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0854 - Mutanten von Gäa

Titel: 0854 - Mutanten von Gäa
Autoren: Unbekannt
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nicht, welchen Inhalt der Paragraph 2367 hatte. „Wir werden darüber befinden", erwiderte er ausweichend. „Hier und jetzt werden Sie das tun", forderte Coran Varet. „Versuchen Sie nicht, mir aufzuweichen. Ich verlange einen Beweis dafür, daß Sie es ehrlich meinen. Ich sehe in Ihnen einen Repräsentanten des neuen Terra, das behauptet, keine galaktischen Machtansprüche zu stellen und sich von nun an als Mitglied einer gleichberechtigten galaktischen Völkerfamilie zu sehen. Also beweisen Sie mir als Repräsentant Terras, daß Ihre Worte Hand und Fuß haben."
    „Ich unterstütze den Antrag", erklärte der greise Akone Calda-Darbror mit eisiger Stimme. „Ich will den Beweis Ihrer Ehrlichkeit."
    „Diesen Beweis wird er uns schuldig bleiben", sagte der Ära Pekor El-Taran verächtlich. „Sind Sie denn wirklich so naiv zu glauben, daß die Terraner sich geändert haben? Der Kommandant hat uns soeben erläutert, daß die Terraner sich während der Herrschaft des Konzils in ein Versteck zurückgezogen haben.
    Daraus sind sie jetzt als die größte militärische Macht der Galaxis hervorgekommen, nachdem die Laren abgezogen sind, Sie haben diese Macht nicht gegen die Laren eingesetzt, werden sie jetzt aber nutzen, um die galaktischen Völker in die Knie zu zwingen."
    „Das wird mit Sicherheit nicht geschehen", erwiderte Damlander ruhig. „Dann geben Sie uns den Beweis", forderte Taric, der Blue.
    Yesgo Damlander preßte die Lippen zusammen. Hilfesuchend blickte er zu Huft Garber hinüber, doch dieser gab ihm durch ein leichtes Anheben seiner Schultern zu verstehen, daß er auch keinen Rat wußte. „Ich bin Kommandant", erklärte Damlander danach. „Kein Jurist. Sie werden nicht von mir erwarten, daß ich sämtliche Gesetzesbücher und alle darin formulierten Paragraphen der interkosmischen Gesetze kenne."
    „Natürlich nicht", sagte Coran Va-ret. „Helfen Sie mir", bat Damlander. „Sagen Sie mir, was im Paragraphen 2367 festgehalten ist."
    Der Ertruser schüttelte den Kopf. „Gehen Sie zur Hauptleitzentrale", entgegnete er. „Es sind ja nur ein paar Schritte von hier. Befragen Sie Ihren Hauptcomputer. Darin sind alle Daten enthalten, die Sie benötigen."
    „Also gut", sagte Damlander unsicher. „Ich komme sofort zurück."
    Er verließ den Konferenzraum. Huft Garber erhob sich und folgte ihm. „Verdammt noch mal", sagte Damlander schnaufend, als sich das Schott hinter ihnen geschlossen hatte. „Der hat mich ganz schön ins Schwitzen gebracht. Ich habe nicht die geringste Ahnung davon, was er eigentlich will."
    „Auf jeden Fall hat er nicht vor, uns zum Lachen zu bringen", erwiderte Huft Garber erbittert. „Ich fürchte, daß er uns eine böse Falle gestellt hat."
    „Wir werden sehen."
    Die beiden Männer betraten die Hauptleitzentrale, die mit nur wenigen Offizieren besetzt war. Yesgo Damlander verzichtete auf die Hilfe eines Spezialisten und bediente den Computer selbst. Er gab die entsprechenden Daten über den zitierten Paragraphen ein und formulierte seine Fragen. Einige Sekunden verstrichen, dann erschien ein Schriftbild auf dem Videoschirm vor den beiden Männern. „Der Ertruser fordert die Todesstrafe", las Huft Garber. „Das darf doch nicht wahr sein", entfuhr es Damlander. „Der Paragraph 2367 Absatz 4 bis 18 des interkosmischen Gesetzes von 3132 legt fest, daß mit dem Tod durch Desintegratorstrahl zu bestrafen ist, wer die Notration einer eingeschlossenen ertrusischen Gruppe vernichtet und auf diese Weise die Gruppe in ihrer Existenz oder in ihrer Entscheidungsfreiheit gefährdet, eine Veränderung einer militärischen Lage zu ihren Ungunsten herbeiführt oder sie zur Aufgabe von errungenen Positionen zwingt", las Huft Garber.
    Yesgo Damlander schaltete das Gerät aus. Er war blaß geworden. Schweißperlen standen auf seiner Stirn.
    Fassunglos blickte er Huft Garber an. „Ich hatte keine Ahnung davon, daß es so ein Gesetz gibt", sagte er. „Das ist ja gerade so, als sei dieser Paragraph gerade für die Situation formuliert worden, die wir in der Stadt bei den Ertrusern hatten", entgegnete Huft Garber. Er berichtete in groben Zügen, was geschehen war, unterließ dabei aber alles, was in Damlander einen Verdacht gegen ihn und die anderen Resider aufkommen lassen konnte. „Uns ging es ja nur darum, daß die Ertruser einsahen, wie unhaltbar ihre Situation war. Sie hatten gar nicht die Möglichkeit, in der Stadt zu bleiben. Es wäre ihr sicheres Todesurteil gewesen, wenn wir sie nicht
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