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094 - Die Droge aus der Jenseitswelt

094 - Die Droge aus der Jenseitswelt

Titel: 094 - Die Droge aus der Jenseitswelt
Autoren: A.F.Morland
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schlechten Scherz? In so einem Fall konnte er sehr unangenehm werden. Gehörte das geheimnisvolle Erscheinen des Schwerts auch zu diesem Scherz? Hatte die Waffe an unsichtbaren Fäden gehangen?
    James öffnete die Tür etwas weiter und trat hinaus. Ihm war, als würde an ihm etwas vorbeiwischen, aber er konnte nichts sehen. Also mußte er sich das eingebildet haben.
    »Wer ist da?« fragte er in die undurchdringliche Schwärze hinein.
    Er bekam keine Antwort.
    »Hören Sie zu!« sagte der Butler energisch. »Ich weiß, daß Sie sich ganz in der Nähe befinden und mich hören können. Wer immer Sie sind, Sie sollten es mit Ihrem Unfug genug sein lassen. Verschwinden Sie auf der Stelle, sonst sehe ich mich genötigt, die Polizei anzurufen!«
    Er war sicher, daß diese Drohung ihre Wirkung nicht verfehlen würde. Mehr war dem Gesagten nicht hinzuzufügen. Mit grimmiger Miene wandte sich der Butler um und kehrte ins Haus zurück.
    Er nahm an, daß der Scherzbold die Gelegenheit beim Schopf packen und das Weite suchen würde. Vielleicht würde sich morgen einer von Mr. Sims Freunden zu diesem Streich bekennen.
    James schloß die Tür. Rechterhand befand sich eine alte Sitzgruppe, in deren Mitte ein massiver Eichentisch stand, und auf diesem… lag das Schwert!
    ***
    Es war Abend, als wir zu Hause eintrafen. Wir wurden von Vicky Bonney, Roxane und Jubilee willkommen geheißen. Lance Selby, der im Haus nebenan wohnte, nahm noch einen Drink mit uns, bevor er sich verabschiedete.
    Wir mußten erzählen, wie es ›drüben‹ gewesen war, und wir servierten den Mädchen eine gemilderte Story, damit sie sich nicht noch im nachhinein beunruhigten.
    Als sie hörten, daß es Boram beinahe erwischt hätte, waren sie dennoch entsetzt.
    Ich drehte mein Glas und ließ den Pernod kreisen. »Und was hat sich während unserer Abwesenheit hier ereignet?« wollte ich wissen.
    »Nichts«, sagte Roxane, die schwarzhaarige Hexe aus dem Jenseits. Wir erfuhren, daß sie eine Menge Anstrengungen unternommen hatte, um herauszufinden, wo sich das Höllenschwert befand, doch all die Mühe hatte sich nicht gelohnt.
    Das Höllenschwert war und blieb verschollen.
    »Vielleicht hat es sich in eine andere Dimension abgesetzt«, sagte meine blonde Freundin.
    Sie saß auf der Lehne meines Sessels, ihr Arm ruhte auf meinen Schultern.
    »Das wäre mir lieber, als wenn es auf der Erde geblieben wäre«, brummte Mr. Silver. Er stand neben dem Panzerschrank, in dem sich das Höllenschwert befunden hatte.
    »Du meinst, wenn es in einer anderen Dimension Schaden anrichtet, kratzt dich das weniger«, sagte ich. »Aber das ist ein Trugschluß. Wo auch immer das Höllenschwert etwas anstellt, fällt es auf dich zurück.«
    »Ich bin für die Taten dieser Waffe nicht verantwortlich!« wehrte der Hüne mit den Silberhaaren ab. »Sie ist ein eigenständiges Wesen, wie du weißt. Ich habe keinerlei Einfluß auf sie.«
    »Der Schwarze Peter bleibt dir«, sagte ich ernst.
    »O nein, Tony. Niemand kann mir einen Vorwurf machen.«
    »Wer hat das Schwert entkommen lassen?« fragte ich.
    »Ich habe es zu verhindern versucht, wie du weißt.«
    »Fest steht jedenfalls, daß du ihm die Flucht ermöglicht hast«, sagte ich. »Das ist kein Vorwurf, Silver, sondern eine ganz nüchterne Feststellung.«
    »Wir werden die Spur des Höllenschwerts früher oder später wiederfinden«, schaltete sich Roxane ein. »Irgendwann einmal werden wir auch seinen Namen erfahren. Und dann können wir es zu bedingungslosem Gehorsam zwingen!«
    Das hörte sich alles recht gut an, das mußte ich zugeben. Aber um dieses große Ziel zu erreichen, mußten wir noch etliche Hindernisse überwinden.
    Würde uns das jemals gelingen?
    Ich nahm einen Schluck vom Pernod.
    Dann erwähnte ich den Namen Terence Pasquanell. Das war ein trauriges Thema. Dieser unerschrockene Mann hatte ohne Rücksicht auf Verluste gegen das Böse, vorwiegend gegen Werwölfe, die in den kanadischen Rocky Mountains ihr Unwesen trieben, gekämpft.
    Er hatte viel für uns getan, dieser sympathische Werwolfjäger. Ein Mann aus Granit war er gewesen. Hart und unbeugsam. Jederzeit zu helfen bereit.
    Er hatte Pater Severin gerettet und war dabei selbst ein Opfer des Bösen geworden, und Yora, die Totenpriesterin, hatte ihn zum ›Dämon auf Zeit‹ gemacht.
    Das hieß, er würde so lange ein Dämon sein, wie Yora es wollte. Er hatte vorübergehend keine Augen mehr gehabt. Nun besaß er die Augen des Todes, zwei magische Diamanten, die ihm
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