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0925 - Geburt eines Dämons

0925 - Geburt eines Dämons

Titel: 0925 - Geburt eines Dämons
Autoren: Christian Schwarz
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Hexenblitz zur Erde. Wie ein Komet kam er direkt auf Zamorra zu, wurde rasend schnell größer, besaß schließlich die Ausdehnung und Hitze einer Sonne.
    Aus! , schoss es durch Zamorras Gedanken. Einen derart starken magischen Schlag würde Da Vincis Schild nicht mehr abwehren können. Als kurz und grell aufflammende Spotlights sah er die Szenen seines Lebens am geistigen Auge vorbeiziehen.
    Ein schwarzer Schatten schob sich zwischen Zamorra und die Energiekugel. Bevor der Hexenblitz den Meister des Übersinnlichen töten konnte, verschwand er innerhalb des Schattens. Spurlos. Der Professor glaubte, ein zufriedenes Seufzen zu hören. Und schon wieder war der Schatten verschwunden.
    Hekate tobte vor Zorn und Hass, bildete einen neuen Blitz in ihrer Hand. Als die Laserstrahlen Zamorras und McMours in ihren Oberkörper schlugen, zog sie sich jedoch kreischend zurück. Das Höllenfeuer verblasste, machte wieder der rot leuchtenden Wolke Platz. Das Leuchten verblasste jedoch umgehend, die Wolke zerfaserte.
    Es war vorbei.
    ***
    Als Naiberis Schattenkrieger Zamorra überfielen, schaute sich Diane den Kampf aus sicherer Deckung an. Sie glaubte nicht wirklich, dass sich der Professor von den Zombies abkochen lassen würde. Erstaunt sah sie, dass sie ihn zumindest in ernsthafte Schwierigkeiten brachten. Er brauchte McMours Hilfe, um zu überleben.
    Nachdem die Schattenkrieger allesamt in dem blauen Licht vergangen waren, meldete sich plötzlich Naiberi auf geistigem Wege bei Diane.
    Zamorra ist gefährlich. Ich habe Furcht , wisperte es in ihr. Nimm mein Gesicht und bringe es weg von hier in Sicherheit. Wir sind beide in Gefahr. Auch du musst dich ihm entziehen.
    Nein, warte. Der Hexenblitz wird ihn töten.
    Bring mich weg von hier. Sofort.
    Diane nickte ergeben. Sie konnte sich dem Befehl Naiberis nicht widersetzen. Als sie gerade das Schloss betreten wollte, sah sie die blutrote Wolke am Himmel erscheinen. Eisiger Schreck durchfuhr sie. Gleich würde Hekate erscheinen und den Hexenblitz schleudern. Das aber war viel zu früh. Um mindestens eine Stunde zu früh. So schnell konnten Vanessa und Lavinia die Urhexe nicht zum Hexenblitz veranlassen. Das war völlig unmöglich!
    Was passiert da oben in meinen Räumen? Sind meine Hexenschwestern viel stärker, als ich angenommen habe? Oder erliege ich einer Täuschung?
    Fasziniert beobachtete Diane das Erscheinen Hekates. Kein Zweifel, die Dämonin würde den Hexenblitz tatsächlich demnächst schleudern. Sie sah ihn bereits in ihrer Hand. Triumphierend schrie Diane auf, als der Glutball auf Zamorra zu raste. Ihr Schrei wandelte sich zu einem Laut des Entsetzens, nachdem der Hexenblitz einfach vor Zamorra im Nichts verschwunden war.
    Was passiert da oben?
    Diane fühlte eiskalte Furcht in sich hochsteigen. Ihre stärkste Waffe hatte versagt. Und Zamorra wusste, dass sie eine Hexe war. Zumindest ahnte er es. Naiberi hatte recht. Sie mussten schnellstens weg von hier. Doch zuvor galt es, das Hexendiadem zu holen und zu schauen, was Vanessa und Lavinia getan hatten.
    Diane hastete los. Durch unbelebte Gänge erreichte sie ihre Zimmerflucht. Sie spürte, dass unter den Gästen bereits beträchtliche Unruhe herrschte, aber das interessierte sie im Moment weniger, als wenn in der Hölle ein Irrwisch starb. Mit klopfendem Herzen betrat sie ihre Räume. Und erstarrte.
    »M-Mutter?« Dianes Gesicht war ein Ausdruck einzigen Unglaubens. Er mischte sich mit Verwirrung, als sie die blutleeren Leichen ihrer Hexenschwestern sah und das Hexendiadem auf den grauen Haaren Madame Maries bemerkte. Die weiße Perücke lag blutbesudelt neben der offenen Hexentruhe, nicht weit von dem ebenfalls blutbeschmierten Fleischermesser. »Was… was hast du getan? Was geht hier vor? Woher hast du das Diadem?«
    Madame Marie stand neben dem Kreis. Sie war gerade im Begriff gewesen, das Zimmer zu verlassen. Ihr Gesicht verzog sich zu einer ganz und gar höhnischen Fratze, etwas, das Diane bei ihr noch nie zuvor bemerkt hatte.
    Ein seltsamer Laut, der wie das Reiben von Eisen aufeinander klang, stieg aus Dianes Kehle. Ihr Instinkt hatte sie nicht getrogen. Etwas Schlimmes ging hier vor. Etwas, das sie nicht einmal im Ansatz durchschaute!
    »Ah, das Lamm kommt zum Schlachter«, zischte Madame Marie. »Was für ein Glück. Dann muss ich dich nicht mehr suchen, Diane. Deine Zeit ist abgelaufen. Ab nun bin ich die wahre Hexenkönigin von Feurs.«
    »Du, Mutter? Das kann doch nicht sein. Was… ist hier…«
    »Mutter?
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