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0854 - Mutanten von Gäa

Titel: 0854 - Mutanten von Gäa
Autoren: Unbekannt
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haben, wenn sie mit uns allen teilen. Wenn sie alles für sich behalten, kommen sie vielleicht ein halbes Jahr lang aus."
    „Und bis dahin, so hoffen sie, wird schon ein Raumschiff hier erscheinen und sie herausholen", sagte Tim. „So ist es doch?"
    Harry nickte nur.
    Weder er noch Tim waren sich wirklich darüber klar, was es bedeutete, daß sie alle mit so geringen Nahrungsmittelvorräten auf so engem Raum eingeschlossen waren. Sie konnten sich nicht vorstellen, wie es sein würde, wenn es eines Tages überhaupt nichts mehr zu essen gab. „Was ist das?" fragte Tim, als er ein fernes Donnergrollen vernahm. „Ein Gewitter. Was sonst?"
    Tim blickte zum türkisfarbenen Himmel hoch. Keine einzige Wolke zeigte sich. Er schüttelte den Kopf. „Ein Gewitter hört sich anders an."
    Das Grollen war gleichmäßig und schwoll ständig an.
    Harry legte die Dose zur Seite und kletterte an einer Wand hoch, bis er einen erhöhten Aussichtspunkt erreicht hatte. „Harry", schrie Tim. „Mensch, das ist doch ein Raumschiff!"
    Harry stieß plötzlich beide Fäuste in die Luft. Er brüllte aus Leibeskräften: „Ein Raumschiff! Ein Raumschiff!"
    Tim eilte aus dem Haus. Er kletterte auf einen Trümmerhügel. Deutlich konnte er das kugelförmige Raumschiff sehen, das sich langsam von Süden her näherte. Auch er stieß die Arme in die Höhe. Er jubelte ebenso wie Harry.
    Harry kletterte von der Mauer herunter. Er kam zu Tim und umarmte ihn. „Wir haben es geschafft", schrie er wie von Sinnen. „Es ist ein terrani-sches Raumschiff. Weißt du eigentlich, was das bedeutet?"
    Tim schüttelte den Kopf. „Jetzt machen wir die anderen fertig", erklärte ihm Harry. „Jetzt geht es den Akonen, den Aras, den Blues und auch den Ertrusern an den Kragen. Mann, wird das ein Fest. Ich wette mit dir, daß sie die ganze miese Bande über den Haufen schießen. Wie ich sie hasse!"
    Tim vergrub das Gesicht in den mageren Händen. Endlich war die Zeit der ewigen Angst vorbei. 2. 17803 Lichtjahre von Traliopa entfernt - auf der Erde - hatten die Terraner ganz andere Sorgen. Ein neuer Staat formierte sich. Aus dem Nichts heraus entstand eine neue Gesellschaft. Aus allen Teilen der Galaxis kehrten die Menschen auf die Erde zurück und suchten auf ihr ihren Platz. Viele warteten erst einmal ab und hofften, daß irgend jemand ihnen sagen würde, was sie tun sollten. Viele aber sahen in der Situation auf der Erde eine einmalige Chance. Sie waren von Anfang an aktiv und packten die sich ihnen bietenden Gelegenheiten energisch an. Zu diesen Menschen gehörte auch Suzan Gra-nitz.
    Sie klopfte ungefähr zu der gleichen Zeit, als auf Traliopa die Menschen in einen frenetischen Jubel ausbrachen, an eine Tür in einem Hochhaus in Terrania City.
    Ein braunhaariger Mann öffnete ihr. Aus leicht verkniffenen Augen blickte er sie an. Er war kurzsichtig und konnte ohne Kontaktlinsen oder optisches Verdichtungsfeld nur wenig sehen. „Sie sind Payne Hamiller", sagte sie. „Der für mich aussichtsreichste Kandidat für das Amt des Terranischen Rates für Wissenschaften."
    „Mein Name ist Payne Hamiller", antwortete er. „Und was meine Aussichten betrifft, so sind die wohl kaum besser als die von Markus Ver-lenbach."
    „Das ist etwas, über das ich mich gern mit Ihnen unterhalten würde", erklärte sie lächelnd. Er fand, daß sie gut aussah. Sie hatte schwarzes Haar, das ihr bis auf die Schultern herabreichte. Sie trug eine weiße Bluse und einen engen, dunklen Rock. „So kurz vor dem entscheidenden Wahltag sind Sie sicherlich bereit, jede Chance zu nutzen, etwas für Ihren Sieg zu tun."
    Er stutzte. Am liebsten hätte er die Tür zugeschlagen oder ihr doch zumindest zu verstehen gegeben, daß er im Grunde genommen nicht das geringste Interesse am Amt des Ter-ranischen Rates für Wissenschaft hatte. Er war Wissenschaftler und wollte arbeiten - nicht jedoch in der Politik, sondern auf dem Gebiet der Forschung.
    Er setzte zu einer abweisenden Antwort an, doch die Worte kamen ihm nicht über die Lippen. „Sicherlich", sagte er. „Das muß ich wohl, wenn ich gewinnen will."
    Er wurde sich dessen bewußt, wie unhöflich er zu ihr war, entschuldigte sich und bat sie zu sich in die Wohnung. Sie ging an ihm vorbei und machte ihm ein paar Komplimente über die Wohnung. Er unterbrach sie. „Reden Sie keinen Unsinn", bat er. „Hier sieht es verheerend aus. Noch nie in meinem Leben habe ich in einer derartigen Unordnung gelebt."
    „Und wenn Sie die Wahl gewinnen, ziehen
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