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091 - Ein Geist kehrt zurück

091 - Ein Geist kehrt zurück

Titel: 091 - Ein Geist kehrt zurück
Autoren: A.F.Morland
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Thompson und Dr. Stephen waren immer noch erregt. Auf dem Seziertisch lag der Tote.
    »Ich kann es nicht fassen«, sagte Aaron Thompson. »Es ist unmöglich, aber dennoch eine Tatsache. Stan Vandell hat kein Herz!«
    »Machen Sie keine Witze«, sagte Vance Winger energisch.
    »Habe ich nicht gesagt, Sie würden's nicht glauben? Überzeugen Sie sich selbst.«
    Das tat Dr. Winger, und auch er konnte nicht begreifen, was er sah. Stan Vandell konnte ohne Herz nicht gelebt haben. Was war hier los? Waren die Ärzte mit einem medizinischen Wunder konfrontiert?
    Die Wahrheit war schrecklicher, doch wie hätte Dr. Winger das wissen können?
    ***
    Nachdem ich den Zoll passiert hatte, hörte ich einen Freudenschrei, und dann rannte Vicky Bonney mit wehender Blondmähne auf mich zu und warf sich mir in die Arme.
    »Tony, o Tony. Wie schön, dich wiederzusehen. Wir haben uns so große Sorgen um dich gemacht.«
    »Unbegründet, wie du siehst«, übertrieb ich. »Es geht mir blendend.«
    Vicky streichelte mein Gesicht mit zitternden Händen. »Ich… ich kann nicht sagen, wie glücklich ich bin, dich wiederzuhaben.«
    Ich küßte sie und flüsterte ihr ins Ohr, mehr davon würde sie kriegen, wenn wir allein wären. Dann wandte ich mich den anderen zu, die gekommen waren, um mich willkommenzuheißen.
    »Nächstens fragst du mich, ob ich damit einverstanden bin, bevor du abhaust«, sagte Mr. Silver grinsend und zerquetschte mir die Hand.
    Auch Tucker Peckinpah hatte es sich nicht nehmen lassen, mich, vom Flughafen abzuholen. Herzlichkeit war sonst nicht seine große Stärke, aber heute umarmte er mich wie einen verloren geglaubten Sohn, der endlich heimgefunden hatte.
    Ich erfuhr, daß eigentlich alle meine Freunde kommen wollten, doch Peckinpah hatte darauf gedrungen, daß die anderen inzwischen zu Hause alles für das große Begrüßungsfest arrangierten.
    Nachdem sie auch Noel Bannister herzlich begrüßt hatten, verließen wir die Ankunftshalle. Es wurde so viel durcheinandergeredet, daß keiner richtig zu Wort kam. Ich wollte so vieles wissen, und meinen Freunden erging es genauso.
    Wir fuhren in Peckinpahs Rolls Royce nach Haus. Ich kann kaum beschreiben, wie mir ums Herz war, als wir Paddington erreichten und in die Chichester Road einbogen.
    ***
    »Heute nacht hatte ich einen furchtbaren Traum«, erzählte Lane Campas. Er sah Ken Anderson fragend an. »Glauben Sie an übersinnliche Dinge?«
    »Nein«, antwortete der Bettnachbar.
    »Ich… ich habe den Tod von Stan Vandell irgendwie vorhergesehen, wenn ich mir's jetzt so überlege.«
    »So etwas gibt es nicht.«
    »Vorhergeträumt müßte ich eigentlich sagen«, bemerkte Campas. »Aber wenn Sie's nicht hören wollen, behalte ich es für mich. Ich will Sie nicht langweilen.«
    »Tun Sie nicht. Erzählen Sie's ruhig«, forderte ihn Anderson auf.
    »Also, in meinem Traum wurde Stan Vandell… ermordet, und zwar auf eine ganz seltsame Weise…« Campas betrachtete nachdenklich seine Hände. »Wieso fällt mir das jetzt erst ein? Heute morgen, als ich Vandell tot im Bett liegen sah, konnte ich mich an diesen unheimlichen Traum nicht erinnern.«
    »Vielleicht mußte ihn Ihr Unterbewußtsein erst verarbeiten«, nahm Anderson an. »Wenn er tatsächlich so schrecklich war…«
    »Oja, das war er«, sagte Campas und nickte heftig. »Zuerst war hier alles still und friedlich - im Traum meine ich. Es muß so um Mitternacht gewesen sein, da betrat jemand den Raum. Der Kerl war mir von Anfang an nicht geheuer. Er schlich auf Vandell zu, und ich bildete mir ein, er wollte meinem Bettnachbarn etwas anhaben. Ich wollte Vandell warnen, aber wie das in Träumen so ist - ich konnte nicht rufen. Ich konnte nur zusehen. Eine kalte Angst lähmte mich. Auf dem Flur waren Schritte zu hören, und der Mann versteckte sich hinter der Trennwand. Schwester Sandra kam und wechselte die Infusionsflaschen aus. Stan Vandell wurde kurz munter und redete mit ihr. Nachdem sie gegangen war, schlief er wieder ein, und der unheimliche Kerl kam wieder hervor. Seine Hände leuchteten. Er hielt sie über Vandells Brust, und in dem Licht erschien ein Raubtiergebiß. ›Beiß zu!‹ zischte der Mörder, und… die Zähne gehorchten. Vandell verlor dabei sein Herz.«
    Ken Anderson schmunzelte. »Sie haben eine ungemein rege Phantasie. Träumen Sie öfter so aufregend?«
    »Zum Glück nicht. Sonst würde mich noch mal im Schlaf der Schlag treffen. Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr ich mich dabei aufgeregt
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