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091 - Ein Geist kehrt zurück

091 - Ein Geist kehrt zurück

Titel: 091 - Ein Geist kehrt zurück
Autoren: A.F.Morland
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Vance Winger wollte den Patienten erst aufsuchen, doch dann dachte er, es wäre besser, wenn er mit dem Mann in seinem Büro unter vier Augen sprechen würde. Er bat eine Krankenschwester, ihm den Patienten zu schicken.
    Campas traf nach wenigen Minuten ein. Dr. Wingers Sekretärin schickte ihn gleich zum Chef, und Vance Winger kam um seinen Schreibtisch herum, um den Patienten freundlich zu begrüßen. Er bot Campas Platz an.
    Der Patient setzte sich. Er fragte sich schon die ganze Zeit über, was Dr. Winger von ihm wollte. Es war schließlich nicht üblich, daß man vom Chefarzt in dessen Büro empfangen wurde.
    Dr. Winger fiel nicht gleich mit der Tür ins Haus. Er erkundigte sich zuerst nach Campas' Befinden.
    Der Patient schmunzelte. »Wie heißt das so schön? Es geht mir den Umständen entsprechend gut. Deshalb möchte ich die Gelegenheit beim Schopf packen und Sie bitten, mich am Freitag nach Hause zu schicken.«
    »Wir werden sehen«, sagte Dr. Winger, der sich jetzt noch nicht festlegen wollte. »Ich werde Sie morgen untersuchen, und wenn sich abschätzen läßt, daß es nicht riskant ist, Sie heimgehen zu lassen, werde ich Sie nicht hierbehalten. Ich hoffe, Sie fühlen sich bei uns wohl.«
    »War für mich ein echter Glücksfall, daß ich in Ihre Klinik kam«, sagte Lane Campas ehrlich.
    »Schlimm, daß Ihr Bettnachbar starb, nicht wahr?«
    »War'n echter Schock für mich. Stan Vandell war in meinen Augen kein todkranker Mann, verstehen Sie? Es ging ihm verhältnismäßig gut. Und plötzlich…«
    »Das war auch für uns eine höchst unerfreuliche Überraschung«, gab der Chefarzt zu. »Aber mir kam da etwas zu Ohren. Es heißt, Sie hätten geträumt, daß Vandell sterben könnte…«
    »Dieser Krankenpfleger ist schlimmer als ein altes Waschweib«, seufzte Campas.
    »Er ist besser als eine Hauszeitung«, sagte Dr. Winger. »Und vor allem schneller. Würden Sie mir Ihren Traum erzählen, Mr. Campas?«
    Lane Campas rieb sich die Nase. »Also wissen Sie, ehrlich gesagt rede ich nicht gern darüber. Ich hab's einmal erzählt, und im Nachhinein denke ich, daß selbst das zuviel war.«
    Der Chefarzt konnte ihn aber schließlich doch überreden, ihm seinen Alptraum zu schildern.
    »Und der Mann, der das getan hat, hat in Ihrer Erinnerung kein Gesicht?« fragte Dr. Winger ernst.
    »Ich habe sein Gesicht gesehen«, sagte Campas. »Aber nun ist es weg. Es war ein Gesicht, das mir bekannt war.«
    »Würden Sie mich umgehend in Kenntnis setzen, wenn Sie sich doch noch erinnern sollten?«
    »Wozu? Halten Sie das Ganze etwa für keinen Traum? So etwas Irres kann nicht wirklich passiert sein.«
    »Können Sie etwas für sich behalten, Mr. Campas?«
    »Klar. Geheimnisse sind bei mir besser aufgehoben als in einem Tresor.«
    »Wenn ein Mensch stirbt und sich die Ärzte nicht über die Todesursache im klaren sind, wird er obduziert, damit man weiß, woran er gestorben ist«, sagte Dr. Winger.
    »Das ist mir bekannt.«
    »Was ich Ihnen jetzt sagen werde, wird Ihren Alptraum in ein anderes Licht rücken, Mr. Campas. Als Dr. Thompson Stan Vandell obduzierte, mußte er zu seiner großen Verblüffung feststellen, daß der Tote kein Herz hatte.«
    ***
    »Wo ist Terence Pasquanell?« fragte ich Mr. Silver, nachdem die vielen Begrüßungen ein Ende hatten.
    »Bei Pater Severin«, antwortete der Ex-Dämon.
    »Konnte er ihm helfen?«
    Der Hüne mit den Silberhaaren schüttelte den Kopf. »Noch nicht, aber er will es auf jeden Fall versuchen.«
    »Warum hat er es noch nicht versucht?«
    »Er sagt, er müsse sich erst auf Pater Severin einstellen. Das braucht seine Zeit. Pasquanell muß spüren, daß er soweit ist: Er braucht die innere Bereitschaft dazu. Wenn er diese große Aufgabe, an der wir andern bisher alle scheiterten, zu früh in Angriff nimmt, kann's für ihn und Pater Severin schlimm ausgehen.«
    »Wieso kann er möglicherweise mehr für Severin tun als zum Beispiel du oder Roxane? Er ist doch nur ein Mensch, oder etwa nicht?«
    »Doch, Tony, er ist ein Mensch, und vielleicht liegt darin sein Vorteil. In Roxanes und meinen Adern fließt schwarzes Blut. Wir haben uns vom Bösen abgewandt und auf die Seite des Guten gestellt, aber das hat die Farbe unseres Blutes nicht verändert. Pasquanell hatte vor langer Zeit eine geheimnisvolle Begegnung mit einem Wesen aus einer anderen Dimension. Es war nicht die Welt des Guten, das haben mir Pakka-dee und seine Freunde bestätigt. Dieses Wesen hat dem Werwolfjäger Pasquanell ein
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