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090 - Der Verlorene der Todeswelt

090 - Der Verlorene der Todeswelt

Titel: 090 - Der Verlorene der Todeswelt
Autoren: A.F.Morland
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beschieden. Das konnte ihm auf der ganzen Welt kein anderer Wissenschaftler nachmachen.
    Ich bin ein Genie! dachte Kull triumphierend. Das müssen nun auch jene zugeben, die bisher an meinen genialen Fähigkeiten gezweifelt haben.
    Er ging in der finsteren Zelle auf und ab. Alle paar Minuten strich der Scheinwerfer über das vergitterte Fenster.
    Er lachte. »Ihr Narren? Was bildet ihr euch ein? Ihr ahnt nicht, mit wem ihr es wirklich zu tun habt.«
    Schritte hallten durch den endlos langen Gang. Kull hörte, wie die Luken in der Tür geöffnet und wieder geschlossen wurden. Der Aufseher machte seine Runde, vergewisserte sich, daß alles in Ordnung war.
    Mortimer Kull blieb stehen. Sein Blick war auf das Guckloch gerichtet, das sich gleich öffnen würde. Er würde dann einen Teil des Aufsehergesichts sehen, und dessen Augen…
    Eine Kraft, die ihm früher nicht zur Verfügung gestanden hatte, stieg in ihm hoch, und als sich das Guckloch öffnete, flog sie dem Mann dort draußen unsichtbar entgegen.
    Der Blick des Aufsehers wurde starr. Gebannt schaute er Mortimer Kull an. Er konnte nichts tun, nicht zurücktreten, nicht die Luke schließen, nicht weitergehen…
    Schlagartig hatte ihm Mortimer Kull seinen Willen genommen. Bestimmt war das nicht bei allen Menschen so einfach. Mit Tony Ballard hätte Kull nicht so leichtes Spiel gehabt, denn der Wille des Dämonenjägers war in harten Kämpfen gestärkt worden.
    Aufseher hingegen führen ein größtenteils geruhsames Leben. Echte Gefahren begegnen ihnen kaum. Deshalb hatte es Mortimer Kull einfach, den Willen dieses Mannes unter seine Kontrolle zu bringen.
    »Du wirst meinen Befehlen gehorchen«, sagte Kull eindringlich und leise.
    »Ich werde gehorchen«, antwortete der Aufseher in Trance.
    »Ich möchte, daß du zu mir in die Zelle kommst. Hast du mich verstanden?«
    »Ja.«
    »Dann schließ die Tür auf!«
    Der Wächter gehorchte. Grinsend erwartete ihn der Professor. Die Tür schwang auf, und der Aufseher trat ein. Kull befahl ihm, vor ihn hinzutreten.
    »Ausziehen!« sagte Mortimer Kull schneidend, und der Wächter entledigte sich seiner Uniform.
    Der Professor ließ sich von ihm genau informieren. Der Aufseher beschrieb ihm den günstigsten Weg in die Freiheit, während Kull die Uniform anzog.
    Sobald der Mann für ihn wertlos geworden war, streckte er ihn mit einem magischen Schlag nieder. Wenn der Aufseher zu sich kam, würde er sich an nichts erinnern.
    Kull schlug den Weg ein, der ihm beschrieben worden war. Über eine steinerne Wendeltreppe erreichte er das Erdgeschoß. Zu der Gittertür, die ihm den Weg versperrte, besaß er einen Schlüssel. Er schloß auf und ging weiter.
    Einer der Aufseher trat aus seinem Glaskäfig. Der Mann schöpfte zunächst keinen Verdacht, weil Kull Uniform trug. Als er den Professor erkannte, wollte er Alarm schlagen, doch das wußte dieser zu unterbinden.
    Niemand konnte verhindern, daß Mortimer Kull den Gefängnishof betrat. Ein Scheinwerferkegel streifte ihn, wanderte weiter, doch dann stoppte das Licht und schwenkte zurück.
    Der Mann hinter dem Scheinwerfer sah einen »Aufseher«. Aber er war einer von den ganz Genauen. Man hatte eine Parole ausgegeben, die jene zu nennen hatten, die den Zellentrakt verließen.
    Nach dieser Parole fragte der Mann hinter dem Scheinwerfer, und Mortimer Kull konnte nicht antworten. Daraufhin schlug der Mann auf dem Turm Alarm.
    Kull zerstörte den Scheinwerfer. Wie ein Hammerschlag krachte die von ihm ausgesandte Magie gegen das Glas und zertrümmerte es. Es klirrte und knisterte, und der Scheinwerfer erlosch.
    Kull rannte los.
    Es gab andere Scheinwerfer. Kull nahm sich nicht die Zeit, auch sie zu zerstören. Er hetzte durch die Finsternis, die von den grellen Strahlen in Segmente zerschnitten wurde.
    Sie pendelten hin und her, bis sie auf Mortimer Kull stießen, und dann ließen sie ihn nicht mehr los. Warnrufe wurden gebrüllt und Befehle.
    Man forderte Mortimer Kull auf, stehenzubleiben, doch er dachte nicht im Traum daran, zu gehorchen.
    Sie gaben Warnschüsse ab.
    Er ignorierte sie.
    Da nahmen sie ihn von allen Seiten aufs Korn. Die Einschüsse hackten hinter ihm her, näherten sich ihm von vorn und von der Seite, und dann trafen sie ihn.
    Die Kugeln vermochten ihn nicht zu töten, aber er kam vom Weg ab, stolperte und wäre fast gestürzt.
    »Das gibt's doch nicht!« schrie jemand. »Er kann doch nicht unverwundbar sein!«
    Nun, das war Mortimer Kull in der Tat nicht. Tony Ballard zum
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