Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0859 - Höllenliebe

0859 - Höllenliebe

Titel: 0859 - Höllenliebe
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
starken Kaffees im Bordrestaurant hatten ihre Lebensgeister einigermaßen aufgefrischt, und sie gehörten zu den ersten Reisenden, die den großen Raum verließen und zu ihrem Auto gingen. Noch einen letzten Blick warfen sie durch die großen Scheiben, hinaus aufs Meer, auf dessen grauer Oberfläche sich die Wogen türmten und aussahen, als hätten sie kleine Glashauben bekommen.
    Das Wetter war nicht zu schlecht, aber auch nicht gut, denn dichte Wolken verbargen den Himmel.
    Den Männern war es egal. Sie hatten in London beruflich zu tun und wollten nicht unbedingt durch den Hyde Park spazieren.
    Sie hätten auch den Lift zum Unterdeck nehmen können, aber sie hatten sich für die Treppe entschieden. Bewegung tat gut. Die beiden Männer sprachen nicht miteinander. Sie würden sich erst wieder im Wagen um die Probleme kümmern, und sie schauten sich schon etwas erstaunt um, als sie sahen, wie menschenleer das große Deck war. Nur die Autos standen dort dicht an dicht, wobei sie durch die Bewegungen der Wellen leicht schwankten, aber nicht gegeneinander schepperten.
    »Sollen wir zuvor noch mit den Leuten in London telefonieren?« fragte der kleinere der beiden Männer, der einen taubenblauen Anzug trug.
    »Nein, nicht nötig.«
    »Gut.«
    Der Größere ging vor. Er sah ein wenig aus wie der Sänger und Schauspieler Gilbert Bécaud. Nur zeichneten sich unter seinen Augen dicke Tränensäcke ab.
    Sie ahnten beide nichts, als sie sich an der Wand entlangbewegten, denn in dieser Reihe direkt daneben hatten sie ihr Fahrzeug, einen Renault, geparkt.
    Das dunkle Bündel auf dem Boden fiel ihnen erst auf, als der Größere dicht davorstand.
    Schlagartig blieb er stehen.
    Sein Kollege wäre fast gegen ihn gelaufen und hörte das Stöhnen des anderen.
    »Was ist denn?«
    Der Mann drehte sich um. Seine Gesichtsfarbe zeigte ein käsiges Weiß. »Merde, da liegt ein Toter.«
    »Was?« Sekunden später sah es der zweite Mann auch. Er wurde ebenfalls bleich, bückte sich aber und schaute genauer nach. Als er wieder hochkam, schüttelte er sich. »Meine Güte, die haben ihn, die haben ihn regelrecht zerschmettert.«
    Die Hand des Kollegen hielt ein Taschentuch. Mit ihm tupfte er sich den Schweiß von der Stirn.
    »Wir werden Bescheid geben müssen.«
    »Und dann?«
    »Wird unser Termin in London wohl platzen. Was meinst du, was hier los sein wird? Wer immer das getan hat, er befindet sich bestimmt noch auf dem Schiff.«
    Der kleinere der beiden Männer blieb bei der Leiche. Der andere informierte den Kapitän. Der wiederum setzte sich mit der Polizei im nahen Dover in Verbindung, wo bereits ein Hubschrauber mit zwei Scotland Yard-Agenten gelandet war.
    Und sie warteten auf ihren Einsatz…
    ENDE des ersten Teils
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher