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091 - Ein Geist kehrt zurück

091 - Ein Geist kehrt zurück

Titel: 091 - Ein Geist kehrt zurück
Autoren: A.F.Morland
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habe.«
    »Das macht nichts.«
    »Wie fühlen Sie sich?«
    »Gut.«
    »Das ist die letzte Flasche«, sagte die Krankenschwester. »Von morgen an brauchen Sie nicht mehr am Tropf zu hängen.«
    Vandell lächelte. »Schade. Ich hatte mich schon daran gewöhnt.«
    »Schlafen Sie weiter«, sagte die Krankenschwester, warf einen Blick auf den Patienten im Nachbarbett und verließ das Krankenzimmer mit der leeren Infusionsflasche.
    Während sie ins Schwesternzimmer zurückkehrte, schloß Stan Vandell die Augen und schlief kurz darauf wieder ein.
    Langsam klappte die spanische Wand zur Seite, und die Hände des Diebes begannen wieder zu strahlen. Lautlos näherte er sich dem Opfer.
    Er hob die Arme, hielt die vorgestreckten Hände über den Schlafenden. Das Strahlen nahm zu, wurde intensiver, richtete sich aber nur nach unten.
    Zwischen den Händen des Diebes und der Brust des Patienten entstand eine Lichtsäule, und in der Mitte dieses knisternden Leuchtens war mit einemmal das Gebiß eines Wolfs zu sehen.
    »Beiß!« zischte der Höllenmann. »Beiß zu!«
    ***
    Im Morgengrauen erwachte Lane Campas, Vandells Nachbar. Man hatte ihm den Blinddarm herausgenommen, und der Tag seiner Entlassung war nicht mehr allzu fern.
    Campas war Marktfahrer. Sein Beruf brachte es mit sich, daß er ohne Wecker im Morgengrauen erwachte. Daß man in den Krankenhäusern die Patienten schon um sechs Uhr weckte, machte ihm nichts aus.
    Für viele war das eine barbarische Zeit; für Campas nicht. Wer ihn aufwecken wollte, mußte »früher aufstehen«. Er räkelte sich und drehte den Kopf auf die Seite.
    Plötzlich krampfte sich sein Herz zusammen. Mit seinem Bettnachbarn konnte irgend etwas nicht stimmen. Der Mann lag quer über der Matratze, ein Arm hing über die Bettkante herunter, die Nadel der Infusion war aus seiner Vene gerissen und sein Gesicht war zu einer Maske des Entsetzens erstarrt.
    Campas drückte auf den Knopf, um Hilfe zu holen.
    Im Schwesternzimmer schreckte Schwester Sandra hoch. Sie war vor wenigen Minuten ein wenig eingenickt, war jetzt aber sofort wieder hellwach und sprang auf.
    Ein Lämpchen verriet ihr, in welches Zimmer sie eilen mußte. Sie hastete aus dem Schwesternzimmer und machte Augenblicke später bei Vandell und Campas Licht.
    Lane Campas saß bleich im Bett. »Schwester… Mr. Vandell… Ich glaube, er ist tot!«
    Sandra warf nur einen kurzen Blick auf Stan Vandell, dann kehrte sie um und holte den Arzt, der Bereitschaft hatte. Dr. Greeders kam sofort.
    Er untersuchte den Patienten, hörte ihn mit dem Stethoskop ab und sagte schließlich. »Da ist nichts mehr zu machen. Der Mann ist tot.«
    Schwester Sandra blickte den Arzt ungläubig an. »Um Mitternacht fühlte er sich noch gut. Er hat es mir selbst gesagt, als ich die Infusionsflaschen wechselte.«
    »Die Obduktion wird ergeben, woran er gestorben ist«, sagte Dr. Greeders und veranlaßte, daß der Tote fortgebracht wurde.
    Für Lane Campas war das ein schlimmer Schock. Er hatte sich gut mit Vandell verstanden, und sie hatten abgemacht, sich mal zu treffen, wenn sie das Krankenhaus verlassen hatten.
    Campas' Schock wäre noch viel größer gewesen, wenn er geahnt hätte, daß auch er auf der Totenliste des unheimlichen Diebes mit den strahlenden Händen stand.
    ***
    Campas hatte eine Freundin. Suzie Trane war ihr Name. Sie war achtzehn, hatte langes rotes Haar und viele Sommersprossen im hübschen Gesicht.
    Sie war Telefonistin in einem großen Konzern, und um Lane besuchen zu können, ließ sie sich von einer Kollegin vertreten. Gleich zu Beginn hatte sie gefragt: »Wo ist Mr. Vandell? Hat man ihn verlegt? Sie können ihn doch noch nicht entlassen haben.«
    »Stell dir vor, Vandell lebt nicht mehr.«
    Suzie schaute ihn mit ihren großen Augen verblüfft an. »Das gibt's doch nicht. Er war doch übern Berg.«
    »Alle stehen vor einem Rätsel. Die Obduktion wird Aufschluß über seine Todesursache geben.«
    »Kann dem Personal ein Fehler unterlaufen sein?«
    »Bestimmt nicht. Die geben sich hier alle sehr viel Mühe mit uns.«
    Campas erzählte seiner Freundin, wie sich das Ganze im Morgengrauen abgespielt hatte. Suzie strich ihm liebevoll über das schwarz gelockte Haar.
    »Hoffentlich kommst du bald raus. Ich möchte dich wieder sehen können, wann ich will, und nicht Besuchszeiten vorgeschrieben bekommen.«
    »Am Wochenende entlassen sie so gut wie nie. Also werden sie mich entweder am Freitag oder am Montag nach Hause schicken.«
    »Freitag wäre mir
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