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0940 - Die Zombie-Zeche

0940 - Die Zombie-Zeche

Titel: 0940 - Die Zombie-Zeche
Autoren: Jason Dark
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Zeche, und ich konnte mir vorstellen, daß dort das Zentrum gelegen hatte.
    Ich öffnete die Tür. Der erste Blick nach draußen erwischte eine leere Straße. Kein Bewohner hatte sein Haus verlassen, um nachzusehen, ob es irgendwelche Schäden gegeben hatte. Die Straße lag leer vor mir.
    Hin und wieder sah ich den schwachen Schein einer Laterne, der sich auf dem Boden spiegelte.
    Risse entdeckte ich nicht. Zumindest keine, die groß genug gewesen wären. Ich war sicher, daß es sie trotzdem gab. Nur verdeckte die Dunkelheit so manches.
    Ich verließ die unmittelbare Nähe der Haustür. Die Luft war kalt geworden. Sie roch auch anders. Nach alter Erde und Kohle, als wäre da etwas aus der Tiefe geströmt, das jetzt die normale Welt erobern wollte, sich aber noch unsichtbar zeigte.
    Ich schaute mich um. Eine tote Straße. Nur wenige Fenster zeigten Licht. Einen Menschen sah ich nicht, was mich wiederum wunderte, denn oft rannten die Bewohner bei Erdstößen aus den Häusern.
    Diese hier blieben hinter ihren Mauern, und ich fragte mich, weshalb sie es taten. Wußten sie alle Bescheid? Hatte man sie gewarnt? Es war alles möglich. Vielleicht hatte auch niemand mit seinem Nachbarn über seine eigenen Gefühle gesprochen, aus Furcht, sich möglicherweise lächerlich zu machen.
    Ich wandte mich nach rechts und ging dem Ende der Straße entgegen.
    Ein altes Auto stand im Lichtkreis einer Laterne. Der Dunst war geblieben, er hatte sich aber nicht verdichtet, so daß ich noch relativ gut sehen konnte.
    Die Zeche malte sich vor mir ab. Der alte Förderturm bildete den Mittelpunkt. Auch in der Dunkelheit war er zu sehen. Ein mächtiges Gestell, die beiden Räder, an denen die starken Seile für die Körbe hingen, mit denen die Kumpel früher in die Tiefe gefahren waren.
    Ein verdammt harter Job. Keiner der Männer hatte gewußt, welche Gefahren in seiner Nähe lauerten. Das Dämonische innerhalb der Erde hatte glücklicherweise erst nach der Stillegung der Zeche zugeschlagen.
    Vor ein paar Jahren hätte das eine riesige Katastrophe bedeutet.
    Auch wenn die Erde neue Risse oder Öffnungen bekommen hatte, ich hätte sie nicht gesehen, weil eben die Straße so uneben war. Sehr scharf behielt ich die Umgebung unter Kontrolle und wandte mich nach links, dem Gelände der Zeche entgegen.
    Die Halden hatten ihre Lage nicht verändert. Keine war durch die Stöße zusammengesackt oder hatte ihre Form verändert.
    Suko sah ich nicht, obwohl ich auf mich aufmerksam machte, denn ich bewegte meine Lampe und ließ den Strahl durch die Dunkelheit wandern.
    Was er traf, sah sehr bleich aus. Gespenstische Sträucher mit dürren Totenarmen. Blätter, die am Boden klebten oder dabei waren, durch die Luft zu trudeln, um auf dem Boden zu landen.
    Die Luft war feucht und kalt. Der dünne Dunst wehte mir fahnengleich entgegen. Er brachte den schweren Geruch des Erdinnern mit.
    Zumindest hatte ich den Eindruck.
    Nichts in meiner Umgebung bewegte sich. Ich schien das einzige Lebewesen überhaupt zu sein, und die Ruhe blieb auch weiterhin bestehen. Kein neuer Erdstoß mehr. Die alten Urkräfte hielten sich zurück. Möglicherweise holten sie erneut Atem, um später noch härter zuschlagen zu können. Wer konnte das wissen?
    Mein Leuchten hatte nichts gebracht, denn von Suko hörte und sah ich nichts. Er gab keine Antwort. Es war so, als hätte ihn die Dunkelheit verschluckt.
    Die verlassenen Gebäude der Zeche sahen mächtig und drohend aus.
    Auch die Kokerei mit ihrem hohen Schornstein. Ich dachte daran, wie leicht er bei einem Erdstoß zusammenbrechen konnte, aber er stand noch und reckte sich wie ein warnender Finger in den Himmel.
    Unbewußt hatte ich mich der Kaue genähert. An diesem Ort hatte es begonnen. Würde es auch dort enden?
    Da ich schon in der Nähe war, wollte ich sie mir ansehen. Der Untergrund hatte sich nicht verschoben. Noch immer konnte ich normal gehen, schwankte nicht und lief auch nicht auf einer schrägen Ebene.
    Verschlossen war die Kauentür nicht. Ich mußte sie nur noch aufzerren.
    Auf der Schwelle verharrte ich. Der Lampenstrahl wischte in den stockfinsteren Raum. Zuerst ließ ich ihn über den Boden hinweggleiten und entdeckte auch dort die Veränderungen.
    Er hatte Risse bekommen. Quer und längs zogen sie sich. Ich sah auch die Öffnung und hielt für einen Moment den Atem an. Durch die letzten Erschütterungen hatte sie sich vergrößert und war zu einem sehr großen Loch geworden, mit der Form eines Trichters.
    Da ich
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