren Geräusche, die im Empfänger hörbar gemacht werden konnten und ohne Zweifel Sprache im herkömmlichen Sinn darstellten. Anhand der Analyse kausal verknüpfter Funksprüche solcher Sprüche also, bei denen der zeitlich spätere die Antwort oder eine Reaktion auf den früheren darstellte und unter Zuhilfenahme linguistischer Modelle, die der Zivilisationsstufe der Fremden entsprachen, gelang es, die Bedeutung etlicher hundert Worte zu erkennen und eine vorläufige Grammatik/Syntax des fremden Idioms zu erstellen. Alaska Saedelaere faßte die Untersuchungsergebnisse der ersten fünf Stunden in der Art eines Überblicks zusammen und sprach ihn auf Speicher.
    „Das System besitzt als Zentralgestirn eine kleine gelbe Sonne, Typ G2. Um diese Sonne kreisen drei Planeten, die beiden inneren auf nahezu kreisförmigen Umlaufbahnen, der äußere auf einem stark elliptischen Orbit, dessen Perihel innerhalb der Bahn des zweiten Planeten liegt. Der Irrläufer ist derzeit seinem Perihel sehr nahe, das heißt, er ist im Augenblick der dem Zentralgestirn zweitnächste Satellit.
    Auf dem zweiten Planeten existiert eine Zivilisation, die vorläufig als vom spätindustriellen Typ zu bezeichnen ist.
    Sie beherrscht die unterlichtschnelle Raumfahrt, hat jedoch offenbar noch keinen Versuch unternommen, die beiden anderen Welten des Systems zu besiedeln oder auch nur nutzbar zu machen. Dabei muß man sich vor Augen halten, daß es sich bei dem innersten Planeten um einen Merkurtyp mit wenig einladenden Oberflächenbedingungen handelt. Der stark exzentrische Irrläufer erinnert an Mars, besitzt jedoch eine wesentlich dichtere Atmosphäre als dieser und weist vermutlich, zumindest in der Nähe des Perihels, annehmbare Oberflächentemperaturen auf. Er läßt allerdings keine Spur organischen Lebens erkennen. Die zweite Welt, die Heimatwelt der eingeborenen Zivilisation, ist unverkennbar erdähnlichen Charakters.
    aus der Sprachanalyse geht hervor, daß die Eingeborenen sich als Vargarten verstehen. Sie bedienen sich einer mit blumigen Ausdrücken angereicherten Sprache und nennen ihr Sonnensystem Das Glitzernde Auge mit den drei Tränen. Ohne Zweifel sind mit den Tränen die Planeten gemeint, deren Eigennamen, von innen nach außen aufgezählt, folgendermaßen lauten: Heimstatt der Wärme, Ursprung der Vollkommenheit (die Heimatwelt der Vargarten) und Irrläufer unter den Sternen.
    Das Aussehen der Vargarten ist aus etlichen abgefangenen Bildsendungen bekannt. Es handelt sich um durchschnittlich zwei Meter hohe Geschöpfe mit eiähnlicher Körperform. Der Körper verfügt über eine Zahl von Extremitäten, im Höchstfall anscheinend acht, die nach Belieben an verschiedenen Orten der Körperoberfläche ausgebildet werden können. Wahrnehrnungs und sonstige Organe scheinen zu knotenähnlichen Gebilden zusammengefaßt zu sein, die dicht unter der Haut angesiedelt sind. An den Vargarten lassen sich weder Geschlechts noch Rassenmerkmale erkennen. Eine kurze Äußerung über ein Phänomen, das nach gegenwärtigem Verständnis als ,Selbstteilung’ gedeutet werden muß, läßt die Vermutung zu, daß die Vargarten eingeschlechtlich sind und sich durch einen der Zellteilung ähnlichen Prozeß vermehren.
    Besonders interessant ist die derzeitige Aktivität der Vargarten. Sie haben eine ganze
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