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0845 - Treibgut der Sterne

Titel: 0845 - Treibgut der Sterne
Autoren: Unbekannt
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Fundorte angeflogen, die ihnen vorher vom Ältesten an Bord angegeben worden waren.
    Der ehemalige Prospektoren-Patriarch hatte in dieser Beziehung ein Erinnerungsvermögen, das jedermann verblüffte.
    Es war gepaart mit einer bestimmten prognostischen Fähigkeit, nahezu jeder Anflug brachte interessante Funde, aber bisher keine, die dem halben Wrack weitergeholfen hätten. Auch die nächste Linearetappe würde nach Knothes Zielanweisungen durchgeführt werden.
    Sie betraten die Zentrale. Sol Kane war dabei, den Versuch einer Ordnung tapfer weiterzuführen, es sah unbeschreiblich aus.
    Der Zehnjährige schichtete gerade Sternkarten und vergilbte Dokumente aufeinander, drehte sich herum und sagte: „Gut gemacht, Patty! Wohin soll der Raumanzug, Jason?"
    Er kannte keine andere Heimat als das Schiff. Inzwischen war er in der Lage, das Schiff zu steuern. Er war mit allen Tricks vertraut, die das Überleben sicherten.
    Ein hageres, sommersprossiges Kind, das an seiner Mutter hing, durch freche Reden sich durchzusetzen wußte und überraschend große, träumerische Augen hatte.
    So, wie andere Kinder vom Raumflug und von den Sternen träumen mochte, so träumte er von einer Planetenlandschaft.
    „Mit diesem Raumanzug, Sol, werden wir die Kiste holen."
    „Fein! Kann ich mitgehen?"
    „Ausgeschlossen", widersprach Patricia sofort. „Aber du kannst die Winde bedienen und auf Jason aufpassen. Es wird eine Sache auf Leben und Tod."
    „Aber nur für Wisenth!" kicherte Fellner.
    „Haha", machte Jason und suchte sein Werkzeug zusammen. Methodisch machte er sich wieder daran, die Hülle des Raumanzugs auszubessern.
    Fellner setzte sich in den Pilotensessel und begann mit Hilfe der Bordrechenanlage den exakten Standort des Schiffes auszurechnen. Sol und Patricia gingen in die Kombüse und versuchten, aus den schwindenden Vorräten ein akzeptables Essen zusammenzustellen.
     
    *
     
    LOGBUCH DER LOTOSBLUME: 3. April 3585, 23.15 Uhr „Das Schiff verfällt immer mehr. Bisher haben wir immer wieder den Zustand ignorieren und uns mit Galgenhumor und dummen Bemerkungen darüber hinwegsetzen können.
    Die Einschränkungen des persönlichen Wohlbefindens waren dabei keineswegs gravierend.
    Inzwischen aber ist ein absolut lebensgefährlicher Zustand erreicht.
    Nur die wichtigsten Anlagen arbeiten mit der gewohnten Zuverlässigkeit. Soeben haben wir die Reparatur des Schwerkraftgenerators abgeschlossen.
    Es war das letzte Ersatzteil aus dem Bordvorrat.
    Der nächste Linearflug oder spätestens der darauf folgende muß uns in ein Gebiet bringen, in dem wir die LOTOSBLUME reparieren und generalüberholen können.
    Vorzuziehen ist eine Plattform oder ein Raumschiff, denn es ist fraglich, ob das Halbwrack noch eine sichere Landung durchstehen kann.
    Wir wissen nicht, ob wir die verschiedenen Funkspruch-Gerüchte glauben dürfen, die wir seit etwa einem Monat Bordzeit auffangen.
    Wenn es zutrifft, daß sich die Laren an der angegebenen Stelle aus der Heimatgalaxis zurückgezogen haben und die Überschweren ihre Aktivitäten eingestellt haben, dann wachsen unsere Chancen deutlich.
    Soeben wurde eine exakte Positionsbestimmung gemacht.
    Die LOTOSBLUME befindet sich im unterlichtschnellen Flug hundertsiebzehn Komma drei Lichtjahre von der Sonne Arcur-Beta entfernt, die nach den aufgefangenen Meldungen das Zentrum des larischen Rückzugs sein soll.
    Knothe argumentiert, wir sollten diesen Platz ansteuern, denn dort gäbe es nicht nur einen der wertvollsten Fundorte der Galaxis im gegenwärtigen Zeitraum, sondern auch reichlich Gelegenheit, das Schiff zu reparieren.
    Jason hat angefangen, die sogenannte Kiste aus dem SNACKER zu holen. Ende. Patricia dela Baree, Kommandantin."
     
    *
     
    Jason Wisenth, der Einzelgänger an Bord des Schiffes, wußte, daß er jetzt gegen die Zeit arbeitete.
    Er stand in der offenen kleinen Schleuse. Direkt neben seiner rechten Schulter führte das Tau zum SNACKER, das Haupttau, an das er jetzt einen großdimensionierten Karabinerhaken anschloß.
    „Alles klar, Jason?" fragte Sol mit seiner hellen Kinderstimme.
    Die Innenlautsprecher krächzten. Vor Jason breitete sich das Panorama der Sterne aus. Eine ihm unbekannte Sektion der Galaxis.
    „Jawohl. Einen Moment, Sol!"
    Jason machte sich selbst keinerlei Illusionen mehr, Patricia menschlich näherzukommen. Sie schien das Kapitel „Männer" in ihrem Leben abgeschlossen zu haben.
    Hin und wieder, wenn sie ihre ölverschmierte Kleidung gegen neue vertauschte oder
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