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090 - Der Verlorene der Todeswelt

090 - Der Verlorene der Todeswelt

Titel: 090 - Der Verlorene der Todeswelt
Autoren: A.F.Morland
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Beispiel befand sich im Besitz von Waffen, mit denen Kull zu verletzen, ja sogar zu töten gewesen wäre.
    Aber über gewöhnliche Munition lachte er nur.
    Sie schossen wieder.
    Er duckte sich nicht, rannte einfach weiter und erreichte die Mauer, die ihn von der Freiheit trennte.
    Kull spannte die Muskeln und stieß sich vom Boden ab, sprang aus dem Stand höher als der beste Leistungssportler, drehte sich auf der Mauerkrone um und stieß ein höhnisches Gelächter aus.
    Er landete auf einem weichen Boden und jagte mit langen Sätzen davon. Er durchquerte eine Waldzunge, erreichte eine vierspurige Straße und hielt das erste Auto an, das kam.
    Der Fahrer wollte nicht stehenbleiben, er mußte . Magie zwang ihn dazu. Mortimer Kull öffnete die Tür auf der Fahrerseite.
    »Los, raus!«
    Der Mann nahm die Hände vom Steuer und gehorchte. Kull stieß den Fahrzeugbesitzer in den Straßengraben, lachte boshaft und stieg ein. Er fühlte sich großartig.
    Noch nie hatte er sich so unbezwingbar gefühlt. Mehr denn je war er eine Gefahr für die Welt. Jetzt erst-recht.
    Das Gefängnis, in das sie ihn gesteckt hatten, befand sich zehn Kilometer von Adelaide entfernt. Auf einem Parkplatz blieb er kurz stehen und zog die Uniform aus. Nun trug er wieder seine Zivilkleidung, denn die hatte man ihm bis zur ersten Untersuchung gelassen.
    Er fuhr weiter und quartierte sich in ein kleines Motel ein. Es war mit einer Generalmobilmachung der Polizei zu rechnen, doch das beunruhigte den Dämon nicht.
    Er sorgte dafür, daß der Besitzer des Motels sich sein Gesicht nicht merken konnte, und sagte: »Bringen Sie mir eine Flasche Champagner. Ich habe etwas zu feiern.«
    Der Mann blinzelte. »Soll ich Ihnen zum Champagner ein hübsches, williges Mädchen besorgen, das jeden Spaß mitmacht, Sir?«
    »Heute nicht. Vielleicht morgen.«
    »Wie Sie meinen«, sagte der kahlköpfige Mann und zuckte mit den Schultern.
    Kull zog sich zurück und rief einen OdS-Strohmann in Melbourne an, damit dieser die Meldung weitergab, daß alles in Ordnung sei. Nichts habe sich verändert. Das Bestehen der Organisation des Schreckens sei weiterhin gewährleistet.
    »Ich lasse bald wieder von mir hören«, sagte Mortimer Kull und legte auf. »Und dann lege ich erst richtig los«, fügte er seinen Worten hinzu.
    Es klopfte. »Der Champagner, Sir.«
    Kull öffnete, und der Glatzkopf trat ein. Die Flasche steckte in einem Metallkübel, der mit Eis gefüllt war. Der Glatzkopf behielt den Kübel in seinen Händen. Nur das Glas stellte er auf den Tisch.
    Er starrte Mortimer Kull an.
    »Was ist?« fragte der Professor. »Warum stellen Sie den Kübel nicht ab?«
    Der Mann sagte nichts, starrte Kull weiterhin an.
    »Verschwinden Sie!« herrschte ihn der Professor an. »Machen Sie, daß Sie rauskommen!«
    Im Kübel schmolzen die Eiswürfel. Die Hände des Mannes schienen eine ungeheure Hitze abzustrahlen. Innerhalb weniger Sekunden gab es keinen einzigen Eiswürfel mehr, und das Wasser fing an zu brodeln, zu kochen und zu dampfen.
    Die enorme Hitze zwang den Champagner, sich auszudehnen. In der Flasche entstand ein Überdruck, dem der Korken nicht standzuhalten vermochte.
    Es knallte, und dann schoß der Korken davon und eine weiße Champagnerfontäne aus der Flasche. Sie benetzte die Wand und rann zischend und perlend an der Tapete ab.
    »Verdammt, was…«, entfuhr es Kull, doch dann unterbrach er sich jäh.
    Er begriff!
    Der Glatzkopf ließ den Kübel fallen. Kull wußte, daß er nicht den echten Motelbesitzer vor sich hatte. Ein Dämon bediente sich des Aussehens dieses Mannes.
    Und dieser Dämon war Atax, die Seele des Teufels!
    ***
    Atax verbarg sich nicht länger hinter diesem fremden Aussehen. Die Luft flimmerte kurz, und dann stand der Dämon in seiner wahren Gestalt vor Mortimer Kull.
    Der Professor wich einen Schritt zurück und kniff die Augen zusammen, während er den Kopf trotzig hob.
    »Wolltest du dich vor mir verstecken?« fragte Atax.
    »Warum sollte ich?« gab Mortimer Kull furchtlos zurück. Bisher war er diesem Dämon unterlegen gewesen, doch nun fühlte er sich ihm ebenbürtig.
    »Ich bin mit gewissen Entwicklungen nicht einverstanden.«
    »Zum Beispiel?«
    »Du hast die Absicht, unser Bündnis zu lösen. Es gelang dir, meine Kraft zu kopieren. Dachtest du, das würde mir verborgen bleiben? Loslösen wolltest du dich von mir, unabhängig werden. Du schrecktest nicht einmal davor zurück, dich zu meinem Doppelgänger zu machen.«
    »Das passierte durch
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