Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0902 - Zurück zu den Toten

0902 - Zurück zu den Toten

Titel: 0902 - Zurück zu den Toten
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Suko geduckt, richtete sich dann wieder auf, war aber nicht in der Lage, in den Raum hineinzuschauen, weil die Scheibe einfach zu schmutzig war.
    Pech auf der ganzen Linie.
    Suko dachte schon an den Keller und daran, daß es eventuell einen Hintereingang gab, als er plötzlich aufmerksam wurde.
    Im Zimmer war doch jemand.
    Er ahnte die Bewegungen mehr, als daß er sie sah, und plötzlich ging hinten rechts ein Licht an.
    Was Suko sah, reichte ihm.
    Eine Couch, ein Tisch, auch ein großer Sessel mit hoher Lehne. Er sah eine Frau, die vor zwei Gestalten standen, die Hüte auf ihren Köpfen trugen.
    Und die Frau deutete mit einer Hand mehrmals und auch zuckend dem Boden entgegen.
    Suko zog die Beretta…
    ***
    Shao drückte sich selbst die Daumen, daß sie gut schauspielern konnte.
    Sie hatte zuvor noch ihre Wangen heftig gerieben, um ihnen die entsprechende Röte zu geben, und sie versuchte auch, Hektik in ihrer Stimme durchklingen zu lassen.
    »Bitte, Missis, entschuldigen Sie, aber…«
    »Was ist los?«
    »Ich hatte eine Panne.«
    »Ach. Wo denn?«
    Shao drehte sich um und streckte den Arm aus. »Dort, auf der Straße.«
    »Und weiter?«
    »Ich möchte telefonieren. Oder können Sie mir helfen?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Darf ich dann…?«
    »Moment noch.« Olivia streckte ihre Hand vor und hielt Shao somit auf.
    »Sind Sie allein?«
    »Ja, ja!« Sie nickte. »Ich bin allein. Ich wollte, nun ja, ich wußte ja nicht, daß es der Motor nicht mehr tut. So etwas erwischt einen immer in der Nacht und an einsamer Stelle. Sie glauben gar nicht, wie froh ich bin, Ihr Haus gesehen zu haben.«
    »Das glaube ich.« Olivia lächelte. »Noch mal. Wo haben Sie Ihren Wagen abgestellt?«
    »An der Straße.«
    »Gut, dann kommen Sie.« Das Lächeln war sogar echt, als Olivia den Weg freigab und Shao eintreten ließ.
    Die Chinesin hielt den Kopf gesenkt. Sie gab sich demütig, aber in Wirklichkeit paßte sie schon auf und registrierte jedes Detail.
    In diesem Flur sah alles normal aus, nichts wies auf einen Kampf hin, aber der Geruch ließ darauf schließen, daß die Bewohnerinnen einen ungewöhnlichen Besuch bekommen hatten.
    Olivia Serrano schloß die Tür. »So, Miß…«
    »Ich heiße Shao.«
    »Und ich bin Olivia.« Sie räusperte sich. »Dann wollen wir mal sehen, was wir für Sie tun können.«
    »Wohnen Sie allein hier?«
    »Warum fragen Sie?«
    »Weil Sie wir gesagt haben.«
    »Stimmt, sicher. Nein, ich lebe nicht allein hier. Meine Schwester ist noch bei mir. Sie ist bereits zu Bett gegangen, schließlich ist es schon ziemlich spät.«
    Shao gab sich zerknirscht. »Ich weiß es. Tut mir auch leid, daß ich Sie gestört habe.«
    Olivia zeigte ein Lachen. »Das, meine Liebe, braucht Ihnen überhaupt nicht leid zu tun. Ich habe mich sogar gefreut. Sie sind mir gerade recht gekommen.«
    »Recht?« flüsterte Shao. »Tut mir leid, aber ich verstehe Sie nicht. Was haben Sie damit gemeint?«
    »Für mich sind Sie so etwas wie Futter.«
    Wir nähern uns dem Ziel, dachte Shao.
    Das Versteckspiel hört auf. Sie wird sich gleich offenbaren. Dennoch spielte Shao die Ahnungslose weiter. »Das hört sich aber komisch an. Futter…«
    »Nicht für mich.«
    »Tiere werden gefüttert, Olivia.«
    Die Frau hatte ihre Hände in die Hüften gestützt. »Ja, das stimmt schon. Tiere werden gefüttert, aber das Futter, von dem ich spreche, ist etwas anderes. Es fließt in Ihnen, Shao. Es ist Ihr Blut, und darauf warten zwei Vampire.« Schon bei den letzten Worten hatte sie sich bewegt und die Beretta gezogen.
    Plötzlich schaute Shao in die Mündung, und da wußte sie genau Bescheid.
    ***
    Manche Menschen haben einen Schädel aus Eisen oder Holz. Dazu gehörte ich nicht, aber um einen Menschen bewußtlos zu schlagen, dazu braucht es schon etwas Routine, und die hatte Olivia Serrano nicht mitgebracht. Zwar hatte sie mich mit der Waffe hart erwischt, es aber nicht geschafft, mich in die Tiefen der Bewußtlosigkeit zu befördern. Ich befand mich in einem Zustand dazwischen. Ich war nicht wach und auch nicht bewußtlos. Ich dämmerte so vor mich hin und bekam sogar noch die Geräusche in meiner Umgebung mit, wenn auch ziemlich gedämpft und wie weit entfernt. Sogar den Klang einer Türklingel glaubte ich zu hören, dann umgaben mich wispernde Stimmen, und wenig später spürte ich den Druck der Hände an meinem Körper, die mich in die Höhe zerrten.
    Man trug mich weg.
    Mit einem quietschenden Geräusch öffnete sich eine Tür. Ich wurde in einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher