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0939 - Wenn der Satan tötet...

0939 - Wenn der Satan tötet...

Titel: 0939 - Wenn der Satan tötet...
Autoren: Jason Dark
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flüsterte Marco. »Seht euch vor. Er hat mich mit Benzin übergossen. Er will mich anstecken, aber zuvor wird er den Abbé auf schreckliche Art und Weise töten. Er will ihn zerschneiden!«
    »Dazu wird er nicht mehr kommen«, sagte Suko. »Dieser Mensch hat genug Unheil angerichtet.«
    Langsam sank die Hand mit der Mordwaffe nach unten, aber Carlos ließ den Griff nicht los. Er hatte sich wieder gefangen und bewies mit den nächsten Worten, daß er uns kannte und uns sogar irgendwo erwartet hatte. »Auch wenn Marco seine Hoffnungen in euch gesetzt hat, glaubt nur nicht, daß ihr mich, den Günstling der Hölle, so einfach töten könnt. Ich stehe unter seinem Schutz, und er wird immer bei mir bleiben, das weiß ich.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Viele Menschen haben sich schon geirrt, als sie auf die Hölle setzten. Nein, so wird es nicht laufen. Wenn Asmodis merkt, daß jemand auf der Verliererstraße ist, dann läßt er ihn fallen, eiskalt fallen. Und so wird es auch dir ergehen, Carlos, das wissen wir genau.«
    Er gab keine Antwort. Dafür flüsterte Suko: »Ich werde Marco von den Fesseln befreien.«
    »Okay, tu das.«
    Es war alles so glatt und einfach gelaufen. Wenn ich daran dachte, wie oft ich in harte Kämpfe verstrickt wurde und das mit dieser Lage verglich, so wollte ich kaum glauben, daß wir es geschafft hatten. Einfach hingehen, die Waffen auf den Täter richten, und es war gelaufen.
    Ich war nicht sauer deswegen, aber die Erfahrung hatte mir bewiesen, daß die Dinge eigentlich nicht so einfach waren, daß immer noch etwas nachkommen konnte.
    Suko löste die Klebebänder, mit denen Marcos Gelenke zusammengehalten wurden. Die beiden sprachen flüsternd zusammen. Ich verstand nur, daß Suko ihm riet, das Haus zu verlassen. »Du kannst auch in den Pool springen und deine Kleidung reinigen. Es ist nicht gut, mit diesem benzingetränkten Zeug herumzulaufen.«
    »Ja, ich weiß.« Er stand vorsichtig auf und freute sich, daß er sich wieder bewegen konnte. »Der kleinste Funke reicht schon.«
    »Richtig.«
    Marco verließ den Raum durch die Tür und trat in den Flur. Der Abbé hatte sich nicht gerührt.
    Bleich und wie tot lag er auf der Couch. Doch er war zum Glück nur bewußtlos, das hatten wir sehr schnell erkennen können.
    Suko ging nicht mit. Er stellte sich so hin, daß Carlos von uns in die Zange genommen wurde.
    »Und jetzt möchte ich, daß du die Mordwaffe fallen läßt!« erklärte ich. »Sie hat schon genug Leid und Grauen gebracht. Sie wird niemanden mehr töten, das sage ich.«
    Seine Augen weiteten sich vor Staunen. »Aber ich habe sie dem Teufel geweiht. Sie gehört ihm. Er führt sie, nein, ich führe sie, aber nur durch seine Hand.«
    »Laß sie fallen!«
    Carlos hob die Schultern. Er sah aus, als hätte er aufgegeben, und er schaute irgendwie überlegen zu Boden. Den rechten Arm hielt er vom Körper abgespreizt. Zumindest mir kam sein Gehabe wie ein Schauspiel vor, und ich wartete darauf, daß etwas passierte.
    Er öffnete die Faust.
    Die Waffe fiel nicht!
    Er nahm die Hand zurück.
    Noch immer schwebte das Instrument über dem Boden, als wäre es von Fäden gehalten worden.
    Ich merkte, wie etwas Kaltes über meinen Rücken kroch. Ich hatte mich schon gewundert, aber Carlos war stärker, als wir angenommen hatten.
    Nein, nicht er. Es war der Teufel, der in diesem Fall seine Mordwaffe beherrschte.
    Carlos lachte. Zuerst leise, etwas glucksend, dann aber lauter, kichernd, wieder lauter, bis er schließlich den Mund aufriß und das Lachen brüllend hervorschleuderte. Es interessierte ihn nicht, daß wir die Mündungen unserer Waffen auf ihn gerichtet hielten, er deutete auf sein langes Sägemesser, das aus eigener Kraft über den Boden schwebte. Sein Lachen endete in einem Flüstern, als er sagte: »Ich bin der Diener. Der Teufel aber befehligt das lange Messer. Er wird es leiten. Er ist derjenige, auf den ich stolz sein kann…«
    Ich bedrohte ihn weiterhin mit meiner Beretta. Mit der linken Hand jedoch zupfte ich an der Kette im Nacken. An ihr hing das Kreuz. Ich mußte es hervorholen, zudem spürte ich bereits seine Signale, die leichten Wärmeschübe, die über das Metall glitten.
    Carlos schaute nicht in meine Richtung. Er staunte seine eigene Mordwaffe an, so gelang es mir, das Kreuz von ihm unbeobachtet hervorzuholen und mit der linken Faust zu umschließen.
    Ich fühlte mich besser.
    Und es war allerhöchste Zeit geworden, dann auf einmal kam Bewegung in die Waffe.
    Eine
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