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094 - Der Teufel von Tidal Basin

094 - Der Teufel von Tidal Basin

Titel: 094 - Der Teufel von Tidal Basin
Autoren: Edgar Wallace
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Bateman ja als Arzt untersucht hatte. Niemand verdächtigte mich, im Gegenteil, ein Polizist brachte mir noch Wasser, damit ich meine Hände waschen konnte. Ich habe die Tat nicht bereut, und ich bereue sie auch jetzt nicht. Ich bin froh, ja ich bin stolz, daß ich diesen Schuft bestrafen konnte!
    Später kam Rudd, der nicht gerade sehr intelligent ist. Aber manchmal finden selbst solche Leute die Lösung auf eine schwierige Frage. Sergeant Elk hatte mich auch im Verdacht, das wußte ich von Anfang an. Aber gefährlich würde die Sache erst, als Lorna plötzlich auf der Bildfläche erschien. Instinktiv ahnte sie sofort das Richtige. Sie hatte nur gehört, daß ein Mann ermordet worden war, und bahnte sich nun einen Weg durch die Menge.
    Sie sah mich nicht. Aber ich wußte, daß sie mich beschuldigen würde, und überlegte, wie ich sie daran hindern konnte. Glücklicherweise wurde sie ohnmächtig, und ich erhielt den Auftrag, sie zur Wache zu bringen. Hier bot sich eine günstige Gelegenheit für mich. Ich ließ bei einer Apotheke anhalten und schickte den Polizisten, der uns begleitete, hinein, um eine Medizin zu holen. In den kurzen Augenblicken, in denen ich mit ihr allein war, gab ich ihr eine Morphiumspritze. Ich hatte eine gefüllte Spritze bei mir, weil ich zu einer Entbindung gerufen worden war. Als der Polizist zurückkam, hatte sie bereits gewirkt. Später machte ich auf der Wache eine zweite Injektion und versteckte die Spritze dann in ihrer Handtasche. Auf diese Weise konnte ich ihren Zustand leicht erklären. Ich hätte ihr auch noch eine dritte und eine vierte gegeben, wenn mich der Arzt im Krankenhaus zu ihr gelassen hätte. Nun mußte ich aber auch noch Rudd zum Schweigen bringen. Ich freute mich schon, als ich hörte, daß er zu Bett gegangen sei, und war deshalb sehr erstaunt, als er auf dem Weg zur Polizeiwache später an mein Fenster klopfte. Er erzählte mir dann, wie er sich die Sache erklärte.
    Er sagte, daß Bateman in der Zeit ermordet worden sein mußte, in der Hartford Lamborn verhaftete. Er zog dieselben Schlußfolgerungen wie Sie, Mason, und Lamborn hätte Ihnen Ihre Aufgabe sehr erleichtern können, wenn er gleich die Wahrheit gesagt hätte. Es war ja klar, daß Bateman nicht ermordet werden konnte, solange der Dieb seine Taschen durchsuchte. Sonst wären seine Hände und die Brieftasche doch blutbefleckt gewesen. Von diesen Tatsachen ging auch Rudd aus. Im Scherz sagte er, ich müsse der Mörder sein, und zeigte auf verschiedene Blutflecken an meinem Rock, die nur in dem Augenblick dorthin gekommen sein konnten, in dem Bateman erstochen wurde. Rudd mußte also unter allen Umständen zum Schweigen gebracht werden. Ich lud ihn zu einem WhiskySoda ein und lenkte seine Aufmerksamkeit dadurch ab, daß ich ihm eine neue Quarzlampe zeigte. Inzwischen mischte ich ein Schlafmittel in das Getränk. Er merkte nichts und sank kurz darauf bewußtlos zu Boden. Ich gab ihm eine Morphiumspritze und trug ihn dann in die Garage.
    Es war höchste Zeit, daß ich fortkam, aber wenn ich reisen wollte, brauchte ich Geld, Fahrkarten und Paß - Dinge, die ich nicht besaß. Von Inez Landor hatte ich erfahren, daß ihr Mann Vorbereitungen zur Flucht ins Ausland getroffen hatte, und eine große Summe in seinem Schreibtisch verwahrte. Das war meine einzige Chance. Ich fuhr sofort dorthin. Ich vermutete, daß das Haus bewacht wurde, aber der Mut der Verzweiflung hatte mich gepackt. Glücklicherweise stand im Hof kein Posten, und ich fand eine Feuerleiter, auf der ich in die Wohnung einsteigen konnte. Ich besaß alle Schlüssel - auf dem Schlüsselring waren der Name ›Landor‹ und die genaue Adresse eingraviert. Als ich die Tür leise hinter mir zugezogen hatte, hörte ich plötzlich eine Frauenstimme. Ich habe ein gutes Gedächtnis für Stimmen und erkannte Inez Landor sofort, die noch vor wenigen Stunden in meinem Sprechzimmer gesessen hatte. Ich verhielt mich ganz ruhig und fürchtete, sie würde im nächsten Augenblick in die Diele kommen und Licht machen. Aber sie ging in ihr Zimmer zurück, und ich suchte schnell ein Versteck. Nach kurzer Überlegung wagte ich es, die Mädchenkammer zu öffnen, und fand sie leer. Der Schlüssel steckte auf der Innenseite, und ich drehte ihn um. Kurz darauf kam Landor selbst, und ein paar Minuten später hörte ich zu meinem Entsetzen auch die Stimmen von Bray und Elk. Aber wieder begünstigte mich das Glück, denn die beiden Detektive entfernten sich mit den Landors.
    Nun
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