Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0884 - Sklaven der Hölle

0884 - Sklaven der Hölle

Titel: 0884 - Sklaven der Hölle
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
Robert Tendyke gemeinsam ins Leben gerufen hatten. Eine Anlauf stelle für Kinder, deren Chancen auf ein einigermaßen normales Leben gleich Null waren; misshandelt, gequält, gepeinigt von ihren Handicaps… verstoßen oder gar verkauft von den eigenen Eltern. Bei no tears bekamen sie ein Minimum an Lebensqualität geboten - und Sicherheit.
    Doch diese Sicherheit wurde einfach ausgehebelt, als eine rachsüchtige Vampirin dort wie eine Seuche einfiel. Die Erzieherinnen - unter ihnen Rola DiBurn - hatten es geschafft, die Kinder zu schützen, doch Rola war von dem Blutsauger entführt worden. Es ging um Artimus, ganz klar, er sollte leiden. Andere mussten dafür büßen.
    Wenn van Zant es irgendwie schaffte, von Parom zu fliehen, dann sollte er hier nicht direkt in die nächste Katastrophe stolpern. Also hieß die Parole - Rola DiBurn musste gerettet werden. Es gab da ein Problem, das den Start einer solchen Aktion unmöglich machte. Niemand wusste, wohin die Vampirin mit ihrer Geisel geflohen war.
    Das war der Grund, warum der Professor hier leicht fröstelnd vor seinem eigenen Pool stand.
    Im Château herrschte absolute Stille. Die hatte Zamorra sich dringend erbeten. Was er hier vorhatte, bedurfte einer Menge an Konzentration. Ohne Hilfe war es unmöglich, den derzeitigen Aufenthaltsort der Blutsaugerin und ihres Opfers ausfindig zu machen. Aber es gab da ja jemanden, der durchaus hilfreich sein konnte… musste! Wenn auch nicht unbedingt aus freiem Willen heraus.
    Zamorra schloss die Augen, streckte beide Arme waagerecht von sich, die gespreizten Finger wiesen leicht nach unten zur Wasseroberfläche. Er hatte ihn schon oft beschworen… dennoch musste er sich die endlos lange Formel stets mühsam ins Gedächtnis rufen, die dazu notwendig war. Zamorra flüsterte, murmelte die Worte.
    Er spürte, wie sich das Wasser zu seinen Füßen langsam in kreisförmige Wellenbewegungen versetzte. Der Parapsychologe war sicher, das der, den er rief, ihm auch heute nicht unbedingt freundlich gesonnen war. Vassago - der Dämon der Hölle, der auf seine Erlösung hoffte. Angefeindet und verspottet von seinesgleichen, benutzt und doch mit Gleichgültigkeit bestraft von den Magiern der anderen Seite, denen er zu Diensten war.
    Zamorra öffnete die Augen. Das Antlitz, die Dämonenfratze, des Vassago füllte nahezu die gesamte Fläche des Pools aus. Die Stimme des Dämons klang wütend und beleidigt zugleich.
    »Du? Ausgerechnet du? Was willst du von mir, Zamorra? Willst du mich wieder einmal demütigen? Also los - fang schon an!«
    Zamorra wusste nur zu genau, worauf Vassago ansprach. Wer Vassago beschwor, der benötigte dazu eine Wasseroberfläche. Wie groß oder klein die letztendlich war, spielte im Grunde keine Rolle. Es konnte der Ozean sein, aber auch ein mit Wasser gefüllter Fingerhut… letzteres allerdings war ein Extrembeispiel. Es war noch nicht lange her, da hatte Zamorra Vassagos Dienste in Anspruch nehmen müssen. In Ermangelung eines normalen Gefäßes, hatte der Parapsychologe zu dem gegriffen, was er nur eben fassen konnte.
    Es war ein… Nachttopf… gut, immerhin einer, der nie in Gebrauch gewesen war. Doch das interessierte den Dämon wenig. Zamorra war verblüfft, wie sehr sich Vassago in seiner Dämonenehre gekränkt fühlte.
    »Nun lass die Vergangenheit ruhen, Vassago. Ich war damals in Zeitdruck, das weißt du. Wie du bemerkt haben wirst, ist das Ambiente heute passender.«
    Es war zwar im Grunde unmöglich, doch Zamorra hatte den Eindruck, das sich Vassago tatsächlich umschaute. Die Wellenkreise wurden nach und nach schwächer. Ein Zeichen, dass der abtrünnige Dämon sich ein wenig beruhigt hatte.
    »Also - was willst du von mir? Was soll ich dir zeigen?«
    »Nicht was - wen. Ich werde es dir erklären.« In möglichst kurzen und einfachen Worten machte er den Dämon mit der Situation vertraut. »Kannst du mir den Ort zeigen, an dem sich die Gefangene befindet?«
    Vassago sparte sich eine Antwort. Es dauerte ein paar Minuten, dann klang die Dämonenstimme erneut auf. »Sieh her. Ich habe gefunden.«
    Das Bild war zunächst verschwommen, doch mit jeder verstreichenden Sekunde wurde es schärfer. Zamorra sah den Innenraum einer reichlich verkommenen Behausung, einer Hütte, wie er vermutete. Licht fiel nur durch ein kleines Fenster ein. Diffuses Licht, das längst nicht ausreichend war, um wirklich alle Details erkennbar zu machen.
    Von denen gab es allerdings auch nicht sehr viele. Tisch, Lager… in der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher