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0859 - Höllenliebe

0859 - Höllenliebe

Titel: 0859 - Höllenliebe
Autoren: Jason Dark
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eingelöst werden.
    Sie tat auch nichts, als die so kräftig wirkenden Hände vorsichtig nach dem faßten, was ihren Körper bedeckte. Es war der Hauch von einem Kleid. Naomi glaubte, daß eine Wolke an ihrem Körper entlang nach unten glitt, und auf ihrer nackten Haut war plötzlich ein Schauder zu sehen, als hätte jemand dünne Grieskörner darauf gestreut.
    Das dünne Kleid war zu Boden gefallen. Nun war sie ebenso nackt wie er, aber sie schämte sich dessen nicht. Sie hatte es gewußt und erwartet, und sie schauderte abermals zusammen, als seine Hände damit anfingen, sie so unwahrscheinlich zärtlich zu streicheln.
    Naomi seufzte auf. Während dieses Geräusches verlor sie auch ihre Starre, berührte nun den herrlich starken Körper des Mannes. Sie streichelte die noch nasse Haut, die allerdings nicht kalt war, sondern wunderbar warm, als würde in den Adern kein Blut, sondern Lava fließen.
    Seine Hände liebkosten sie.
    Sie waren überall, sie ließen nichts aus, und Naomi schmolz dahin.
    Das hatte auch Josephiel festgestellt. Sanft legte er die nackte Frau auf den weichen Erdboden. Nur allzu willig ließ Naomi es geschehen. In ihre Augen war der Glanz getreten, der besagte, daß sie bereit war.
    Sie schaute hoch.
    Sie sah das Gehörn und hatte den Eindruck, daß es für einen Moment rot aufglühte.
    Auch sein Gesicht veränderte sich.
    Die glatten, männlichen und auch engelhaften Züge zeigten plötzlich ein anderes Bild. Sie waren kalt, sie stanken, eine Fratze kam hervor, ein böses Maul, aus dem der Atem der Hölle dampfte, das aber unterdrückte sie, als sie den Körper auf dem ihren spürte und nur allzu bereit war, ihn zu empfangen.
    Naomi spreizte die Beine.
    Er küßte sie.
    Die junge Frau stöhnte. Sie brauchte ihn jetzt, die Spannung ließ sich nicht mehr aushalten, sie mußte ihn tief in sich spüren.
    Und sie schrie vor Freude und Lust auf, als Josephiel in sie eindrang…
    ***
    Monate später!
    Der Sommer war längst vorbei, und der Herbst war durch den Winter abgelöst worden. Schnee bedeckte die Landschaft wie ein gewaltiges Leichentuch. Es war sehr kalt geworden. Der Himmel zeigte nur selten ein winterliches Blau. Sehr oft versteckte er sich hinter grauen, dicken Schneewolken, die ihre Ladung über der Erde abluden.
    Die Menschen in den Orten sprachen nur wenig. Sie fluchten über den strengen Winter und beteten, daß sie im Sommer genügend Feuerholz geschlagen und gesammelt hatten. Nur selten trauten sie sich aus den kleinen Häusern in das Schneegestöber hinein, es war einfach zu kalt.
    Viele blieben in den Betten oder saßen vor den von Eisblumen befreiten Fenstern und schauten hinaus. Überall lag der dicke Schnee. Eiszapfen hingen von den Dächern wie Speere, als erwarteten sie ein Zielobjekt, in das sie sich hineinbohren konnten, wenn es sich unter ihnen bewegte.
    Die Natur war erstarrt, und die Menschen waren es auch, denn die Kälte hatte ihr Blut schwer gemacht.
    Dick lag auch der Schnee auf den Straßen. Nur hin und wieder und an bestimmten Stellen war die weiche Fläche durch Fußabdrücke unterbrochen. Das waren dann die Wege, die die Menschen gingen, wenn sie ihre Häuser verlassen mußten.
    Die Tage wurden nie richtig hell. Die mächtigen Wolken hielten die Sonne in Schach. Aus den Kaminöffnungen drang der Rauch wie aus mächtigen Mäulern.
    Die Menschen hatten sich verkrochen, das Vieh ebenfalls. Es blökte in den Ställen. Die Kühe und Ziegen wollten gemolken werden, sie warteten auch auf den Frühling und frisches Gras auf den Weiden. Noch aber mußten sie sich mit dem Heu des vergangenen Sommers zufriedengeben, das auf den Weiden geschnitten worden war.
    In diesen Nächten des Winters war der Teufel unterwegs, um ein Opfer zu finden.
    Auch eine hochschwangere Frau stapfte durch den Schnee. Sie trug einen dicken Umhang und hatte den Kopf eingehüllt in ein Tuch, so daß nicht zu erkennen war, ob es sich um eine junge oder um eine alte Frau handelte. Bei diesem Wetter ging jeder Mensch gleich. Leicht vorgebeugt stemmte man sich gegen den Wind.
    »Salz, du mußt Salz holen!« hatte ihre Tante gesagt. »Ich kann hier nicht weg. Ich muß bei den Ziegen bleiben. Wir werden Nachwuchs bekommen, nicht nur bei dir.«
    Naomi hatte nur genickt. Sie hatte sich dann angezogen und war hinaus in die Kälte gegangen, obwohl ihr jeder Schritt schwerfiel, denn sie war hochschwanger. Sie wußte seit einiger Zeit, daß es nicht nur ein Kind war, das sie gebären würde.
    Zwillinge würden
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