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0911 - In der Knochengruft

0911 - In der Knochengruft

Titel: 0911 - In der Knochengruft
Autoren: Jason Dark
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ihm.«
    »Du auch?«
    »Klar.«
    »Dann ist ja alles in Ordnung.«
    Barney schüttelte den Kopf. »Sollte denn etwas nicht in Ordnung sein, Mr. Sinclair?«
    »Das habe ich nicht gesagt…«
    ***
    »Du glaubst nicht, was wir durchlitten haben, Dennis«, sagte Gilda, als die beiden die Treppe hochstiegen. »Es war einfach nicht zu fassen. Das ist über uns gekommen wie ein Sturmwind, der uns hinwegfegen wollte.«
    »Aber ihr habt widerstanden.«
    »Ja.«
    »Dann ist mein Rat doch gut gewesen.«
    »Und ob. Dieser John Sinclair hat Frank das Leben gerettet, als er ihn aus der Höhle zog.«
    »Finde ich toll.«
    »Wir noch toller.«
    Sie hatten mittlerweile die erste Etage erreicht, wo sie sich noch unterhielten, was dem im Bett liegenden Frank Madson nicht verborgen geblieben war.
    »He, wen höre ich dann da?« rief er krächzend.
    »Dennis ist hier.«
    »Dann rein mit ihm!«
    Gilda strahlte den Freund an. »Hörst du, er will dich sprechen. Er wird dir erzählen, wie froh er ist, noch am Leben zu sein. Das verdankt er einzig und allein deinem Kollegen Sinclair.«
    Cross nickte nur.
    Als erster stieß er die Tür ganz auf und betrat das Schlafzimmer. Die kleine Lampe auf dem Nachttisch gab ihren Schein ab, der durch den Schirm noch gedämpft wurde.
    Frank Madson versuchte ein Grinsen, was ihm jedoch schwerfiel. Die Schmerzen, auch im Gesicht, waren unerträglich. »Hier siehst du einen Invaliden im Bett liegen, alter Freund«, sagte er.
    »Aber einen der lebt.«
    »Zum Glück.«
    »Nur das allein zählt.« Dennis Cross ging auf das Bett zu, während Gilda Madson zurückblieb. Für einen Moment blieb er noch stehen, dann nahm er auf der Kante Platz.
    Er lächelte.
    Frank schaute ihn an. »Ich finde es toll, daß du gekommen bist. Du warst ja auch derjenige, der einiges angeleiert hat.«
    »Das mußte sein.«
    »Sicher.«
    »Wie geht es dir jetzt, Frank?«
    »Einigermaßen gut. Wenn ich daran denke, was hinter mir liegt, ist das hier das reinste Paradies.«
    »Du warst in der Höhle, wie ich hörte.«
    »Klar. Ich habe mich in den Tunnel hineingewagt. Ich bin sogar bis zu seinem Ende durchgegangen und habe die vier mit Knochen gefüllten Nischen in der Wand entdeckt. Das ist schon ein Hammer gewesen!« Die Erinnerung daran wühlte ihn auf, denn seine Handflächen glitten immer wilder über die Bettdecke. »Dann aber wurde es noch schlimmer, Dennis. Ich drehte mich um und sah die glühenden Gebeine.«
    »Ehrlich?«
    »Wenn ich es dir sage…«
    »Und sie waren rot?«
    »Ja, rote Knochen, Dennis. Ein sehr düsteres Rot, richtig unheimlich, wie man sich das Feuer in der Hölle vorstellt.«
    Dennis Cross verzog die Lippen zu einem breiten Lächeln. »Vielleicht hast du sogar das Höllenfeuer gesehen, Frank.«
    »Bitte?«
    Cross beugte sich vor. »Es ist durchaus möglich. Glaub nur nicht, daß dieses Feuer nur in der Hölle besteht. Es findet immer wieder einen Weg, um sie zu verlassen.«
    Madson war irritiert. Er versuchte, an seinem Freund vorbei zur Tür zu schauen, wo Gilda noch stehen mußte, aber die Gestalt des Polizisten war einfach zu breit. »Was redest du denn da?« hauchte er.
    »Wie ich dir sagte, das Feuer ist nicht nur in der Hölle. Manchmal verläßt es seine Umgebung.«
    »Und dann?« Frank kam damit noch immer nicht zurecht. Er hatte nur den Eindruck, daß sein alter Freund Dennis nicht mehr derselbe war wie noch vor zwei Tagen.
    Er beugte sich weiter vor.
    Frank mußte einfach in das Gesicht schauen.
    Er sah die dicken Wangen und auch den dichten Bart auf der Oberlippe. Aber er sah noch mehr.
    Es waren die Augen!
    Menschliche Augen?
    Frank konnte es nicht glauben, denn aus der Tiefe der Pupillenschächte stieg etwas Dunkelrotes nach oben. Sehr dunkel. So rot wie die Gebeine.
    Das Feuer der Hölle!
    Und es steckte in seinem Freund Dennis Cross!
    ***
    Barney Madson war bei mir geblieben und hatte in den Vorgarten geschaut. »Da kommt jemand, John.« Ich hatte ihn gebeten, mich John zu nennen.
    Seine Stimme riß mich aus meinen Gedanken. Ich war etwas durcheinander, und das hing einzig und allein mit dem Besuch des Kollegen zusammen. Mir hatte sein Verhalten nicht gefallen. Er war mir vorgekommen, als hätte er mir auszuweichen versucht, um nicht mit mir reden zu müssen.
    »Haben Sie gehört? Da kommt jemand!«
    »Wer ist es denn?«
    »Dieser Bildhauer, und er will zu uns. Er geht schon durch den Vorgarten. Soll ich öffnen?« Der Junge schaute mich beinahe ängstlich an. »Was sagen Sie?«
    Ich hatte die
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