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090 - Der Verlorene der Todeswelt

090 - Der Verlorene der Todeswelt

Titel: 090 - Der Verlorene der Todeswelt
Autoren: A.F.Morland
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Standpunkte Zurechtgerückt werden.
    Im Moment überließ Atax, die Seele des Teufels, den Verbündeten seinem Schicksal. Nur im Notfall hätte er sich für Mortimer Kull eingesetzt, und zwar deshalb, weil dieser Mann ihm gehörte.
    Wenn jemand Mortimer Kull das Leben nahm, dann wollte er das sein. Niemand sonst.
    ***
    Mortimer Kull maß mich mit einer Überheblichkeit, die mich in Rage versetzte. Ich hatte Lust, mit dem Colt zuzuschlagen, und wahrscheinlich hätte ich das auch getan, wenn mir die nächste Explosion nicht klargemacht hätte, daß wir schnellstens aus der Station raus mußten. Es erfüllte mich mit großer Genugtuung, zu hören, wie dieses Kull-Werk in allen Fugen ächzte und knirschte.
    Wieder einmal verlor Kull sehr viel Geld. Das konnte nur gut sein, denn jeder finanzielle Verlust schwächte die Organisation des Schreckens.
    Die Zukunft der OdS war jetzt sehr ungewiß geworden, denn Mortimer Kull befand sich zum erstenmal in meiner Gewalt. Wenn sich alles so abspielte, wie ich mir das vorstellte, war Kulls Weg genau vorgezeichnet.
    Man würde ihn zunächst ins Gefängnis stecken, und er würde dort eine Menge psychiatrischer Tests über sich ergehen lassen müssen. Je nachdem, wie sie ausfielen, würden die nächsten Entscheidungen aussehen.
    Wenn die Experten dieses wahnsinnige Genie für geistig zurechnungsfähig hielten, würde er für immer hinter dicken Kerkermauern verschwinden.
    Erklärten ihn die Fachleute für verrückt, würden sich hinter ihm die Tore einer Irrenanstalt für immer schließen. So oder so würde Professor Mortimer Kull für alle Zeiten von der Bildfläche verschwinden, und seine Organisation des Schreckens würde zerfallen und sich auflösen.
    Davon träumte ich im Augenblick noch. Die nahe Zukunft würde zeigen, ob der Traum wahr werden würde. Kull mußte vor mir herlaufen. Ich bedrohte ihn sicherheitshalber ständig mit der Waffe, um ihn vor einer Dummheit und mich vor Schaden zu bewahren.
    Wir verließen die Station. Von den Kraken war kein einziger mehr zu sehen. Jeffrey Shaw hatte das fehlende Aggregat inzwischen wieder eingebaut, und mit dem Heulen der Allison-Turbinen begann sich das große Rotorblatt zu drehen.
    Noel Bannister kam auf uns zugerannt. »Ich wollte nach dir suchen«, keuchte er. Dann bleckte er seine großen Zähne und schaute Kull begeistert an. »Was für einen Goldfisch hast du dir denn da geangelt, Tony?«
    »Freuen Sie sich nicht zu früh, Bannister!« knurrte Mortimer Kull. »Das Spiel ist noch nicht zu Ende.«
    »Also ich fresse einen gebrauchten Klosettbesen, wenn Sie noch mal was zu melden haben, Kull«, erwiderte der Amerikaner.
    Wir brachten Kull zum Hubschrauber.
    »Rückt mal ein bißchen zusammen, Freunde«, sagte Noel Bannister. »Wir haben einen Ehrengast, der unbedingt auch noch mit muß.«
    Shaw saß hinter dem Steuerhorn. Er brachte die Turbinen auf Touren, und sobald wir die Kanzeltüren zugeklappt hatten, hob die Libelle ab.
    Shaw ließ sie im schrägen Winkel steigen, und hinter uns kam es zur letzten, alles vernichtenden Explosion. Die Wüste tat sich auf. Es sah aus, als würde sich an dieser Stelle ein Vulkan bilden. Mit ungeheurer Kraft wurde Metall hochgeschleudert. Wirbelndes Feuer tanzte um das große Loch, und ein dicker Rauchpilz stand darüber.
    Von den Rändern stürzte Sand in die Tiefe, erstickte das Feuer und verschüttete all das, was einmal die Wüstenstation gebildet hatte. Ich fühlte mich, wie alle andern, erleichtert.
    Aber das Gefühl hielt nicht lange an.
    Sono existierte noch!
    Und er attackierte uns mit erschreckender Wildheit.
    ***
    Er war von unten gekommen, deshalb hatten wir ihn nicht gesehen. Er mußte sich gedreht haben, so daß die Tentakel nach oben wiesen, und damit packte er zu.
    Ich hörte neben mir den Fangarm gegen die Kanzeltür krachen. Sono preßte den Helikopter zusammen. Es hatte den Anschein, er würde den Helikopter zerdrücken wollen.
    Der Hubschrauber wackelte gefährlich, taumelte durch die Luft, wir verloren an Höhe. Sono wollte uns zum Absturz bringen. Shaw gab Vollgas. Die Maschine vibrierte, und Risse bildeten sich in Blech und Kunstglas.
    Ganz kurz gewannen wir wieder an Höhe, doch dann schmierte der Helikopter ab und drehte sich um eine unsichtbare Achse. Wir schienen uns an ihr in die Tiefe zu schrauben.
    Shaw versuchte alles, um den Helikopter zu stabilisieren. Es gelang ihm nicht. Der Riß, der neben mir klaffte, war so groß, daß ich die Hand hinausstrecken konnte.
    Ich
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