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0925 - Geburt eines Dämons

0925 - Geburt eines Dämons

Titel: 0925 - Geburt eines Dämons
Autoren: Christian Schwarz
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nicht zu sagen, fantastisch«, bestätigte McMour. »Jetzt bin ich froh, dass ich mir die Zeichen von dir hab aufmalen lassen. Aber beim nächsten Mal wär ich dir dankbar, wenn uns sagen wir Patricia das Body-Painting aufbringt. Nichts gegen dich, aber ich lasse sie entschieden lieber als dich an meine linke Arschbacke und an den durchaus sensiblen Bereich unterhalb des Bauchnabels. Der Rest war auszuhalten.«
    Zamorra erwiderte nichts. Er dachte an Nicole. »Wie bist du eigentlich genau im richtigen Moment hierher gekommen?«
    »Zufall. Madame Marie wollte mit mir in den Park zum Techtelmechteln oder was weiß ich was. Sie hat gesagt, sie ruft die Feuerwehr, aber bis jetzt ist noch keiner da.«
    »Seltsam. Mich hat Diane hierher gelockt, davon bin ich überzeugt. Sie wollte mich, weitab von den Gästen, kaltmachen lassen. Und ich dachte schon, dieser Pygmäe, den ich im Schloss gesehen habe, sei in Wirklichkeit unsichtbar und ich würde ihn durch Da Vincis Schild hindurchsehen. Nein, Diane hat mir die Brut auf den Hals gehetzt, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Kein Wunder war sie so schnell verschwunden, als es plötzlich losging. Die wusste genau, was kommt.«
    McMour schluckte. »Willst du damit zart andeuten, dass ich daran schuld bin?«
    »Nicht im Geringsten, auch wenn's wahrscheinlich so ist.«
    »Ha, ha. Jetzt machst du ja doch Witze. Und was tun wir jetzt? Bei mir geht's einigermaßen. Aber du kannst in deinen verdreckten, verbluteten Klamotten ja wohl schlecht ins Schloss zurück.«
    »Warum nicht? Ich sage den Butlern, ich sei gestürzt und bitte sie um einen neuen Smoking. Und dann werde ich mal ein ernstes Wörtchen mit Diane reden. Wenn's irgendwie möglich ist, zwinge ich sie, mich zu dieser Maske zu führen, die ich gesehen habe.« Er erläuterte kurz die Umstände. »Wenn ich die Maske vernichte, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Hexenbann von Diane abfällt und sie wieder normal wird. Und dann kümmern wir uns schnellstens um Vanessa und Lavinia.«
    »Und Dianes Mutter sollten wir vielleicht auch mal auf den Zahn fühlen.«
    »Marie? Warum denn das?«
    »Schon wieder vergessen? Sie hat gesagt, sie alarmiert die Feuerwehr. Aber bisher ist niemand gekommen. Noch nicht einmal Gäste oder Personal sind hier aufgetaucht, obwohl große Action war. Da müssten doch einige neugierig sein. Oder siehst du jemanden?«
    »Nein. Das ist tatsächlich seltsam. Du hast absolut recht, Dylan. Auch mit Madame Marie stimmt was nicht.«
    Sie erhoben sich und gingen zurück zum Schloss. Zamorra spürte die belebenden Impulse des Wassers des Lebens und fühlte sich fast schon wieder wie neu. Dylan McMour humpelte nebenher. Er schien nicht unbeträchtliche Schmerzen zu haben.
    Der Schotte blieb stehen. »Da, schau mal, was ist denn das schon wieder?« Er deutete in Richtung Château.
    Im selben Moment sah es auch Zamorra. Über dem Westturm legte sich plötzlich ein blutroter Schimmer über den Himmel. Im ersten Moment erinnerte er an ein intensives Abendrot. Dann bemerkte der Meister des Übersinnlichen, der gerade darüber nachdachte, welch blanker Unsinn intensives Abendrot mitten in der Nacht war, dass sich der Schein auf eine größere, tiefschwarze Wolke beschränkte, dass die Wolke selbst es war, die so leuchtete. Er kniff die Augen zusammen, beobachtete gespannt.
    In der Wolke begann es zu brodeln. Wirbel entstanden, die sich rasend schnell gegeneinander drehten, sich auf sinnverwirrende Weise vereinigten und eine Art Auge bildeten, das zentral in der Wolke saß.
    Plötzlich riss das Auge auf. Höllenfeuer loderte dahinter. Aus dem Feuer erhob sich der überdimensionale Oberkörper einer Dämonin. Gut 20 Meter hoch ragte die nackte Gestalt in den Himmel hinein. Wunderschön geformte Brüste und straffe Haut dominierten den Rumpf bis zum Bauchnabel, während auf einem faltigen Hals ein noch faltigerer, uralter, überaus hässlicher Frauenschädel mit strähnigen weißen Haaren und tückisch wirkenden, eng zusammenstehenden Augen saß. Insgesamt wirkte die Erscheinung grausam und gemein. In der linken, hoch erhobenen Hand hielt sie eine Art Feuerkugel.
    »Hekate«, flüsterte Zamorra und zog den Blaster. »Was will die denn hier?«
    »Mein schrecklicher Tag kommt nun über dich, Zamorra!«, schrie sie mit schriller Stimme. »Ich fresse meine Feinde. Der Hexenblitz wird dich vernichten!«
    Dann ging es blitzschnell. Bevor Zamorra den Blaster hochreißen und schießen konnte, schoss der
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