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0945 - Die Energiejäger

Titel: 0945 - Die Energiejäger
Autoren: Unbekannt
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Armada von Raumschiffen rings um den Ursprung der Vollkommenheit aufgefahren und warten auf ,den Beginn der Fangsaison'. Ich habe bisher nur eine vage Vorstellung, worum es sich dabei handelt. Das folgende beruht in der Hauptsache auf Vermutung und einiger Spekulation. Es scheint nämlich..."
    An dieser Stelle unterbrach er sich und fuhr erst ein paar Sekunden später mit gepreßt klingender Stimme fort: „Ich muß eine Pause einlegen. Ich empfinde starken Schmerz. Von dem Phänomen, das ich soeben beschreiben wollte, geht anscheinend eine unangenehme Art Strahlung aus, die mir ... ganz erheblich ... zu schaffen macht..."
     
    5.
     
    „Diese Angelegenheit erfordert rasches Handeln, mein gönnerhafter Freund", sagte Ongelsken. „Ich muß Unterlagen einsehen. Ich brauche einen Assistenten, der sich mit den Plänen auskennt; denn wenn ich alles selbst finden muß, verlieren wir zuviel Zeit. Da wir übrigens von der Zeit reden: Wann erwartest du die ersten Norane über dem Irrläufer!"
    „Die Impulskanonen müßten in fünfzig Stunden bereit sein, das Feuer zu eröffnen."
    Das stimmte mit Ongelskens Berechnungen überein. Er hatte sich nur vergewissern wollen, daß Zwadivar wußte, wie wenig Zeit ihnen noch verblieb.
    „Den Assistenten habe ich schon mitgebracht", äußerte sich Zwadivar. „Nicht nur einen, sondern zwei. Es handelt sich um zwei nachgeborene Brüder, für deren Dienste ich teures Geld bezahle. Sie kennen alle Einzelheiten."
    Ongelsken stutzte. Dem aufmerksamen Zwadivar entging dies nicht. Er fügte eilends hinzu: „Sie kennen alle Einzelheiten, aber sie haben keinen Gesamtüberblick. Ich brauche nicht zu fürchten, daß sie zu Marbonnaj überlaufen, sobald sie von meinem Dilemma erfahren."
    Ein Dilemma, dachte Ongelsken bei sich, würde es nicht sein. Er verstand noch längst nicht alle Zusammenhänge, aber es erschien ihm plausibel, daß abstürzende Norane daran gehindert werden konnten, größeren Schaden auf Irrläufer anzurichten, wenn man nur eine ausreichende Zahl von Korpuskularkanonen auf sie abfeuerte und sie dadurch zwang, sich ihres gefährlichen Inhalts zu entledigen, bevor sie die Atmosphäre berührten.
    Eine solche Lösung würde allerdings Zwadivar nicht besonders glücklich machen. Er rechnete bestimmt damit, daß zu jeder Zeit alle fünf Kanonen für die Verlangsamung der Norane zur Verfügung standen. Es würde Mühe kosten, ihn davon zu überzeugen, daß er Sicherheit auf dem Irrläufer unter den Sternen und einen maximalen Fangerfolg nicht gleichzeitig haben konnte.
    Auf der Rückfahrt zum Landefeld setzte er Zwadivar seine Überlegungen auseinander.
    „Ich habe mit so etwas gerechnet", sagte Zwadivar. „Das ganze Problem gäbe es überhaupt nicht, wenn Das Licht im Dunkel nicht so knauserig gewesen wäre und mir anstelle der vierzehn die zweiundzwanzig Lichtsekunden zugestanden hätte. Ich habe volles Vertrauen in dich, mein anvertrauter Freund. Tu, was du für richtig hältst. Aber vergiß nicht, daß wir hergekommen sind, um Norane zu fangen."
    Und was, wenn es zu einem Konflikt zwischen der Sicherheit des Planeten und einer guten Fangmöglichkeit kommt? fragte sich Ongelsken. Wie wird die Entscheidung dann ausfallen?
    Er schob den Gedanken beiseite. Es gab im Augenblick Wichtigeres. Es bestand die Möglichkeit, daß er in den fünfzig Stunden, die ihm noch blieben, mit der Rekalibrierung der Kanonen nicht fertig wurde. Wenigstens nicht so weit, daß sie vom Raum aus betätigt werden konnten. Wenn dieser Fall eintrat, würde er hier unten bleiben müssen.
    Hatte Zwadivar das bedacht? Er erkundigte sich danach.
    „Ich habe damit gerechnet", gab sein gönnerhafter Freund zu. „Du willst mir hoffentlich nicht die Unehre antun, zu denken, es könne dir daraus ein Schaden entstehen? An diesem Unternehmen sind wir gemeinsam beteiligt. Wir werden den größten Fang aller Zeiten machen und den Gewinn zu zwei Hälften unter uns aufteilen."
    Ongelsken wollte widersprechen. Aber es war ihm klar, daß er damit nichts erreicht hätte. Zwadivar betrieb die NoranJagd aus Leidenschaft. Er tat es längst nicht mehr um des Gewinns willen. Er war eines der reichsten Mitglieder der vargartischen Gesellschaft. Wenn der Staat heute verkündigt hätte, daß er für gefangene Norane in Zukunft keinen Sverd mehr bezahlen werde, dann wären Leute wie Zwadivar und, was das anging, Marbonnaj dennoch weiterhin auf NoranFang ausgezogen. Und das ungeachtet der Tatsache, daß Zwadivar erst vor kurzem
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