Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0876 - Die unheimliche Macht

0876 - Die unheimliche Macht

Titel: 0876 - Die unheimliche Macht
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
lösen.
    Wir sprachen darüber, wie lange wir in dieser Wohnung ausharren wollten.
    »Die Nacht packen wir«, sagte Suko.
    »Einverstanden. Du kannst dich hinlegen. Ich halte Wache.«
    »Noch nicht.« Er schaute auf die Uhr. »Normalerweise gehe ich nie vor Mitternacht ins Bett. Und bis dahin haben wir noch gute drei Stunden Zeit.«
    »War auch nur ein Vorschlag.«
    »Hör auf.«
    Warten ist schlimm, das wußten wir beide, und wir hofften auch, daß unser Warten belohnt wurde.
    Von den beiden Wachtposten kamen keine Signale. Im Haus selbst hielten sich die Bewohner zurück. Es waren kaum Geräusche zu hören. Hin und wieder mal eine Stimme oder das zu harte Zuknallen einer Tür. Ansonsten war es still.
    Auf der Fahrt zu unserem Ziel hatten wir noch angehalten und eine Pizza gegessen. Sie war etwas scharf gewesen, dementsprechend groß war unser Durst. In der Küche fanden wir einen kleinen Kühlschrank. Aus ihm holte ich eine Flasche Wasser, die wir uns teilten. Der Mieter würde uns sicherlich verzeihen.
    Je länger wir warteten und je weiter der Abend fortschritt, um so unruhiger wurden wir beide.
    Keiner sprach es so recht aus, aber zumindest ich hatte das Gefühl, daß irgend etwas geschehen würde.
    »Sie werden kommen«, sagte Suko.
    »Okay, fragt sich nur wie.«
    »Das ist das Problem.«
    Ein leiser Piepton an meinem Gerät sagte mir, daß jemand Kontakt haben wollte.
    Ich meldete mich und hörte die Stimme des Wachtposten, der nahe der Eingangstür stand. »Mr. Sinclair, es tut sich was.«
    »Und?«
    »Ich weiß nichts Genaues, aber eine junge Frau und ein Mann schleichen auf den Hinterhof.«
    »Schleichen?«
    »Ja. Was soll ich tun?«
    »Nichts, gar nichts. Halten Sie sich ruhig. Warten Sie ab, wir übernehmen die Sache, falls es tatsächlich die Personen sind, die wir suchen.«
    »Das glaube ich schon.«
    »Wieso?«
    »Ich weiß ja nicht, wen Sie suchen, und lachen Sie mich nicht aus. Ich habe den Eindruck, als wären die beiden nicht so richtig bei der Sache. Sie kommen zwar auf das Haus zu, aber sie gehen wie Marionetten.«
    »Was tun sie sonst noch?«
    »Nähern sich der Haustür.«
    »Alles klar. Den Rest übernehmen wir.« Ich unterbrach die Verbindung und stand auf.
    Auch Suko war schon auf den Beinen. Wir hatten vorab besprochen, wie wir uns verhalten würden, wenn es so-. weit war, und an diese Richtlinien hielten wir uns jetzt.
    Das Bad war zwar nicht sehr groß, es glich mehr einem Käfig ohne Gitterstäbe, aber für zwei Personen bot es schon Platz. Suko und ich drängten uns hinein und hofften, daß keiner der beiden direkt ins Bad gehen würde. Es war auch gut, daß die schmale Tür zum Flur hin aufging und nicht noch in das schmale Bad hineinreichte.
    Dicht nebeneinander standen wir und atmeten schon jetzt ziemlich flach. Alles eine Frage der Konzentration, ähnliche Situationen hatten wir schon öfter erlebt.
    Natürlich achteten wir auch auf jedes Geräusch. Durch das dünne Türholz würden die Laute sicherlich dringen, auch weiter entfernte. Wir hatten richtig kalkuliert, denn zugleich hörten wir, wie ein Schlüssel in das Schloß der Tür geschoben wurde.
    Da es in dem Bad kein Fenster gab, sondern nur eine Lüftungsklappe, war es in dieser Enge stockfinster. Trotzdem bekam ich mit, wie Suko nickend den Kopf bewegte, als er das Geräusch der sich öffnenden Tür hörte.
    Sie kamen in die Wohnung.
    Normal oder vorsichtig?
    Wir lauschten den Geräuschen der Schritte. Sie waren leicht tapsig gesetzt, vielleicht auch vorsichtig, und dann hörten wir, wie die Tür wieder zufiel.
    Der junge Mann sagte etwas.
    Polly antwortete.
    Wir hatten beide nicht verstanden.
    Aber wir hörten, daß sie direkt vor der Tür zum Bad standen. Da waren ihre Tritte für einen Moment verstummt. Es kam darauf an. Würden sie die Tür aufziehen und reinkommen?
    Nein, sie taten es nicht. Dafür sahen wir den hellen Streifen, der unter der Tür des Bads seinen Weg bis an unsere Schuhspitzen fand. Irgendwo war das Licht eingeschaltet worden. Das mußte vorn im Wohnraum geschehen sein, sonst wäre der Streifen heller gewesen.
    Sie gingen weiter.
    Wir atmeten aus.
    »Wie lange noch?« hauchte Suko an meinem Ohr.
    »Überhaupt nicht mehr.«
    »Okay.«
    Da ich etwas näher an der Tür stand, legte ich meine Hand auf die schmale Metallklinke. Auch diese Tür ließ sich relativ lautlos öffnen. Da sich die beiden unterhielten, würden sie bestimmt nicht auf leise Geräusche in der Umgebung achten.
    Zuerst schuf ich einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher