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0884 - Sklaven der Hölle

0884 - Sklaven der Hölle

Titel: 0884 - Sklaven der Hölle
Autoren: Volker Krämer
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später war die Raubvampirin verschwunden - sie hatte genug Kraft getankt, um sich auf Vampirart in Sicherheit zu bringen.
    Rola trat zu Zamorra und Nicole. »Können wir nun von hier verschwinden? Ich glaube, von der Hölle habe ich vorerst die Nase gestrichen voll. Und dann müsst ihr mir erzählen, wie wir Artimus finden können. Okay?« Rola DiBurn hatte etwas Entwaffnendes an sich. So eine bestimmte Art zwischen Kind und erwachsener Frau. Zamorra verstand schon, warum van Zant sich zu dieser Verrückten hingezogen fühlte.
    Ja, sie verließen die Hölle.
    Ehrlich gesagt hatten auch Nicole Duval und Professor Zamorra die Nase voll… bis oben hin!
    ***
    Der graue Riese betrat das Gebäude, das direkt neben dem kleinen Wurzelhaus in Armakath stand.
    Er hatte sich von den Ereignissen, denen er knapp hatte entfliehen können, noch nicht erholt. Das zeigte er natürlich nicht. Die Praetoren sollten nicht den Hauch von Schwäche bei ihm verspüren. Seine Autorität war dem Ductor heilig. Daran durfte nicht gekratzt werden.
    Er zog die Menschenfrau hinter sich her, die apathisch folgte. Wenn er in ihr blödes Gesicht sah, wurde dem Ductor regelrecht übel. Sie waren doch nicht mehr als Vieh. So gesehen. Offenbar hatte die Sklavin ihren Verstand verloren, denn sie brabbelte die ganze Zeit über unverständliche Dinge vor sich hin. Ihm war das gleichgültig. Er sollte sie lebend abliefern - mehr nicht.
    In dem hinteren Raum wartete ein weiteres Bild des Elends auf ihn.
    Die Wächterin Armakaths - der weißen Stadt in der Hölle.
    Sie kauerte am Boden, hatte die Finger der linken Hand in den Mund geschoben, schien daran zu saugen. Der Ductor war angewidert. Eine Wächterin musste stark und kräftig sein. Das hier war ein Wrack, mehr nicht.
    »Da, es ist nur eine. Sieh nur zu, dass du lange damit auskommst. Ich bin nicht dein Laufbursche, merke dir das.« Eine Reaktion von Sabeth bekam er nicht. Er spürte, dass er gerade noch rechtzeitig gekommen war, denn die Vampirin war wirklich am Ende. Wenn sie nicht sofort trinken konnte, würde sie vergehen.
    Er schleuderte die Sklavin in den Raum hinein, wandte sich zu Gehen.
    Was da nun geschehen würde, wollte er nicht mit ansehen müssen. Es ging ihn auch überhaupt nichts an.
    Er trat aus dem Haus, schrie nach den Praetoren - er gab ihnen lautstark Anweisungen, die allesamt recht sinnlos waren. Irgendwie musste er seine Wut loswerden. Der Spaziergang - kurz den Kokon verlassen, zwei Menschen für die Wächterin holen - wieder zurück. Das war ihm schwer entglitten. Dieses Vampirweib hatte ihm hart zugesetzt, dann diese beiden Menschen, die starke Waffen besaßen, die sie perfekt und fantasievoll einzusetzen wussten. Alles war schief gegangen.
    Er hoffte nur, dass der Plan nun wirklich bald in die nächste und entscheidende Phase eintrat. Das hier war Geplänkel.
    Er hasste Geplänkel…
    Hinter ihm erklang ein Todesschrei.
    Die Wächterin trank… und den Ductor ekelte der Gedanke, dass es sicher nicht sehr lange dauern mochte, bis er sie erneut versorgen musste. Wie ein Vater sein Baby. Das war ganz sicher nicht das, was er sich vorgestellt hatte.
    Dann allerdings würde er sich eine andere Quelle suchen müssen, denn der Sklavenmarkt unweit des Kokons würde ganz sicherlich nie wieder seine Pforten öffnen. Nun, er war sicher, wenn es denn so weit war, würde er anderweitig fündig werden.
    ENDE
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