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094 - Die Droge aus der Jenseitswelt

094 - Die Droge aus der Jenseitswelt

Titel: 094 - Die Droge aus der Jenseitswelt
Autoren: A.F.Morland
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nichts, Sir. Es ist… das Schwert… Diese unheimliche Kraft… Sie will zerstören…«
    Sim hatte den Eindruck, der Butler habe den Verstand verloren, denn plötzlich ließ der Mann das Schwert durch die Luft surren. James handhabte die Waffe in einer Weise, die den Verleger verblüffte.
    Der Butler schien mit dem Schwert in der Hand aufgewachsen zu sein. Die Klinge wirbelte durch die Luft, vollführte pfeifende, surrende Kreise, war mal oben, dann wieder unten und hieb schließlich mit ungeheurer Wucht auf den Tisch ein, auf dem es gelegen hatte.
    Die dicke Eichenplatte zersprang wie Sperrholz.
    »Mein Gott, James, sind Sie übergeschnappt?« schrie der Verleger.
    »Die Waffe! Es ist die Waffe!« schluchzte der Butler. »Sie tut, was sie will. Ich kann sie nicht stillhalten!«
    Das Höllenschwert schlitzte die Polsterung der Sessel auf, stach, schnitt und schlug, und allmählich erkannte Leo Sim, daß James die Wahrheit sagte. Er wurde vorwärtsgerissen und vollführte hinter dem Schwert einen grotesken Tanz.
    Und dann…
    Plötzlich hielt James die Waffe nicht mehr in seinen Händen. Sie drehte sich. Der Griff landete hart auf dem Boden, während die Schwertspitze sich gegen James Gordons Brust richtete.
    Jetzt brach auch dem Verleger der kalte Schweiß aus, als er sah, was geschehen sollte.
    »Nein, James!« brüllte Leo Sim entsetzt.
    »Ich… kann… nicht…!« ächzte der Butler, und dann tat er, wozu ihn das Höllenschwert zwang.
    Das Grauen schnürte dem Verleger die Kehle zu. Er war wie gelähmt und konnte nicht fassen, was er sah.
    Röchelnd brach der Butler zusammen. Sim wandte sich erschüttert ab.
    Der kalte Schweiß rann dem Verleger in den Kragen. Es hatte noch nie eine Situation in seinem Leben gegeben, mit der er nicht fertiggeworden wäre.
    Noch nie war er ratlos gewesen, doch in diesem Augenblick wußte er nicht, was er tun sollte, und in seinem Kopf herrschte ein heilloses Durcheinander.
    »Polizei!« flüsterte er. »Ich muß die Polizei verständigen…«
    Aber was sollte er den Beamten erzählen? Die Wahrheit? Sie würden ihm nicht glauben, konnten ihm so eine irre Geschichte einfach nicht abnehmen, selbst wenn sie tausendmal wahr war.
    Ein lebendes Schwert!
    Leo Sim mußte sich zwingen, James anzusehen. Das Gesicht des Mannes war grau, und seine Miene spiegelte das Entsetzen und die Verzweiflung wieder, die ihn bis zu seinem Ende gepeinigt hatten.
    Das Schwert steckte in der Brust des Butlers, doch plötzlich sah der Verleger, wie es sich bewegte.
    Das Schwert bewegte sich tatsächlich!
    Der Alptraum ging weiter!
    Das Schwert zog sich aus der Brust des toten Butlers!
    Jetzt war die Spitze wieder zu sehen, und sie schwenkte sofort herum und richtete sich auf Sim!
    Der Verleger stieß einen heiseren Entsetzensschrei aus. Endlich konnte er sich wieder bewegen, und er wirbelte auch sofort herum und schloß sich in sein Arbeitszimmer ein.
    Panik prägte seine Zuge. Sein Blick irrlichterte durch den Raum.
    Die Polizei konnte ihm nicht helfen. Vielleicht schaffte es ein Priester! Vielleicht wurde Pater Severin mit diesem verfluchten Schwert fertig, das offensichtlich vom Bösen geführt wurde!
    Leo Sim tat das, was er schon lange tun wollte: Er rief seinen Freund Pater Severin an.
    ***
    Wie jeden Abend betete Pater Severin noch vor dem Schlafengehen. Er kniete vor einem kleinen Altar in seinem Schlafzimmer und hatte die großen, kräftigen Hände gefaltet, die er nicht nur zum Segnen verwendete.
    Jetzt bekreuzigte sich der große Priester und erhob sich. Als er sich seiner Soutane erledigen wollte, läutete das Telefon.
    Jedermann in Pater Severins Gemeinde wußte, daß man ihn jederzeit anrufen durfte, wenn man Hilfe brauchte.
    Ein Arzt kann auch nicht mit den Schultern zucken und sagen: »Das geht mich nichts an, es ist Nacht, und ich will schlafen.«
    Und Pater Severin sah sich als Doktor für die Seele der Menschen. Er war rund um die Uhr für seine Schäfchen da, wie man es von einem guten, selbstlosen Hirten erwarten konnte.
    Deshalb zögerte er auch nicht, nach nebenan zu gehen und sich am Telefon zu melden. Die Männerstimme, die durch die Leitung kam, war verzerrt und kaum zu verstehen.
    Der Anrufer mußte in Panik sein.
    »Beruhige dich!« sagte Pater Severin eindringlich. »Nun beruhige dich doch erst mal, mein Sohn. Ich kann ja kein Wort verstehen.«
    »Severin… ich… ich brauche Hilfe!« schrie der Mann am anderen Ende.
    Nun kam dem Priester die Stimme doch ein wenig bekannt
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