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0854 - Mutanten von Gäa

Titel: 0854 - Mutanten von Gäa
Autoren: Unbekannt
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zu beschützen, und er berichtete über das Geschehen im Wahlkampf auf der Erde. Zugleich formten sich Bilder.
    Eawy ter Gedan sah, was Terra-nia-Vision sendete, obwohl sie die Augen geschlossen hielt.
    Die Nachrichten berührten sie zunächst nicht besonders. Doch das änderte sich schlagartig, als sie plötzlich vernahm: „... ist der Politiker Markus Verlenbach in den frühen Morgenstunden tot aufgefunden worden. Die Todesursache ist bislang noch unbekannt. Einige Ärzte äußerten die Vermutung, daß Verlenbach eine unbekannte Krankheit von Gäa eingeschleppt hat."
    Eawy ter Gedan fühlte, wie es ihr kalt über den Rücken lief. Sie sah ein Bild des Toten. Die Haut Verlen-bachs sah seltsam pergamenten und trocken aus.
    Sie fuhr hoch und blickte sich verwirrt um. Der Gleiter war auf dem Dach eines Warenhauses gelandet, doch sie hatte plötzlich keine Lust mehr, irgend etwas einzukaufen. Sie tippte neue Daten in die Programmtastatur des Gleiters und flog quer über die Stadt hinweg zu den östlichen Außenbezirken. Hier landete sie in einer bungalowartigen Anlage. Sie stieg aus und eilte in eines der Häuser.
    Ein untersetzter Mann mit kurzgeschorenen blonden Haaren kam ihr entgegen. „Was ist los, Eawy?" fragte er. Sein Gesicht war grobporig und gerötet. Mit schläfrig wirkenden Augen blickte er das Mädchen an.
    „Boyt Margor", sprudelte es aus ihr hervor. „Er ist auf der Erde - und er hat gemordet."
    Das Gesicht ihres Gegenübers verzerrte sich. Bran Howatzer haßte niemanden mehr als Boyt Margor.
    Erbarmungslos hatte er ihn bereits auf Gäa gejagt, ohne allerdings zu einem Erfolg zu kommen. Ebenso wie Eawy ter Gedan hatte er gehofft, daß Margor auf Gäa zurückbleiben würde.
    Bran Howatzer schloß die Tür hinter ihr und zog sie in das Wohnzimmer, in dem allerlei Kisten und Kartons unausgepackt herumstanden. Hier wartete ein zweiter Mann auf sie. Er war hochgewachsen und dabei auffallend hager. Er hatte ein langgezogenes Gesicht und tiefschwarze, straff nach hinten gekämmte Haare. Über den tiefliegenden Augen wölbten sich nicht nur mächtige Knochenwülste, sondern zusätzlich noch dichte, buschige Augenbrauen. „Boyt Margor ist auf der Erde, Dun", sagte das Mädchen. „Dann wird er uns nicht entwischen", erwiderte Dun Vapido. „Wo ist das Videogerät?" fragte das Mädchen.
    Vapido ging mit ungelenk wirkenden Bewegungen zu einer Wand, die mit einer undurchsichtigen Plastikfolie verschalt war. Er riß die Folie herunter. Dahinter wurde eine Kommunikationswand sichtbar, die mit modernsten Geräten ausgestattet war. Er drückte auf einen Knopf, und der Bildschirm eines Videogeräts erhellte sich. „Du mußt die Aufzeichnung der Nachrichten abrufen", sagte Bran Howatzer, „oder willst du eine Stunde warten, bis die nächste Nachrichtensendung kommt?"
    Dun Vapido tippte eine andere Taste. Das Bild wechselte. Der Nachrichtensprecher erschien. Die beiden Männer und das Mädchen warteten schweigend ab. Mechanisch packte Eawy ter Gedan ein paar Sachen aus, die in Kartons verpackt waren, ohne darüber nachzudenken, was sie eigentlich tat. Sie unterbrach ihre Arbeit, als die Nachricht über den Tod von Markus Verlenbach kam. „Eindeutig", sagte Bran Howatzer, als er das Bild des Toten gesehen hatte. „Diese pergamentähnliche Haut ist ein klarer Beweis. Der Mörder ist Boyt Margor."
    Er schaltete das Gerät aus und setzte sich auf eine Kiste. Bestürzt blickte er Eawy ter Gedan und Dun Vapido an. „Wir wollen uns doch nichts vormachen", bemerkte Dun Vapido. „Im Grunde genommen haben wir alle damit gerechnet, daß es so kommt."
    „Vielleicht", antwortete Eawy ter Gedan zögernd. „Boyt Margor ist das größte Problem, dem wir uns bisher gegenübersehen", fuhr Vapido fort. „Wir haben ihn lange genug auf Gäa bekämpft. Und jetzt wäre es uns natürlich am liebsten gewesen, wenn alles vorbei wäre. Aber es ist nicht so. Boyt Margor ist nicht so ohne weiteres zu beseitigen."
    „Was tun wir?" fragte Bran Howatzer energisch. „Wo fangen wir an?"
    „Bei Markus Verlenbach natürlich", antwortete Vapido. „Ich muß Daten sammeln, um meine parapsychischen Fähigkeiten voll entfalten zu können. Je mehr Fakten ich im Zusammenhang mit dem Tod Ver-lenbachs in mich aufnehmen kann, desto besser. Ich schlage vor, daß wir sofort aufbrechen."
    „Der Taxigleiter steht noch draußen", sagte Eawy. „Den können wir nehmen."
    „Worauf warten wir denn noch?" fragte Howatzer. „Je weniger Zeit wir verlieren,
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