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0881 - Zentrum der Angst

0881 - Zentrum der Angst

Titel: 0881 - Zentrum der Angst
Autoren: Volker Krämer
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der Lage, seinen Benutzer immer zum Ausgangspunkt seiner Speer-Reise zu bringen, ganz gleich, wo der auch liegen mochte. Doch Artimus hatte nicht vor, die Erde direkt anzusteuern. Vorher wollte er einen Hilferuf absetzen, der das Band der Speere über die Entwicklung in Armakath informierte. Van Zant war klar, dass er dringend die Hilfe der abtrünnigen Krieger benötigte. Eines war sicher - Vinca von Parom würde ihm beistehen, wenn er auf den aktuellen Stand der Dinge gebracht war.
    Die Röhre entstand augenblicklich um Artimus und Rola herum. Der Physiker atmete auf. Er hatte nicht vor, sich hier in Armakath einsperren zu lassen.
    Nahezu im gleichen Atemzug wusste er, dass sein Plan nicht funktionieren würde…
    ***
    Die unglaubliche Tiefe des Alls - Spiralnebel, aufeinander zu driftende Galaxien… Planeten, Monde… Meteorherden, die durch die Unendlichkeit zogen, bis sie durch die Nähe eines Sternes verglühten… das war es, was im Inneren des Speeres zu sehen war.
    Und all dies blieb jetzt aus!
    Blendendes Weiß war alles, was sich um Artimus van Zant und Rola DiBurn herum zeigte. Kaltes Weiß, das Weiß der Stadt Armakath. Der Speer bewegte sich nicht um einen Millimeter von der Stelle. Artimus verfluchte sein in Teilen noch immer unvollständiges Wissen um das Transfermittel, das ihm als Krieger der Stadt zur Verfügung stand. Doch auch ein perfekter Umgang damit hätte ihm jetzt sicher nicht viel geholfen. Sabeth hatte Recht gehabt - er hatte es versucht. Das Ergebnis war verdammt ernüchternd.
    Artimus van Zant saß in Armakath fest.
    Die Speer-Illusion baute sich rasch ab. In van Zants Kopf wirbelten die Gedanken umeinander. Im Grunde wusste er nichts - die Stadt stand kurz vor einer Veränderung, der Speer versagte kläglich… und er war gefangen in der weißen Stadt, die er ja beschützen sollte.
    Was blieb noch? Die Mauer! Erst einmal raus aus der Stadt. Danach würde er weitersehen. Ohne Sabeth zu beachten, riss er Rola DiBurn mit sich, die erschrocken aufschrie, als van Zant sie unsanft hinter sich herzog.
    »Du tust mir weh!«
    Artimus reagierte nicht auf ihre Beschwerde. Was war ein Muskelkater am nächsten Tag schon gegen ein Erwachen in den Schwefelklüften, der Hölle… doch woher sollte das Mädchen das schon wissen?
    Die Mauer flog regelrecht auf die beiden zu. Artimus wunderte sich, wie schnell er tatsächlich laufen konnte, wenn ihm die blanke Angst im Nacken saß. Die Angst hatte hier einen genau definierten Namen: Gefangenschaft! Es gab kaum etwas, das der Südstaatler noch mehr fürchtete.
    Van Zant hatte vor, die junge Frau mittels der guten alten Räuberleiter auf die Mauer zu befördern; von dort aus konnte sie ihm helfen, das Hindernis zu erklimmen… irgendwie. Leicht würde ihm das sicher nicht werden, denn Steaks und ungezählte Rinderbraten ruhten in umgewandelter Form auf seinen Hüften.
    Um das Problem der Schwerkraft musste er sich jedoch erst gar nicht kümmern.
    Fünf Schritte vor der Mauer liefen die beiden Fliehenden in eine Mauer aus Watte. So fühlte es sich zumindest an, denn Artimus glaubte in einem unsichtbaren Daunenbett zu versinken, das ihn sanft aufnahm, ihm ein Vorwärtskommen jedoch unmöglich machte.
    Wie die Fliegen im Wackelpudding … Als Physiker kam ihm sofort der Gedanke an ein künstlich erzeugtes Prallfeld, doch mit Wissenschaft hatte das hier sicher nicht viel zu tun. Das war pure Magie! Und die erfüllte ihren Zweck ganz ausgezeichnet.
    Die Stimme Sabeths erklang direkt hinter den beiden Menschen.
    »Ich sagte dir ja - es kann nicht mehr gelingen, denn Armakath ist bereits mitten in der Metamorphose. Niemand wird ab sofort in die Stadt eindringen können, niemand wird sie verlassen, es sei denn, ich ermögliche es ihm. Doch auch das wird in absehbarer Zeit nicht mehr machbar sein. Daher will ich auch keine Zeit mehr verlieren.«
    Sie blickte zu Rola DiBurn, die sich nun verängstigt und verzweifelt an Artimus' Hand klammerte. Die Augen der jungen Frau, deren nach wie vor blau leuchtende Haut sich krass von dem vorherrschenden Weiß abhob, wurden zu Seen der Angst, denn nun hatte sie die Schneidezähne entdeckt, die eindeutig zeigten, zu welcher Rasse diese dunkelhäutige Schönheit hier zählte.
    Sabeth war die Wächterin… und sie war ein Vampir.
    Ein durstiger Vampir!
    Rola DiBurn schrie in Todesangst auf…
    ***
    Ein Schrei voller Todesangst… und Zamorra war sich nahezu sicher, dass er von einem Menschen ausgestoßen worden war. Dalius
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