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0916 - Feuerengel

0916 - Feuerengel

Titel: 0916 - Feuerengel
Autoren: Jason Dark
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gesehen zu haben.
    Tätowierungen, Zeichnungen. Fremdartige Wesen, klein, aber auch monströs.
    Lino kam damit nicht zurecht. Auf einmal war alles anders. Der Zauber war bei ihm verflogen, nicht bei Leila, denn sie wand sich leicht unter seinem Griff und stöhnte auch.
    Etwas stimmte da nicht.
    Er tastete weiter. Jetzt wollte er es genau wissen und griff wieder zu. Er malte mit seinen Fingern die Umrisse nach, um herauszufinden, welche Tattoos sich dort abzeichneten.
    Dann spürte er an seinen Kuppen die Feuchtigkeit. Das war kein einfaches Wasser, das war etwas anderes. Viel dicker als Wasser und auch schmieriger.
    Er nahm die Hände zur Seite, denn er wollte seine Finger sehen und erkennen, welche Flüssigkeit daran klebte. Einen bestimmten Verdacht hatte er schon, aber Leila ließ es nicht zu, daß er seine Hände wieder zurückzog.
    »Nein!« sagte sie, drückte sich noch enger gegen ihn und preßte seine Arme fest an ihr Hinterteil.
    Davenport wollte protestieren. Sie ließ es nicht zu.
    Aus ihrem Mund drang ein leises Knurren, das sich sehr gefährlich anhörte. Da schien aus dem Menschen ein Tier geworden zu sein, was Lino eigentlich hätte warnen müssen.
    Er ignorierte es.
    »Jetzt!« keuchte sie.
    Einen Augenblick später brüllte der Mann auf. Etwas Schreckliches war geschehen.
    Hände und Arme brannten, als würden kochend heiße Flammen über sie hinweghuschen…
    ***
    Ich sah die Frau, und sie sah mich!
    Ich war dabei sprachlos geworden, denn diese Frau war ein Ereignis, eine Wucht und das, obwohl sie den weißen Kittel ihrer Schwestertracht trug. Ich hatte sie hier noch nie gesehen. Eine derartige Schönheit wäre mir bestimmt aufgefallen. Bei ihr kam noch der Schuß Exotik hinzu, der mich einfach staunen ließ.
    Das schwarze Haar hatte sie hochgesteckt, es zusammengeklammert, so daß es von einem hellen Band festgehalten wurde. Die dunklen Augen, die Exotik ihres Gesichtes, der halb geöffnete Mund und ein Körper, der einfach perfekt war. Leider verdeckte der Kittel viel zuviel von ihm.
    »Hi…« sagte sie. Die Stimme klang wie die einer Moderatorin, die im Radio zu mitternächtlicher Stunde die Hörer beim Sextalk zusammenhielt.
    Ich nickte.
    Die Frau hatte sich gebückt, um aus einem Schrank einen Gegenstand hervorzuholen. Jetzt richtete sie sich wieder auf, stand allerdings mit leeren Händen da, lächelte und kam einen kleinen Schritt vor, wobei sie das rechte Bein bewegte. Der Spalt des Kittels klaffte auf und ließ nun viel mehr von ihren Beinen erkennen.
    War das eine Krankenschwester? Benahm sich so jemand, der hier seinen Dienst tat?
    »Sie wünschen?«
    Ich räusperte mich. »Tja«, sagte ich dann. »Eigentlich habe ich vorgehabt, mit einem der Ärzte zu sprechen. Statt dessen finde ich Sie hier vor, was mich nicht enttäuscht, aber ich wundere mich nur, daß ich Sie hier noch nie gesehen habe.«
    »Ich bin auch neu.«
    »Ganz neu?«
    »Nein, ich habe bis gestern auf einer anderen Station gearbeitet und bin hierher versetzt worden.«
    »So ist das. Mein Name ist übrigens John Sinclair. Ein paar Türen weiter liegt mein Vater und kuriert eine Verletzung aus.«
    »Ja, ich kenne den Namen. Ich habe bereits die Krankenberichte der Patienten einsehen können.«
    »Darf ich nach Ihrem Namen fragen?«
    »Ich bin Schwester Betty.«
    »Aha.«
    »Oh, das klang nicht sehr nett, Mr. Sinclair. Sind Sie jetzt von mir enttäuscht?«
    »Nein, warum?«
    »Sie haben mir den Eindruck gemacht.«
    »Überhaupt nicht.«
    Sie lächelte mich strahlend an. »Lügen Sie nicht. Etwas muß geschehen sein.«
    Ich hob die Schultern. »Nun ja, Sie haben wirklich einen guten Blick für Menschen.«
    »Den sagt man mir allerdings nach.«
    »Ich habe mich darüber gewundert, daß eine Frau mit Ihrem Aussehen einfach nur Betty heißt.«
    »Ach - wieso das?«
    »Nun ja, ich hätte Ihnen einen exotischeren Namen zugetraut, wenn ich ehrlich sein soll.«
    Sie lachte. Nicht laut, das hätte nur gestört. Es war ein sympathisches Lachen, und sie schüttelte dabei den Kopf. »Sie glauben gar nicht, Mr. Sinclair, wie oft mir das schon gesagt worden ist. Es wird mich wohl noch einige Zeit begleiten.«
    »Dann war ich nicht sehr originell.«
    »Das waren sie wirklich nicht.«
    »Tut mir leid.«
    »Um Himmels willen, es braucht Ihnen nicht leid zu tun, aber Sie möchten ja einen der Ärzte sprechen.«
    »Das wäre gut.«
    »Okay, ich werde sehen, was ich für Sie tun kann.« Sie kam auf mich zu. »Darf ich mal vorbei?«
    »Pardon,
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