Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0939 - Wenn der Satan tötet...

0939 - Wenn der Satan tötet...

Titel: 0939 - Wenn der Satan tötet...
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
unsichtbare Hand schien das Messer in die Höhe gerissen zu haben. Es jagte aber nicht bis gegen die Decke.
    Kurz bevor es sie erreichte, drehte es sich, um die neue Richtung einzunehmen. Die mörderische Spitze wies auf das Ziel.
    Es war der bewußtlose Abbé.
    Carlos hatte ihm den Tod versprochen, und er würde sich daran halten, auch wenn er selbst nicht killte.
    Ich war zu weit weg, Suko noch weiter. Wir würden beide zu spät kommen.
    Aber wir mußten ihn retten.
    Ich warf das Kreuz.
    Der Killer bewegte sich.
    Und Suko feuerte!
    ***
    Plötzlich überstürzten sich die Ereignisse in diesem Zimmer. Mit der trügerischen Ruhe war es endgültig vorbei. Der Teufel und auch der Satanist wollten den Sieg über uns, über das Leben, und sie hatten alles eingesetzt.
    Aber auch ich.
    Das Kreuz war schneller als die Waffe. Die winzige Zeitspanne, die das Messer gebraucht hatte, um den Bogen zu schlagen, hatte ich nutzen können.
    Bevor es in den Körper des Abbé schlagen konnte, landete das geweihte Kreuz auf der Brust des Bewußtlosen, rutschte dort nicht weg, sondern blieb liegen, weil es von der Rückenlehne der Couch gehalten wurde. Aber die Waffe raste weiter - und…
    Plötzlich blendete mich das Licht. Zwei gegensätzliche Pole waren zusammengestoßen. Das lange Messer, in dem die Macht des Teufels steckte, spürte plötzlich die andere Kraft, die schon einmal die Hölle besiegt und die Menschen erlöst hatte.
    Das grelle Licht tanzte über den Körper hinweg. Es schleuderte das Messer nicht nur zurück, es sorgte auch für seine Unschädlichkeit, denn auch das härteste Metall konnte dieser Macht nichts entgegenstemmen. Es löste sich auf.
    Das Licht fiel zusammen.
    Aber mein Kreuz lag auf der Brust des Abbés und gab seinen matten Schein ab.
    Ich dachte daran, daß Suko geschossen hatte und wollte sehen, was mit Carlos passiert war…
    ***
    Der Inspektor hatte mehr aus einem Reflex heraus gehandelt. Das Messer war geflogen, zugleich aber hatte sich Carlos bewegt, und er hatte ausgesehen, als wollte er nach einer zweiten Waffe fassen, die unter seiner Jacke versteckt war.
    Zwei Kugeln trafen ihn in die Brust, trieben ihn zurück und ließen ihn auch zusammensinken. Aber er fiel nicht um. Er hielt sich auf den Beinen, vielleicht war es auch die Kraft des Teufels, die ihn noch nicht loslassen wollte.
    Aber er war geschwächt, und er wurde immer schwächer, denn die geweihte Kraft des Silbers breitete sich in seinem Körper aus, und sie wirkte gegen die der Hölle zerstörerisch.
    Er bot uns unfreiwillig ein Schauspiel, mit dem wir nicht gerechnet hatten.
    Auf einem Fleck blieb er stehen. Noch immer leicht in den Knien eingesackt, die Arme halb erhoben, die Handflächen uns entgegengedreht, als wollte er nach irgendwelchen Stützen greifen.
    Nein, das konnte er nicht, denn da waren keine. Aber wir sahen etwas anderes, und es war wie ein Zeichen dafür, daß die Kraft des Teufels aus ihm hervorströmte.
    Blut pumpte aus den Wunden.
    Sein Blut? Das des Satans? Wahrscheinlich hatten sich beide miteinander vermischt, denn wer von uns konnte schon sagen, was in den langen Jahren der Gefangenschaft vorgegangen war? Er hatte sich voll und ganz dem Satan hingegeben, da war es zu diesem festen Bündnis zwischen ihnen gekommen, und seinen Teil hatte er nach der Befreiung schon erfüllt, denn zwei Kirchendiener gab es nicht mehr.
    Er blutete und alterte.
    Es war ein Prozeß, der selbst uns die Haare zu Berge stehen ließ, denn wir waren einiges gewohnt.
    Es fing im Gesicht an, wo sich die Haut verfärbte, denn sie verlor ihre Bräune und auch die Frische.
    Sie wurde grau, und diese Farbe sah aus, als wäre sie dabei, sich unter die andere zu schieben, um die Haut dann anzuheben.
    Auch die Augen veränderten sich. Sie verloren ihren Ausdruck. Die Frische und auch die Kälte verging, sie blieben nur mehr zwei leblose Pupillen, eingebettet in eine zuckende Masse.
    Blut sickerte aus den beiden Mundwinkeln.
    Blut floß auch aus der Nase.
    Blut breitete sich als Lache auf dem Boden aus, und genau in die Lache hinein sackte der ehemalige Priester. Er rutschte auf den Knien nach vorn, und als er sich mit den Händen abstemmen wollte, da fand er nicht mehr die Kraft, dies zu tun, die Arme knickten ein. Er brach zusammen und blieb auf der Seite liegen.
    Wir hörten ihn röcheln. Es waren furchtbare Laute, die aus seinem Mund drangen. Er hatte sich ebenfalls verändert. Es war der Mund eines älteren Mannes geworden, und auch die Haut sah
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher