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090 - Der Verlorene der Todeswelt

090 - Der Verlorene der Todeswelt

Titel: 090 - Der Verlorene der Todeswelt
Autoren: A.F.Morland
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wohl, Tony… Es war… Es war mir…«
    Er konnte nicht mehr weitersprechen. Erschrocken zuckte er zusammen. Dann riß er die Augen auf und tat seinen letzten Atemzug. Für uns alle war es erschütternd, nur für Mortimer Kull nicht.
    Den ließ das völlig kalt.
    ***
    Wir ließen Jack Nancy nicht einfach liegen, wir begruben ihn aber auch nicht in der Einsamkeit dieser weiten, trostlosen Wüste, sondern nahmen ihn mit.
    Wenn es jemanden gab, der ihm nahegestanden hatte, sollte er die Möglichkeit haben, Blumen auf sein Grab zu legen. Wir trugen ihn zu jenem Hubschrauber, mit dem die CIA-Agenten in die Wüste gekommen waren, und flogen nach Adelaide, wo wir den toten Reporter und Professor Mortimer Kull den Behörden übergaben.
    Wir ließen die Leute nicht darüber im unklaren, was für einen Fang wir gemacht hatten, und man versicherte uns, daß Kull im Untersuchungsgefängnis von Adelaide bestens aufgehoben wäre.
    Ich hatte endlich Gelegenheit, mich mit meinen Freunden zu Hause in Verbindung zu setzen und ihnen zu sagen, daß sie sich um mich nicht mehr zu sorgen brauchten.
    Noel Bannister zog an einigen CIA-Fäden, die es auch in Australien gab, und dann wartete auf dem Flugplatz eine Sondermaschine auf uns.
    Als wir sie bestiegen, sagte Noel: »Wie du siehst, halte ich Wort. Ich habe versprochen, dich persönlich in London abzuliefern, und das werde ich auch tun.«
    »Wie wär's, wenn du ein paar Tage bleiben würdest?« fragte ich.
    »Ist das eine Einladung?«
    »Könnte man sagen.«
    »Ich warne dich. Ich habe einen gesegneten Appetit, und mein Durst ist auch nicht zu verachten, wenn's nichts kostet.«
    »He, klingen da schottische Ahnen durch?«
    »Und wenn es mir besonders geschmeckt hat, rülpse ich auch. Natürlich nur, wenn keine Damen dabei sind.«
    »Dann mußt du erst recht eine Weile bei uns bleiben, damit ich dir Manieren beibringen kann.«
    Wir lehnten uns zurück und gurteten uns an.
    »Zu Hause alles in Ordnung?« wollte Noel Bannister wissen.
    Die Maschine setzte sich in Bewegung und rollte zur Startposition.
    »Zunächst blieben Mr. Silver und Terence Pasquanell ein paar Tage in Kanada. Sie hofften auf meine Rückkehr, und Mr. Silver versuchte herauszufinden, wohin es mich verschlagen hatte. Doch inzwischen sind sie in London eingetroffen, und Pasquanell wird wohl bald darangehen, Pater Severin zu helfen. Vorausgesetzt, er ist dazu in der Lage.«
    Der Jet raste über die breite Piste und stieg auf. Was wir zurückließen, waren keine schönen Erinnerungen. Dennoch konnten wir zufrieden sein, daß es uns endlich gelungen war, Mortimer Kull unschädlich zu machen.
    Ein langer Prozeß drohte ihm, und die CIA würde der Staatsanwaltschaft ein erdrückendes Beweismaterial zur Verfügung stellen. Endlich würde Professor Kull für seine vielen Untaten büßen müssen.
    Nach dem, was er alles verbrochen hatte, genügte eine Verurteilung zu lebenslänglichem Zuchthausaufenthalt nicht. Man würde ihn gleich mehrfach zu lebenslanger Haft verdonnern, und das war nur gerecht.
    ***
    Kull lachte über die Sicherheitsvorkehrungen, die man seinetwegen getroffen hatte. Niemand konnte Atax' Doppelgänger wirklich einsperren.
    Auf den Türmen hatte man die Posten verdoppelt. Sie trugen Schnellfeuergewehre und hatten Befehl, sofort zu schießen, falls einer der Häftlinge - gedacht war an Kull - auszubrechen versuchte.
    Ständig tasteten die grellen Lichtfinger der Scheinwerfer den grauen Zellentrakt ab, in dem Mortimer Kull untergebracht war. Unermüdlich bewegten sich die Lichtkegel hin und her, und beim geringsten Verdacht hätte man Alarm gegeben.
    Kull wußte das, doch wenn er wollte, konnte er jederzeit von hier fortgehen.
    Es gab niemanden, der ihn daran hätte hindern können. Jetzt nicht mehr, denn er war kein Mensch mehr. Nachdem Livingstone abgedrückt hatte, hatten sich für Mortimer Kull viele Probleme gelöst.
    Der wahnsinnige Professor hatte immer davon geträumt, unsterblich zu sein. Er hatte unzählige Seren getestet, doch sie hatten alle irgendwelche Nebenwirkungen gehabt.
    Er hatte mit der Möglichkeit spekuliert, sich der Dämonenweihe zu unterziehen, um unsterblich zu werden.
    Nun brauchte er kein Serum und keine Dämonenweihe. Er hatte es aus eigener Kraft geschafft, hatte sich zum ersten künstlichen Dämon erhoben, dem noch dazu Atax' Höllenkraft zur Verfügung stand. Noch nie konnte er optimistischer in die Zukunft blicken.
    Der von ihm entwickelten Computermagie war ein voller Erfolg
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