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0940 - Die Zombie-Zeche

0940 - Die Zombie-Zeche

Titel: 0940 - Die Zombie-Zeche
Autoren: Jason Dark
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mit ihren Hinterseiten voran.
    Ich hatte mich nach links gehalten. Vor mir wuchs das Gebäude hoch, das einmal die Kokerei beherbergt hatte. Eine Tür oder ein Tor gab es nicht, nur eine breite Öffnung in der Mauer, durch die ich rennen konnte.
    Das Beben des Bodens war nicht mehr zu spüren. Für mich längst kein Grund, befreit aufzuatmen. Ich mußte mir in den folgenden Sekunden überlegen, wohin ich fliehen sollte.
    Die Stimme meines Freundes Suko erreichte plötzlich meine Ohren. Er rief meinen Namen. Ich riß den Kopf hoch und kam zu dem Entschluß, daß Suko in dieser Kokerei stecken mußte.
    »John, du mußt aufpassen, der Boden ist…«
    ***
    Die weiteren Worte hörte ich nicht mehr, weil es mich plötzlich erwischte.
    Es war einfach zu finster in meiner Nähe. Ich hatte auch nicht unbedingt auf den Erdboden geschaut, und so trat ich mit dem folgenden Schritt ins Leere.
    In den Spalt und zugleich ins Verderben!
    ***
    Suko schaute fassungslos auf die gewaltige Masse, die sich an verschiedenen Stellen aus dem Boden gedrückt hatte. Es wirbelten keine Steine aus der Tiefe, auch keine Kohlestücke, einzig und allein dieser zähe Schlamm fand seinen Weg nach oben. Mit seiner immensen Kraft hatte er die Erde aufgebrochen wie die Sonne das Packeis, und durch diese Lücken zwischen den einzelnen noch trockenen Inseln fand er seinen Weg.
    Auch zum Ausgang hin, wie Suko mit Schrecken erkannte. Es würde für ihn schwer werden oder nahezu unmöglich, ihn zu erreichen, ohne im Schlamm steckenzubleiben.
    Noch hockte er auf seiner Erdplatte. Hinter ihm rumorte es noch immer.
    Der große Ofen erzitterte in seinen Grundfesten. Die Mauern vibrierten, sie krachten. Steine schoben sich zusammen und hinterließen knirschende Geräusche.
    Staub wallte wie Nebel auf.
    Er trieb in zähen Bahnen durch die Halle und nahm Suko die Luft. Er hustete stark. Der Staub trieb zum Glück fort, und somit klarte sich auch Sukos Sicht. Er mußte sich allmählich mit dem Gedanken beschäftigen, einen Ausweg aus diesem Dilemma zu finden. Der teerige Schlamm würde auch weiterhin aus der Tiefe strömen. Dort befanden sich unwahrscheinliche Reservoire. Wenn alles an die Oberfläche drang, würde die Umgebung und noch mehr überschwemmt werden.
    Suko schaute sich nach einer Fluchtmöglichkeit um. Es sah schlecht aus.
    Wenn er den Ausgang erreichen wollte, mußte er von einer Insel zur anderen springen.
    Diese Zombie-Zeche konnte sehr leicht zu seinem Grab werden, und er wollte auf keinen Fall so aussehen wie Ken Bolder. Diese Gedanken erinnerten ihn wieder an die dämonischen Aale oder Schlangen, die ebenfalls vorhanden waren.
    Noch hielten sie sich verborgen, aber Wesen wie sie brauchten Menschen, wenn sie einmal frei waren. Vor urlanger Zeit hatte es noch keine gegeben, nur Tiere. Möglicherweise hatten sie sich von ihnen ernährt.
    Suko stand auf seiner Scholle. Breitbeinig. So konnte er die leichten Schwankungen und das Zittern ausgleichen. Er blickte sich auch weiterhin um, ohne allerdings den perfekten Ausweg zu finden. Trotzdem ging er auf den Rand der Scholle zu und konnte dabei zuschauen, wie sich der Schlamm in die Höhe wühlte und auch über den Rand der Spalte hinwegkroch.
    Ein Graben aus Schlamm befand sich vor ihm. Er kam sich vor, als würde er einfach wegtreiben, hinein in einen dunklen und riesigen Ozean, ohne eine Chance zu haben, zurückzukehren.
    Ob sich außerhalb der Kokerei etwas verändert hatte, war für ihn nicht zu sehen. Draußen lag die Dunkelheit einfach zu dicht und pelzig. Nicht mal die Gestirne ließen sich am Himmel blicken, als wollten sie die Schande nicht sehen.
    Springen, bevor der Raum zwischen den einzelnen Schollen zu breit wurde.
    Suko ging zurück.
    Noch war diese kleine Insel trocken. Wenn der Schlamm sie erst einmal bedeckt hielt, hatte er keinen festen Stand mehr, um sich abstützen zu können.
    Suko nahm einen kurzen Anlauf. Er betete innerlich, daß er es schaffte, und er stieß sich kurz vor dem Rand dieser zitternden Insel so kräftig wie möglich ab.
    Er sprang! Er flog! Er schwebte!
    In Gedanken versuchte Suko es, sich noch mehr Schwung zu geben. Er kam sich vor wie jemand, der alle Entfernungen überbrücken konnte. Er war federleicht geworden. Für die Dauer des Sprungs waren seine Gedanken von der Realität befreit worden, und dann war es passiert.
    Als er auf den Füßen landete und den Aufprall bis in die Haarspitzen hinein spürte, hatte ihn die Gegenwart wieder. Was er zuvor nur
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