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0881 - Zentrum der Angst

0881 - Zentrum der Angst

Titel: 0881 - Zentrum der Angst
Autoren: Volker Krämer
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Sabeth, Wächterin von Armakath.«
    Rolas Blicke wanderten zwischen den beiden Personen hin und her, die sie offenbar überhaupt nicht registrierten. Das war einer dieser Augenblicke, in denen sie sich gerne komplett unsichtbar machen wollte, doch für die beiden hier war sie das wohl auch so.
    »Kannst du mir den Grund nennen, warum die Stadt mich hierher gebracht hat? Ich mag es nicht, wenn man mich zu etwas zwingt.«
    Artimus schien im Gegensatz zu Rola von der Frau nicht beeindruckt zu sein. Für Rola hatte die Farbige etwas absolut Königliches an sich - und erneut lag sie da gar nicht so falsch. Doch auch das ahnte sie natürlich nicht.
    »Weil du der Krieger dieser weißen Stadt bist. Das ist Grund genug.«
    Van Zant schüttelte bedächtig seinen Kopf. »Krieger, ja, aber kein Leibeigener, den man ohne zu fragen benutzt. Das dürfte dir doch inzwischen klar geworden sein.« Er ließ keinen Zweifel an seinem Unmut aufkommen.
    Sabeth blieb unbeweglich wie eine Statue. Da war nicht der Hauch einer Emotion in ihrem Gesicht zu erkennen.
    »Dass du mit dem Band der Speere kooperiert hast? Ja, die Herrscher wissen es, denn sie wissen alles.« Van Zant zog zweifelnd die Augenbrauen in die Höhe. Manchmal hatte er eher das Gefühl, diesen ominösen Herrschern wäre längst jegliche Kontrolle entglitten. Auf Armakath und Uskugen jedenfalls hatten sie die Fäden nicht immer fest in den Händen gehalten; Uskugen war ihnen ja sogar gänzlich entglitten, woran Artimus nicht ganz unbeteiligt gewesen war. Doch der Physiker schwieg, hörte der Wächterin nur zu.
    »Doch das zählt nun nicht mehr, denn alles wird nun bald anders sein. Armakath wird eine große Ehre zuteil, denn sie ist von den Herrschern ausgewählt worden. Sie wird nun bald eine der Acht sein - ein Knotenpunkt, der den Plan ermöglichen wird, der ihn zum Erfolg bringt.«
    Artimus van Zant verstand kein Wort, doch an Sabeths Gesichtsausdruck erkannte er, dass jetzt nicht der günstigste Zeitpunkt war, um eine Erklärung zu fordern. Die Wächterin war viel zu sehr mit sich und der anscheinend großen Ehre beschäftigt. Artimus blickte zu Rola DiBurn, die sich erstaunlich klug verhielt. Sie gab kein Geräusch von sich, schien eher in den Boden versinken zu wollen, als sich lauthals zu beschweren.
    Keine Frage - Artimus würde schon bald wissen, was hier geschah - besser gesagt: geschehen würde. Zunächst einmal war Rola wichtig. Sie musste hier verschwinden. Doch Sabeth ließ ihm keine Zeit, um Pläne zu schmieden.
    »Krieger, Armakath wird sich verändern. Du wurdest gerufen, um nun endgültig deinen Platz in der Stadt einzunehmen. Was für eine Auszeichnung für einen… Menschen!«
    Artimus sah das anders, aber er schwieg.
    »Du und ich werden erleben, wie Armakath zum Gelingen des Plans beitragen wird.«
    Scheinbar beiläufig wies sie mit ihrer ausgestreckten Hand auf Rola, die nach wie vor auf dem Boden hockte, gelähmt vor Angst und Unglauben über das, was sie hier erlebte.
    »Ausschließlich du und ich - und die Helfer, die uns von den Herrschern zur Seite gestellt werden. Fremde Präsenzen sind ab sofort nicht mehr erwünscht.«
    Der Physiker reagierte sofort. »Sie hätte nicht hier sein sollen - also trifft sie keinerlei Schuld. Lass sie mich zur Erde zurückbringen.«
    Sabeth schüttelte nicht einmal den Kopf. »Das ist nicht möglich. Sie wird aus der Stadt verbannt, hinein in die Schwefelklüfte.«
    Der Südstaatler verlor nun doch seine Ruhe. Wütend machte er einige Schritte auf die Wächterin zu. »Du weißt genau, dass ein Mensch dort nicht überleben wird - kein Tag wird vergehen, bis sie das Opfer irgendeiner Kreatur geworden ist. Was ist los mit dir, Sabeth? Ist denn nichts von der Königin der Asanbosam in dir verblieben, die ich einmal geschätzt und gemocht habe? Lass mich das Mädchen zur Erde bringen.«
    Sabeth blickte den Krieger Armakaths ruhig an. »Versuche es. Es kann nicht mehr gelingen.«
    Van Zant zögerte keine Sekunde. Vielleicht war das die einzige Chance, Rola in Sicherheit zu bringen… und sich selbst vielleicht auch. Er fasste die Hand der jungen Frau, zog sie in die Höhe und legte einen Arm um ihre Hüfte. Nach wie vor war van Zant alles andere als ein Meister in der Handhabung des Speeres , doch jetzt wusste er sehr genau, was er zu tun hatte.
    Auf der Erde gab es keine aktive Wurzel einer weißen Stadt, die er mit dem Speer hätte ansteuern können. Doch das war nicht notwendig. Das Transportmittel der Krieger war in
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