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0884 - Sklaven der Hölle

0884 - Sklaven der Hölle

Titel: 0884 - Sklaven der Hölle
Autoren: Volker Krämer
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entsetzliche Qualen!
    Lakir von Parom war verunsichert, denn das konnte natürlich auch bedeuten, dass der Plan gleich zu Beginn auf ein großes Problem gestoßen war. Langsam bewegte sie sich zum Zentrum des Kokons. Es gab nur einen Weg, um vielleicht mehr zu erfahren.
    Es war der Weg in den Wurzelschacht…
    ***
    Die Amazone schlug sich vor Vergnügen auf die nackten Oberschenkel.
    Ihr Lachen glich dem Brüllen eines Sauriers, und die Tränen liefen ihr über das breitflächige Gesicht.
    Sinje-Li riss sich zusammen. Mit Vergnügen hätte sie dem Kriegsweib eine harte Lektion erteilt, doch sie registrierte genau Zoltan Yoricks Blick, der ihr Zurückhaltung befahl. Die Amazonen zählten zu den besten Kunden, die Yoricks Sklavenhandel hatte - mit ihnen legte man sich nicht an, man hofierte sie. Das allerdings war mehr, als Sinje-Li zu leisten fähig war. Sie versuchte, die Situation zu ignorieren, doch das gelang ihr nicht.
    Die Amazone wollte sich überhaupt nicht mehr beruhigen. Auslöser ihres Humoranfalls war ein junger Bursche - wahrscheinlich ein Mensch von der Erde, wie Sinje-Li vermutete der mager und armselig in einer Sklavenreihe stand. Links und rechts von ihm waren kräftige Männer angekettet, deren Wille gebrochen war, wie man ihren Blicken deutlich ansah. Doch sie stellten Arbeitskraft dar - immerhin das. Der Kleine jedoch schien hier so fehl am Platz zu sein, dass die Szene tatsächlich etwas makaber-spaßiges an sich hatte.
    Von Kindern hatte Sinje-Li genug. Sie musste nur an das Debakel denken, dass sie im Gebäude von no tears erlebt hatte. Sinje-Li hatte Kinder noch nie gemocht, denn für sie waren sie Inbegriff von Schwäche und Hilflosigkeit. Sinje-Lis eigene Vergangenheit hatte dieses Denken so in ihr wachsen lassen. Die no tears- Kinder hatten ihr jedoch bewiesen, dass dies nicht immer so sein musste.
    Der Junge zitterte vor Angst, als die für ihn bestimmt riesige Amazone sich schier vor Lachen ausschütten wollte. Und diese Angst schüttelte ihn so heftig durch, dass er jegliche Kontrolle über seinen Körper verlor.
    Ein dünnes Rinnsal lief an seinen Beinen entlang…
    Wie bei Haan… damals… bevor…
    Zwei weitere Amazonen waren durch den Lachanfall ihrer Kriegerschwester aufmerksam geworden. Zu dritt konnten sie sich nun überhaupt nicht daran satt sehen, wie der Sklave sich vor Angst in die zerfetzte Hose machte.
    Zoltan-Yorick setzte ein säuerliches Lächeln auf. »Nun, der Anblick von so stattlichen Kriegerinnen kann einen jungen Burschen wie den hier schon einmal mehr als nervös machen. Bitte seht ihm dieses Missgeschick nach. Aber wenn ich eure Aufmerksamkeit auf die kräftigen Sklaven richten darf, die hier auch angeboten werden? Ihr findet darunter sicher etwas Passendes für euer Lager. Und beim Preis… da sind wir uns doch bisher noch immer einig geworden.«
    Die älteste der Kriegerfrauen hieb Yorick die Hand kräftig auf die Schulter. »Yorick, alter Sklavenpeiniger, muss man denn jetzt Angst haben, dass du uns demnächst einbeinige und anderweitig verkrüppelte Waren feilbieten wirst? Yorick, Yorick… ich muss mich wundern. Kein gutes Bild, das du uns hier von deinem Markt bietest.«
    Zoltan senkte in gespielter Verzweiflung den Kopf. »Oh, ich armer und alter Vampir… was kann ich tun, um dieses Missgeschick wiedergutzumachen?«
    Sinje-Li spuckte auf den Boden. Diese Schleimigkeit passte zu-Yorick. Ein solches Verhalten ekelte sie regelrecht an. Die Amazone hatte aber nach wie vor ihren Spaß - und wollte nicht, dass der schon vorbei war.
    »Also gut, hör mir zu, Zoltan. Ich kaufe dir sechs der Männer hier ab - und den Burschen dort, den gibst du mir als Geschenk dazu. Glaube mir, wir werden im Lager eine Menge Spaß mit ihm haben.« Sinje-Li spürte bei diesen Worten, wie ihr Mund staubtrocken wurde. Warum regte sie sich auf? Was ging sie es an, wenn die Amazonen den Jungen quälen und schließlich töten würden? Sie wandte sich ab. Sollten sie doch! Schließlich war der Knabe ja nicht Haan… wie Haan… Sinje-Li schloss die Augen, verharrte. Die Worte Yoricks verwunderten sie nicht.
    »Das ist ein Wort, Kriegerin. Sechs hart arbeitende Sklaven für euer Lager, dazu einen kleinen Narren. Das Geschäft ist gemacht.« Er schlug der Amazone in deren offene Handfläche - der Handel war damit abgeschlossen. Die Summe kannten beide, darüber redeten sie nicht laut, denn das würde Lauschern nur zu viel verraten. »Ich weiß wirklich nicht, welcher von meinem Fängern
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