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0854 - Mutanten von Gäa

Titel: 0854 - Mutanten von Gäa
Autoren: Unbekannt
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Sie ohnehin um", ergänzte sie. Er nickte geistesabwesend. „Ja, das mag sein." Er begann, nach dem Getränkeautomaten zu suchen und fragte sie, ob sie einen Tee oder einen Kaffee möchte. Zu seiner Erleichterung lehnte sie ab. „Mir wäre es am liebsten, wenn wir uns ganz kurz fassen könnten", sagte sie. „Wir haben nur wenig Zeit."
    „Wir? Wieso wir?"
    „Ich bin Journalistin und bemühe mich zur Zeit, ein privates TV-Studio aufzubauen. Ich hoffe, in einiger Zeit einen eigenen Sender in Terrania City zu haben."
    „Alle Achtung", entgegnete er überrascht. „Sie gehen aber 'ran."
    „In wenigen Minuten habe ich Markus Verlenbach in meinem Studio", fuhr sie freundlich lächelnd fort. „Ich habe mit ihm ein Interview vereinbart. Er hat vorgeschlagen, Sie darin einzubeziehen und eine Diskussionsruhdezu veranstalten."
    „Alle Achtung", wiederholte er. „Sie haben Mut."
    „Also?" fragte sie. „Was sagen Sie zu dem Vorschlag?"
    Er wollte ablehnen, aber wiederum versagte ihm die Stimme. Es war, als ob irgend etwas ihn daran hindere, das auszusprechen, was er wollte. Er nickte, obwohl er auch das nicht wollte. „Wunderbar", sagte sie erleichtert. „Dann darf ich Sie bitten, mit mir zu kommen? Es ist nicht weit."
    Payne Hamiller suchte nach Ausreden, mit denen er die Entscheidung herausschieben konnte. Doch Suzan Granitz gab dem Wissenschaftler keine Gelegenheit mehr, ihr zu entwischen. Entschlossen führte sie ihn zu einer Gleiterparknische im gleichen Stockwerk und flog mit ihm einige Häuser weiter. Sie geleitete ihn in einen Schminkraum, bereitete ihn auf das Interview und die Diskussion vor, während ein junges Mädchen sein Gesicht kameragerecht machte, und brachte ihn dann in den Aufnahmeraum. Hier wartete Markus Verlenbach.
    Verlenbach war ein alter, weißhaariger Mann mit sympathischem Äußeren. Er hatte eine ruhige Art, die Hamiller sofort gefiel. Er fand, daß Markus Verlenbach viel besser für das Amt des Terranischen Rates für Wissenschaft geeignet war als er.
    Verlenbach behandelte ihn zuvorkommend und freundlich. Er neigte sich zu ihm herüber und sagte mit gedämpfter Stimme, so daß Suzan Granitz es nicht hören konnte: „Ich werde bei der Diskussion vielleicht unsachlich oder gar beleidigend werden. Das hat nichts zu bedeuten. Das Publikum will Pfeffer haben. Sie können mich übrigens ruhig mit Grobheiten eindecken. Es stört mich nicht, wenn wir anschließend zusammen irgendwo etwas essen. Einverstanden?"
    Er grinste wie ein kleiner Junge, und seine braunen Augen blitzten spitzbübisch auf. Payne Hamiller konnte nicht anders. Er lachte und reichte seinem Konkurrenten spontan die Hand. „Einverstanden", erwiderte er.
    Wenig später begann die Sendung. Eine heftige Diskussion entspann sich, bei der Verlenbach nicht mit bissigen Seitenhieben auf die Jugend Hamillers sparte. Dieser wiederum machte ebenfalls einige Bemerkungen, die ihm sonst nicht über die Lippen gekommen wären. Verlenbach zwinkerte ihm stillvergnügt zu, als er sich dessen sicher war, daß keine der Kameras auf ihn gerichtet war. Im nächsten Moment aber polterte er schon wieder los und warf Hamiller vor, nur mit unausgegore-, nen Ideen aufzuwarten, unsachlich zu sein, keine langfristigen Ziele zu haben, nicht an die Menschheit zu denken, sondern nur an sich.
    Payne Hamiller nahm die Herausforderung an. Geschickt vertrat er seine Sache und brachte einige Argumente, die Verlenbach den Wind aus den Segeln nahmen.
    Suzan Granitz steuerte die Diskussion außerordentlich geschickt, und als die Sendung zu Ende war, klatschte sie voller Freude in die Hände. „Sie waren großartig", rief sie begeistert. „Ich bin überzeugt davon, daß diese Diskussion morgen das Tagesgespräch sein wird."
    Sie wollte Verlenbach und Hamiller zu einem Essen in einem Restaurant einladen, doch die beiden Männer lehnten ab. „Sie haben die ganze Nacht zu tun", sagte Verlenbach. „Das weiß ich genau. Sie hätten gar keine Zeit, mit uns zu essen. Also verschieben wir es lieber auf später."
    Schließlich gab die Journalistin zu, daß sie tatsächlich keine Zeit hatte, sich noch länger um sie zu kümmern. Markus Verlenbach und Payne Hamiller verließen das Studio gemeinsam.
    Sie flogen im Gleiter Verlenbachs an den Stadtrand von Terrania City, wo in einem Hochhaus ein Restaurant entstanden war, das terranische Delikatessen aus allen Teilen der Welt anbot.
    Payne Hamiller verstand sich ausgezeichnet mit Verlenbach. Der Mann wurde ihm von Minute zu
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