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0887 - Blutiger Nebel

0887 - Blutiger Nebel

Titel: 0887 - Blutiger Nebel
Autoren: Volker Krämer
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sich alle Menschen ähnlich verhalten hätten. Dem war leider nicht immer so, denn man musste nur einmal in einem überfüllten Restaurant speisen, dann wusste man, wie es um die Hygiene vieler Mitmenschen bestellt war. Das ganze dann noch im Hochsommer - und fertig war der zweifelhafte Riechgenuss.
    Nicoles liebster Tagesbeginn war also eine Dusche oder ein ausgiebiges Wannenbad. Als sie an diesem Morgen die Nasszelle betrat, war sie absolut guter Dinge. Genau bis zu dem Augenblick, als ihr aus der Duschkabine ein Berg von einem Mann entgegenkippte. Er war komplett bekleidet, wenn diese Kleidung auch ihren Namen nicht mehr verdiente, so schmutzig und zerrissen war sie.
    Nicole erlaubte sich einen spitzen Schrei. Dann jedoch packte sie den Kerl am Kragen, wollte ihn ganz undamenhaft ganz einfach dorthin treten, wo es ihm ganz sicher sehr weh tat, doch sie stoppte diese fatale Bewegung im allerletzten Augenblick.
    Denn das Erkennen hatte noch rechtzeitig bei ihr eingesetzt.
    Die Augen des Mannes öffneten sich kurz.
    »Läss mich leben, Nicole. Ich bin es doch nur… ruf Zamorra, bitte…«
    Nicole legte den Kerl sanft auf dem Boden vor der Duschkabine ab, und machte sich auf ins Schlafzimmer, in dem Professor Zamorra noch selig schlummerte. Nicht mehr lange, denn er war schlagartig wach, als er hörte, dass sich Doktor Artimus van Zant in seinem Badezimmer befand…
    ***
    10 Stunden später- Château Montagne - Zamorras Arbeitsraum.
    Nicole Duval stand mit verschränkten Armen gegen die Wand neben der Tür gelehnt. Sie spielte Zuhörerin, beteiligte sich kaum an dem Gespräch, in das Professor Zamorra, Artimus van Zant und Robert Tendyke vertieft waren.
    Viel war zu berichten. Tendyke war sofort aus Texas gekommen, als er von van Zants Rückkehr erfuhr. Oh ja, es gab viel zu berichten - auch von Tendykes Seite aus, denn er hatte sich ja in der Abwesenheit des Physikers um no tears gekümmert, was sicher nicht unproblematisch gewesen war. So erfuhr van Zant auch, welcher Gefahr das Heim zwischenzeitlich ausgesetzt gewesen war.
    Zum Schluss jedoch gab es nur noch ein Thema - die weißen Städte, die Knotenwelten… der Plan. Robert Tendyke schüttelte nach Zamorras und van Zants Berichten den Kopf.
    »Was bedeutet das jetzt im Klartext? Ist der Plan damit verhindert? Oder nur gestört worden? Was werden die Herrscher nun tun?«
    Professor Zamorra legte beide Hände flach auf die Schreibtischplatte vor sich.
    »Wer will das schon mit Bestimmtheit sagen können? Armakath ist geschwächt - der Stadt fehlt die Wächterin. Woher eine neue nehmen, zumal der Kokon dabei reichlich hinderlich sein dürfte? Und Parom… deine Einschätzung, Artimus?«
    Van Zant war nicht richtig bei der Sache. Die Anwesenden registrierten sehr wohl, wie er ständig mit der rechten Hand seine linke massierte.
    Ihm schien der Bericht von Tendyke stark zugesetzt zu haben, no tears in einer solchen Gefahr - und er war nicht zugegen gewesen, damit musste van Zant erst einmal fertig werden. Und natürlich dachte er auch an die Gefahr, der Rola DiBurn ausgesetzt gewesen war. In der Gewalt der Vampirin Sinje-Li hätte sie beinahe den Tod gefunden. Und erneut war er, van Zant, nicht da gewesen.
    »Der Kokon auf Parom ist zerfallen, die Stadt zerstört sich selbst. Dieser Knotenpunkt ist verloren, keine Frage. Doch die Herrscher werden einen neuen schaffen. Ich bin sicher, sie haben einen entsprechenden Plan B. Ich denke allerdings, dass sich die Durchführung des Planes nun verzögert. Es wurden einfach zu viele dumme Fehler begangen. Es scheint, als wären die Wurzeln anfälliger, als ich es geglaubt habe. Mehr weiß auch ich nicht.«
    Nicole mischte sich ein. »Was ist mit Lakir und Vinca geschehen?«
    Van Zant senkte den Kopf. »Keine Ahnung. Vinca hat es offenbar ja geschafft, den Speer aufzubauen, ehe der Kokon uns erschlagen konnte. Die Art, wie die beiden mich hier abgesetzt haben, die lässt nicht unbedingt auf einen unproblematischen Transfer schließen. Ich kann nur hoffen, meine Freunde haben es auch geschafft in Sicherheit zu gelangen. Aber warum sind sie nicht auch erst einmal hier geblieben? Ich hoffe, sie melden sich bald - wenn sie es denn können.«
    Professor Zamorra ahnte Artimus' wahre Gedanken. Hatten die Paromer zunächst für seine Sicherheit gesorgt und waren dann in Probleme geraten? Der Gedanke war nicht abwegig.
    Für die meisten der im Raum Präsenten war damit zunächst erst einmal alles gesagt. Zamorra erhob sich, doch van
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