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0902 - Zurück zu den Toten

0902 - Zurück zu den Toten

Titel: 0902 - Zurück zu den Toten
Autoren: Jason Dark
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sie. »Wenn das unsere Eltern wüßten.«
    »Man kann nichts machen.«
    »Stimmt, Schwester.« Amanda deutete auf die regungslose Gestalt des Polizisten. »Was machen wir mit ihm?«
    »Warum fragst du? Er gehört unseren Freunden.«
    Olivia überlegte, wobei sie lächelte. »Schon jetzt?«
    »Sicher.«
    Die Wiedergänger waren bereits unruhig geworden. Sie rochen das frische Blut, sie gierten danach, sie bewegten ihre Hände, als wollten sie jeden Moment zugreifen. Daß sie einen ihrer Artgenossen verloren hatten, störte sie nicht. Ihnen ging es allein um das frische Blut des Menschen. Rücksicht untereinander kannten Schwarzblüter nicht.
    »Nehmt ihn euch!« sagte Amanda.
    In diesem Augenblick klingelte es an der Tür!
    ***
    Shao und Suko kannten gewisse Spielregeln und wußten auch, wie man sie einhielt. Es hatte keinen Sinn, überfallartig an das Ziel heranzugehen, deshalb hatten sich beide auf ein bestimmtes Vorgehen schon unterwegs geeinigt. Mit Erfolg.
    Von der Straße her führte ein Weg auf das einsam stehende Haus zu.
    Man mußte schon sehr genau hinschauen, um den Weg überhaupt erkennen zu können, es half dabei auch das schwache Licht.
    Zwei Flecken, die dicht beieinander schimmerten. Sie sahen aus, als würden sie in der Leere der flachen Landschaft über dem Boden schweben.
    Das Licht auf der einen Seite blieb, auf der anderen aber verschwand es, denn Suko hatte die Scheinwerfer ausgeschaltet. In der Dunkelheit lenkte er seinen BMW auf dem schmalen Weg auf das einsame Haus zu.
    Shao saß angespannt neben ihm. Sie wollte wissen, was er vorhatte.
    »Ganz einfach, wir werden gleich anhalten und uns im Schutz der Dunkelheit vorarbeiten.«
    »Gut.« Sie nichte. »Und wie geht es weiter?«
    Suko entdeckte so etwas wie eine Einbuchtung an der rechten Feldseite.
    Er hielt an und zeigte auf das Haus. »Du bist in diesem Spiel der Joker, Shao, habe ich mir gedacht.«
    »Aha, hast du dir gedacht.«
    »Klar, die Sache ist simpel. Zunächst einmal bist du eine Frau. Ich kann mir vorstellen, daß du den anderen Frauen als nicht eben verdächtig erscheinen wirst. Deshalb dachte ich mir, daß du vorgehst, klingelst und das Haus betrittst, wenn man dir öffnet. Ich denke schon, daß sie dich einlassen werden. Wenn nicht, versuche wenigstens, sie etwas hinzuhalten.«
    »Das ist also mein Job. Ich bin einverstanden. Und was ist deiner?«
    »Ich bleibe draußen.«
    Shao hatte mitgedacht. »Du suchst nach einem Hintereingang, nehme ich an.«
    »Ja. Wichtig ist nur, daß du die beiden Frauen ablenkst.«
    Shao runzelte die Stirn. »Wirklich nur sie? Rechnest du nicht mit bösen Überraschungen?«
    »Natürlich.«
    Shao lächelte schmallippig. »All right«, sagte sie dann. »Wir werden sehen.«
    Suko hatte die Innenbeleuchtung ausgeschaltet, als sie den BMW verließen. Sie bewegten sich auch nicht direkt auf das Haus zu, sondern schlugen einen kleinen Bogen, und Suko verabschiedete sich schließlich von Shao mit einem Klaps auf die Schulter.
    Sie hatte ihm noch etwas sagen wollen, da war er bereits weggetaucht und von der Dunkelheit verschluckt worden.
    Die Chinesin holte tief Luft. Wenn sie ehrlich gegen sich selbst war, fühlte sie sich nicht sehr wohl in ihrer Haut. Was sie tat, war mit einem hohen Risiko verbunden, aber sie hatte eingesehen, daß es die einzige Chance war.
    Das Haus rückte näher. In der unteren Etage war hinter zwei Fenstern Licht. Weiter oben lag alles in tiefer Dunkelheit. Das Haus selbst war nicht unbedingt groß, aber zwei Personen hatten dort sicherlich viel Platz gefunden. Es stand auf dem Gelände, als wäre es irgendwann einmal vergessen worden.
    Ihre Tritte klatschten auf der feuchten Unterlage des schmalen Feldwegs. Der Wind fuhr kalt gegen ihr Gesicht. An der linken Seite sah sie den Waldrand wie einen großen Schatten, der sich nicht bewegte.
    Eine derartige Umgebung war ideal, um etwas verstecken zu können, auch wenn es dabei um Vampire ging.
    Ob man sie schon beobachtete, wußte Shao nicht. Die Hauswand strahlte für sie etwas Düsteres und Unheimliches ab. In dieser Gegend war es einfach sehr feucht, und das konnte Shao riechen.
    Vor der Tür blieb sie stehen. Einen Blick durch die Fenster konnte sie nicht werfen, denn Gardinen ließen die Umgebung im Innern zu Schatten verschwinden. Außerdem wollte sie nicht zu neugierig sein und konzentrierte sich auf die Ausrede, die sie sich auf dem Weg zum Haus zurechtgelegt hatte.
    Eine Autopanne war immer am glaubhaftesten, besonders bei einer
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