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0925 - Geburt eines Dämons

0925 - Geburt eines Dämons

Titel: 0925 - Geburt eines Dämons
Autoren: Christian Schwarz
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ungewöhnlich.
    Asmodis lauschte den ersten höhnischen Worten, nachdem Stygia, diese blinde Nuss, ihren Sohn endlich gefunden hatte. Der Ex-Teufel hob erstaunt den Kopf.
    »Asael? Er nennt sich Asael? Hm. Das klingt ganz stark wie Asasel. Lass mich mal überlegen, meine böse Kühlwalda. Asasel gehört zu Astaroths Legionen. Er ist ein echter Genießer, denn er stellt sich gerne als Sündenbock zur Verfügung. Die Israeliten zum Beispiel haben das weidlich ausgenutzt und ihm die Sünden des versammelten Volkes auferlegt. Die Sünden eines ganzen Volkes, verstehst du? Da hat er Wochen lang drin gebadet und wahrscheinlich einen mentalen Höhepunkt nach dem anderen gehabt.« Asmodis kicherte vor sich hin. »Aber Asasel oder Alastor, wie er sich gelegentlich nennt, hat noch weitere Qualitäten. Er ist oberster Höllenhenker und vollstreckt die wichtigen Todesurteile der höllischen Monarchie. Und er erscheint schon mal als Würgeengel auf der Erde. Zusätzlich lässt er sich als Rachegeist beschwören, um den Täter zu verfolgen und ihn so lange zu jagen, bis er an seiner Angst stirbt.«
    Asmodis beobachtete angewidert, wie Asael seine Vampirhauer in Stygias Hals senkte. Und wie sie anscheinend nichts dagegen unternehmen konnte.
    »Mein böser Asael, sollte ich dich unterschätzt haben? Stygia ist zwar strohdumm, aber wer sie magisch mattsetzen will, muss trotzdem einiges drauf haben. Ist dein Name tatsächlich ein Hinweis auf Asasel, den Rachegeist? Denn in dieser Funktion jagt Asasel in der Tat. Aber das wäre zu offensichtlich. Oder liegt hier gerade im Offensichtlichen die perfekte Tarnung? Was meinst du, Kühlwalda?«
    Nichts.
    »Und warum verlässt du schon den Bauch deiner Mutter, wenn du noch nicht vollständig ausgebildet bist und noch ihr Blut brauchst, hässlicher Asael? Nun, ich bin schon gespannt, was du anstellen wirst, wenn du erst mal auf dich allein gestellt durch die Welt ziehst. Ich kann mir vorstellen, dass du deiner Mutter Stygia auch weiterhin ganz schöne Bauchschmerzen bereiten wirst.« Asmodis' Grinsen wollte gar nicht mehr enden ob dieses überaus gelungenen Gedankens, wie er fand. »Auf jeden Fall werde ich deine Mutter und dich ganz genau im Auge behalten.«
    Den nächsten Alarm, was Stygia betraf, gab es ein paar Tage später. Asmodis war allerdings gerade auf einer Welt namens Gor unterwegs, um der hellen Seite der Macht beizustehen, denn die dunkle drohte in einem äußerst ungesunden Maß Überhand zu nehmen. Der Ex-Teufel wunderte sich, wie kompromisslos er bereits das Gute vertreten konnte, wenn es denn nötig war. Und das nicht nur, weil es seine Aufgabe erforderte, sondern durchaus mit den nötigen Sympathien.
    Ob daran die Ausstrahlung Caermardhins Schuld trägt?
    Als er in die Burg zurückkam, hielt die Bildkugel bereits die Aufzeichnung einiger Vorgänge für ihn bereit, allen voran Stygias Treffen mit dem Hexenzirkel von Feurs. Asael stärkte sich noch immer am Hals seiner Mutter. So weit - so gut. Ein anderer Vorgang weckte Asmodis' Interesse in mindestens dem gleichen Maße. Denn bei dem Treffen mit den Hexen schien es zu einer magischen Überlappung mit einem Ort in Irland gekommen zu sein, an dem Zamorra zur selben Zeit einen Spukgeist vernichtete. Ein Schatten tauchte auf, den sich Asmodis nicht erklären konnte. Er war aber ganz zweifelsfrei das magische Bindeglied zwischen den beiden Orten.
    »Sieht so aus, als sei das der Geist jener Hexennovizin, die Byron Sheffield einst umgebracht hat«, konfrontierte Asmodis Kühlwalda mit seinen Vermutungen. »Dann steht die Novizin in irgendeiner Verbindung mit einer der drei Hexen von Feurs. Aber in welcher? Ist eine der Hexen vielleicht ihre Tochter? Oder ist die Novizin in einer von ihnen wiedergeboren? Wäre durchaus möglich, meine böse Kühlwalda. Und der Schock der magischen Entladungen in Sheffield House hat etwas von ihrem Geist aktiviert und zurück an den Ort ihres Todes getrieben. Die magischen Gesetze lassen keine andere Erklärung zu. Ich könnte mir vorstellen, dass es sich bei dem Schatten um den manifestierten Hass handelt, den sie damals auf Sheffield gehabt haben muss. Vielleicht hat Zamorras Aktion in Sheffield House durch den gewaltigen magischen Schock dieses schlummernde Hass-Potenzial geweckt, aktiviert, was weiß ich. Und die Novizin könnte die Möglichkeit gesehen haben, sich auch noch am Geist ihres Mörders zu rächen.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Na, dann untersuchen wir das doch mal, meine böse
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