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0876 - Die unheimliche Macht

0876 - Die unheimliche Macht

Titel: 0876 - Die unheimliche Macht
Autoren: Jason Dark
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denn hingefahren?« Der Ärger stieg wieder hoch.
    »In die Hafengegend, glaube ich. Er wollte dort zwei junge Leute besuchen, die als Zeugen gebraucht werden.«
    »Polly und Dean…«
    »Richtig, so hießen sie.«
    »Da wollten wir aber gemeinsam hin.«
    Glenda merkte meinen Ärger. »John, ich kann dir nichts anderes sagen. Es drängte, und Sir James griff auch ein. Ich kann dir wirklich nicht mit irgendwelchen Ratschlägen helfen. Du mußt damit schon allein zurechtkommen. Soll ich dich mit Sir James verbinden?«
    »Nein, ich komme ins Büro.«
    »Gut, bis gleich dann.«
    Bedächtig legte ich den Hörer auf. Mein Ärger war verraucht. Ich wußte selbst, daß es manchmal Situationen gab, in denen spontan gehandelt werden mußte. Ich selbst hatte schon so was Ähnliches erlebt, und ich war gespannt, wie sich dieser Fall entwickelt hatte.
    Ein gutes Gefühl hatte ich nicht, und ich gab mir auch einen Teil der Schuld. Wir hätten uns schneller um die beiden Zeugen kümmern müssen. Daß Suko zu ihnen gefahren war, ließ darauf schließen, daß etwas vorgefallen sein mußte.
    Tief atmete ich durch, nahm die Jacke vom Haken und verließ die Wohnung.
    ***
    Glenda war dabei, etwas in die Ablage einzuordnen, als ich das Büro betrat. Sie drehte sich um und deutete auf die offene Tür. Ich konnte Suko hinter dem Schreibtisch sitzen sehen. Er telefonierte.
    Mit wem, das wußte ich nicht, dafür schaute ich Glenda an, die an diesem Tag ein violettes Kleid mit zahlreichen hellen Punkten trug und darin sehr sexy aussah, weil sich der Stoff an ihren Körper schmiegte.
    »Ist was?« fragte sie mich.
    »Nein, nein, schon gut.«
    Sie lächelte. Suko wartete bereits auf mich.
    »Hat er denn Erfolg gehabt?«
    »Ich glaube nicht. Es sieht nicht gut aus, aber du kannst selbst mit ihm sprechen.«
    Das konnte ich, denn Suko hatte den Hörer aufgelegt. »So«, sagte ich forsch und riß ihn aus seinen Gedanken. »Ich will nicht davon anfangen, wie ich es finde, daß du mich nicht geweckt hast. Das ist vergessen. Aber von Shao und Glenda mußte ich erfahren, daß hier etwas passiert ist. Stimmt das?«
    Suko blieb gelassen. Er hatte die Handflächen gegeneinander gelegt und stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch. »Immer mit der Ruhe. Hast du schon Kaffee getrunken?«
    »Nein.«
    »Ich bringe gleich einen!« rief Glenda aus dem Vorzimmer.
    Natürlich war ich neugierig und ungeduldig. »Was ist denn gewesen, Suko?«
    »Es ging um Polly Sanders und Dean Kolly.«
    »Und?«
    »Sie sind verschwunden.«
    »Weggelaufen?«
    »Nein, aber der Reihe nach.« Er wartete, bis ich meinen Kaffee bekommen hatte. Da wir Glenda nicht zum Bleiben aufforderten, verließ sie das Büro und schloß auch die Tür. Es ging nicht gegen sie persönlich, daß wir sie nicht einweihten, aber dieser Fall war zu brisant, um noch andere einzuweihen.
    Nach zwei Schlucken sagte ich: »Jetzt kannst du anfangen.«
    »Okay. Wir wissen, daß dieser Dean Kolly eine eigene Wohnung besitzt. Wir wissen auch, wo sie sich befindet. Es ist nicht gerade eine gute Gegend, aber wenn dort in einem gewissen Umkreis mitten in der Nacht der Strom ausfällt, so daß einige Wohnhäuser vom Energienetz ausgeschlossen worden sind, ist das noch kein Grund, sich etwas dabei zu denken. Das kann ein technischer Defekt gewesen sein.«
    »War es aber nicht - oder?«
    »Doch, John, offiziell schon, aber nicht inoffiziell, denn die Bewohner in der Nähe haben auch für eine gewisse Weile ihr Zeitgefühl völlig verloren. Sie waren nicht mehr sie selbst. Sie können sich an nichts erinnern. Jeder war plötzlich weg. Es hat eine kleinere Panik gegeben, die Menschen riefen bei den Polizeistationen an. Sie waren durcheinander und kamen mit sich selbst nicht mehr zurecht. Ihnen fehlte etwas. Es gab Lücken in ihrem Gedächtnis, weil etwas Bestimmtes passiert war, und zwar in den frühen Morgenstunden.«
    »Die anderen?«
    Suko hob die Schultern und nickte. Ein Zeichen, daß er nichts Genaues wußte.
    »Was ist denn mit Polly und Dean geschehen?«
    »Die sind verschwunden. Spurlos, John. Sie wohnen in der Nähe. Es ist nichts mehr von ihnen zu sehen. Ich habe mir Pollys Wohnung angeschaut. Da deutete auch nichts auf eine Flucht hin. Die Spuren zeigen, daß sie normal auf dem Bett gelegen haben und dann gegangen sind. Aber wohin?«
    »Wir wissen es, Suko.«
    »Wir nehmen es an.«
    »Dann hat man sie entführt.«
    »Möglich.«
    »Wie bei den Storms.«
    »Das wissen wir.«
    Ich atmete scharf aus, überlegte
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