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0884 - Sklaven der Hölle

0884 - Sklaven der Hölle

Titel: 0884 - Sklaven der Hölle
Autoren: Volker Krämer
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ihr beigebracht, dass es keine Entschuldigung für eine Niederlage gab. Eine Entschuldigung vielleicht nicht, doch einen triftigen Grund. Sie war nicht fähig sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Für den rettenden Sprung in Sicherheit fehlte einfach jede Kraft.
    Sinje-Li erwartete ihr Ende.
    ***
    Professor Zamorra hatte nun lange genug gewartet.
    Er war beileibe kein Vampirfreund - im Grunde konnte ihm das Schicksal dieser Raubvampirin vollkommen gleichgültig sein. Doch sie hatte dem Ductor einen großartigen Kampf geliefert, was dem Parapsychologen dann doch einiges an Hochachtung abverlangte. Die Vampirin schien in einem schlimmen Zustand zu sein. Ein Leichtes für den Grauen, sie nun zu töten.
    Merlins Stern schleuderte zielgenau seine Blitze!
    Der Ductor zuckte zusammen, denn mit einem Angriff von anderer Seite hatte er hier sicher nicht gerechnet. Taumelnd wandte er sich dem neuen Angreifer zu, der plötzlich aufgetaucht war. Und nicht nur er allein. Aus der anderen Richtung stürmte eine Menschenfrau zwischen den Felsen hervor, in ihrer rechten Hand leuchtete ein blauer Kristall. Und von einer Sekunde zur anderen verlor der Ductor den festen Boden unter seinen Füßen. Etwas Blaues waberte um seine Beine herum, ließ ihn ein ums andere Mal ausrutschen. Dann schob es sich sogar unter seine Fußsohlen. Was war das für ein Teufelszeug… wo kam es her? Gleichzeitig wurden die Blitzattacken aus dem Amulett des Mannes immer heftiger.
    Der Ductor hatte genug von alldem!
    Als er sich bückte, um die beiden Sklavinnen zu greifen, schlitterte er glatt zwei Schritte unkontrolliert weiter, knallte gegen die Kokonwand. Die blaue Anomalität ließ ihn wie auf Glatteis laufen.
    Wütend wandte er sich um, wollte seine Feuermagie zum Einsatz bringen, doch die Blitze ließen ihm keine Zeit dazu. Es reichte! Hastig krallte er eine Hand in die Haare der einen Sklavin, die andere war auf allen vieren aus seinem Wirkungskreis gekrochen.
    Wieder und wieder trafen ihn die Blitze… und ihre Wirkung begann ihn zu zermürben. Er musste weg von hier, sonst konnte das sein Ende bedeuten.
    Er hob die Arme, presste seinen Oberkörper fest gegen die Kokonwand. Der Kontakt entstand nahezu im gleichen Augenblick. Was folgte, war ein farbloser Wirbel, der um ihn herum entstand. Dann waren der Ductor und die Sklavin verschwunden.
    Zamorra und Nicole sahen einander fassungslos an. Merlins Stern beendete seine Attacken, die Dhyarra-Illusion, mit der Nicole dem Ductor das Leben schwer gemacht hatte, verschwand.
    Logisch, denn ihr Zielobjekt war ganz einfach nicht mehr da.
    Zamorra berührte die Stelle, an der die Geschehnisse abgelaufen waren, vorsichtig mit der Handfläche. Keine Hitze, keine Kälte… kein Vibrieren. Einfach nichts. Es gab nichts, was auf das hinwies, war geschehen war.
    »Er ist wieder im Kokon. Mit einer der Sklavinnen. Verdammt!« Nicole war wütend.
    Zamorra hob sich dieses Gefühl für später auf, denn in diesem Augenblick war er zu sehr Wissenschaftler. Was war geschehen? Hatte sich ein Tor geöffnet, ein Durchgang? Es war nichts weiter als ein nur wenige Sekunden währender Nebel oder Wirbel zu erkennen gewesen.
    Zamorra konnte sich keinen Reim auf dieses Phänomen machen. Ihm blieb nicht übrig, als die entsprechende Stelle mit Merlins Stern zu markieren - das Amulett hinterließ sein Signum schwach leuchtend auf der weißen Oberfläche des Kokons.
    Zamorra wandte sich Sinje-Li zu, doch die war bereits nicht mehr alleine. Der Parapsychologe sah, wie Rola DiBurn die beiden Dolche aufhob, die der Ductor aus seinen Augenhöhlen gerissen hatte. Mit schwankenden Schritten näherte Rola sich der Vampirin. Nicole wollte dazwischengehen, doch Zamorra hielt sie zurück.
    Sinje-Li war noch schwach, aber sie war bei Bewusstsein.
    »Jetzt willst du mich mit meinen eigenen Waffen töten? Das wird nicht leicht. Ein Eichenpflock wäre besser geeignet.«
    Rola stand einige Augenblick unschlüssig über Sinje-Li gebeugt.
    »Du hast großartig gekämpft. Und auch wenn du es mir sicher nicht glauben wirst, so verstehe ich deinen Schmerz. Ja, ich fühle sogar mit dir. Wieder einmal hat man dir alles genommen. Verstehst du nun, warum ich für das Leben von Artimus van Zant kämpfen werde? Lass uns in Frieden, Sinje-Li. Das du noch existierest, verdankst du dem Zamorra-Team, vergiss es nicht. Verschwinde, lass dich nie wieder blicken, hörst du? Nie wieder.«
    Rola ließ die Dolche achtlos fallen, wandte sich um. Nur Sekunden
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