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0876 - Der Dämon von Nigeria

0876 - Der Dämon von Nigeria

Titel: 0876 - Der Dämon von Nigeria
Autoren: W.K. Giesa und Dirk van den Boom
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Zamorras Eingreifen wäre es sogar noch schlimmer geworden.
    Über all das wollte Zamorra jetzt Notizen und Gedächtnishilfen anlegen. Später sollten daraus Berichte werden, aus denen sich Zeitschriftenartikel oder sogar Bücher machen ließen.
    Das wäre nicht das erste Mal, und es brachte zusätzliches Geld in die Kasse, neben den Verpachtungen der weiträumigen Ländereien, welche zu seinem Château Montagne gehörten.
    Aber er konnte sich nicht darauf konzentrieren.
    Wahrscheinlich war es besser, diese Arbeit Nicole Duval zu überlassen. Immerhin war sie nicht nur seine Geliebte und Kampfpartnerin, sondern auch seine Sekretärin.
    Er lehnte sich zurück und schloss die Augen. Gerade wollte er das Visofon, die Bildtelefonanlage, durch Zuruf aktivieren, als es sich von selbst meldete.
    »Externer Anruf«, kommentierte der Computer. »Akzeptieren oder ablehnen?«
    Zugleich zeigte sich sowohl auf Zamorras Monitor als auch auf dem Visofon-Bildschirm eine Zahlenkette: Die Anschlussnummer des Anrufers.
    Vorneweg die Auslandsvorwahl des Vereinigten Königreichs von England. Dann die Vorwahl von London. Der Rest war dem Dämonenjäger unbekannt.
    »Anrufer identifizieren«, verlangte Zamorra. Für gewöhnlich wusste die Computeranlage, mit der das Visofon verbunden war, mehr als er, weil sie Zugriff auf eine ganze Menge Datenbänke hatte - notfalls auch extern über das Internet.
    »Anrufer wird über den Anschluss des Innenministeriums weitergeleitet«, meldete der Computer.
    Zamorra seufzte. Jetzt wurde er neugierig. »Anruf akzeptiert. Vorgang komplett speichern. Dateiname wird nachgereicht.«
    »Verstanden, Ausführung.«
    Auf Visofonschirm und Monitor gab es jetzt keine Anzeige mehr, weil der Anrufer nur über ein normales Telefon verfügte.
    »Guten Tag, Professor«, sagte eine unbekannte Männerstimme.
    ***
    »Nigeria«, seufzte Zamorra. »Im Auftrag der britischen Botschaft.« Er streckte sich in seinem Sessel im Kaminzimmer und legte die Füße hoch. Neben ihm standen die Flasche Wein und sein Glas auf dem Servierwagen, den Butler William hiergelassen hatte. Das zweite Glas hatte Nicole mit an ihren Liegeplatz genommen; sich recht dekorativ auf dem großen Fell räkelnd, ließ sie ihren nur mit einem extrem knappen und noch dazu hautfarbenen Tanga bekleideten Luxuskörper vom knisternden Kaminfeuer wärmen. Zamorra wusste nicht genau, ob er die Flammen betrachten sollte oder Nicoles Schönheit.
    »Klingt wie ›Im Geheimdienst ihrer Matjestät‹«, schmunzelte sie.
    »Majestät«, korrigierte Zamorra. »Matjes, das sind doch Riesenkraken, oder so.«
    »Oder so. Du sagtest Nigeria? Dann muss ich aber vor unserer Abreise noch unbedingt nach Paris und die Boutiquen nach Lendenschurzen durchforschen.«
    »Nigeria ist ein zivilisiertes Land«, erwiderte Zamorra kopfschüttelnd. »Dort trägt man schon seit einer kleinen Ewigkeit keine Lendenschurze mehr.«
    »Oh!«, sagte Nicole mit großen staunenden Augen. »Keine? Man läuft also ganz nackt herum? Aber was kaufe ich denn dann in Paris ein?«
    Zamorra gönnte sich einen Schluck Wein. Natürlich alberte Nicole nur herum, um ihn etwas aufzumuntern. Sie sah ihm an, dass er keine Lust hatte, nach Nigeria zu fliegen. Er hatte nur zugesagt, weil er merry old england einen Gefallen zu schulden glaubte.
    Vor vielen Jahren hatte er dem damaligen Innenminister einen großen Gefallen getan, und der hatte ihm dafür einen lebenslang gültigen Sonderausweis ausgestellt, der Zamorra polizeiähnliche Befugnisse verlieh und ihm auch das Recht gewährte, überall im britischen Commonwealth eine Waffe zu tragen und zu benutzen - was dem Normalbürger verboten war.
    Einige Male schon hatte dieser Ausweis sich als nützlich erwiesen, und er glaubte, sich dafür bedanken zu müssen. Nur deshalb hatte er den Auftrag angenommen, über den er außer vagen Andeutungen noch nichts wusste.
    »In den nächsten Tagen wird die schriftliche Anfrage der Botschaft nachgereicht, zusammen mit einem Diplomatenpass«, sagte er. »Du brauchst keinen Einkaufsbummel zu machen - von dir war keine Rede. Ich werde das Ding allein durchziehen. Du kannst derweil versuchen, unsere letzten Erlebnisse in halbwegs lesbare Worte zu kleiden; damit angefangen habe ich bereits.«
    »Ich bin empört! Während du dich mit nackten Nigerianerinnen amüsierst, soll ich hier die Tippse spielen?«
    »Du bist die Tippse«, sagte er mit auf sie gerichtetem Zeigefinger. »Meine. Dafür bekommst du jeden Monat ein fürstliches
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