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0898 - Todesruf der Alten Göttin

0898 - Todesruf der Alten Göttin

Titel: 0898 - Todesruf der Alten Göttin
Autoren: Jason Dark
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und deshalb den Thron des Pharaos besteigen.«
    »Das war damals so.«
    »Ist es dazu gekommen?«
    »Nein, denn ich hatte zu viele Feinde. Es waren zahlreiche Menschen gegen mich. Zu viele, und ich kam einfach nicht gegen sie an. Außerdem war ich anders.«
    »Durch dein drittes Auge?«
    Er nickte mir zu.
    »Wie hast du all die langen Jahre überlebt? Du bist doch bestimmt fünftausend Jahre alt«, sagte Suko.
    »Das glaube ich auch.«
    »Seelenwanderung?«
    »Vielleicht, Suko. Ich bin nicht gestorben in dem Sinne, aber auch die beiden anderen nicht.«
    »Du meinst Jennifer und Jonathan.«
    »So nennen sie sich heute.«
    »Und damals?«
    »Waren sie sehr mächtig. Ich hieß Amu Ran; sie hörten auf andere Namen.«
    »Welche?«
    »Jonathan hieß damals Kaldar, und seine Schwester wurde mit Sinara angeredet. Beide, auch die Frau, zählten zu den mächtigsten Personen im damaligen Reich. Sie waren Hohepriester, sie waren Magier und Berater, sie intrigierten, sie versuchten, die Geschicke am Hofe zu lenken, und sie standen mit den Mächten in Verbindung, die es einmal gegeben hatte, über die sie aber nicht viel reden wollten, weil die Zeit schon sehr lange zurücklag.«
    »Waren es Besucher fremder Sterne?«
    Gordy hob die Schultern. »Das weiß ich nicht.«
    »Du hattest aber Kontakt mit den beiden Hohepriestern?« hakte ich nach.
    »Ja, immer. Sie umgaben mich. Sie haben sich mein Vertrauen erschlichen. Sie wollten Erzieher und Ratgeber zugleich sein, aber hinter ihrer Maske verbargen sie die wahren Absichten.«
    »Welche waren es?«
    »Macht, sie wollten Macht.«
    »Hatten sie davon nicht genug?« fragte ich.
    Der Junge schaute ins Leere. Er sah dabei aus, als wollte er die Bilder der Vergangenheit zurückholen. »Ich kann es euch nicht genau sagen. Ich bin zuerst auf sie hereingefallen, später wurde mir dann einiges klar, da aber war es zu spät.«
    »Warum?«
    Gordy lächelte dünn, als er mich anschaute. »Da haben mich die beiden erkannt und durchschaut.«
    Ich beugte meinen Kopf. »Durchschauten Sie, wer du tatsächlich gewesen bist, Gordy?«
    Er deutete auf seine Stirn. »Es war ja nicht zu übersehen, denke ich.«
    »Gut, dann wußten sie Bescheid?«
    »Ja.«
    »Und sie mochten dich nicht?«
    Gordy nickte. »So ist es. Ich spürte ihre Gedanken, obwohl sie sich so freundlich gaben. Sie waren anders, ganz anders, denn sie waren falsch und hinterlistig.«
    »Warum, Gordy, warum?«
    Der Junge hob die Schultern und schaute für eine Weile ins Leere. »Ich kann da nur raten«, erwiderte er mit leiser Stimme. »Wirklich, ich kann nur raten. Als Hohepriester waren sie ja selbst Mächtige ihrer Kaste, aber ihr Wissen oder ihre Macht reichte ihnen nicht aus. Sie wollten mehr, denn sie wollten göttergleich werden, und sie sahen mich wohl als göttergleich an.«
    »Bist du das?«
    »Nein«, gab Gordy zu.
    »Und das haben Kaldar und Sinara nicht gewußt?«
    Gordy verzog das Gesicht. »Ich weiß es nicht genau. Aber ich hörte schon damals, daß Macht gleich Wissen ist, und Wissen ist Macht. Macht hatten sie, aber trotzdem nicht das große Wissen.«
    Wir hatten verstanden. Trotzdem setzte Suko noch eine Frage nach. »Das Wissen, das den beiden fehlte, versuchten sie es, über dich zu bekommen, Gordy?«
    Meinen Freund traf ein langer Blick. »Ja, du hast recht. Sie wollten über mich an das Wissen herankommen, das in meinem Kopf gespeichert wurde, glaube ich.«
    »Glaubst du das nur, oder weißt du es?«
    »Beides, Suko.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Ich verstehe es auch nicht. Ich weiß nur, daß ich ein Psychonaut bin. Vielleicht bin ich einer der ersten Psychonauten gewesen. Ich habe das dritte Auge. Die anderen waren davon überzeugt, daß in meinem Hirn viel Wissen gespeichert ist, aber ich habe es selbst noch nicht geschafft, es abzurufen. Versteht ihr das?«
    Wir verstanden, auch wenn es nicht ganz einfach war.
    Tief in dieser geistigen Welt hatte sich ein Punkt hervorkristallisiert, etwas, über das ich unbedingt intensiver nachdenken mußte. Ich wußte, daß es Dinge gab, die im Verborgenen lagen, die unmittelbar mit dem alten Ägypten zu tun hatten und dort auch mit einer bestimmten, sehr rätselhaften Pyramide, die in den letzten Monaten geschlossen worden war, aus welchen Gründen auch immer.
    Es ging um die Cheopspyramide!
    Um sie rankten sich zahlreiche Geheimnisse und Legenden. So gab es durchaus Menschen, die Psychonauten, die fest davon überzeugt waren, daß in einem versteckten Raum oder einer
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