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0845 - Treibgut der Sterne

Titel: 0845 - Treibgut der Sterne
Autoren: Unbekannt
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brauche Ihr Schiff, nicht Ihr Leben. Der Zeitpunkt erschien mir günstig, zumal mich dieser wissensdurstige junge Mann beinahe entdeckt hätte."
    Seine Waffe deutete kurz auf Jason, dann schwang sie wieder zurück. Jeder überlegte, wie er den Laren überwältigen konnte. Aber schnell sahen sie ein, daß es sinnlos war.
    „Was haben Sie vor?" fragte Patricia stumpf. Ihre Fröhlichkeit war schlagartig verflogen.
    „Nichts anderes, als mich ans Steuer Ihres Schiffes zu setzen und wegzufliegen. Für die Reparatur brauche ich mich nicht besonders zu bedanken, ich habe Ihnen die Möglichkeiten dazu geschaffen.
    Wenn ich mein Ziel erreiche, dann werden Sie Ihr Schiff unversehrt zurückbekommen."
    „Ich wußte seit hundert Jahren, daß alle Laren Schufte und Verbrecher sind!" stieß Tubbs hervor. Er war leichenfahl.
    „Keine unangebrachten Emotionen", schränkte Hotrenor-Taak ein. „Sie haben diesen Pulk von SVE-Raumern entdeckt.
    Betrachten Sie die Überlassung der LOTOSBLUME als eine Art Provision für all die Herrlichkeiten, die Sie alle zu Millionären und höchst einflußreichen Menschen machen wird.
    Bedenken Sie - siebenundfünfzig Schiffe. Das sind Tausende von Schiffsladungen für Ihr kleines Boot.
    Der Schein trügt. Ich will Sie nicht bestehlen."
    „Er will uns aus dem Schiff werfen.
    Wir werden alle ersticken!" rief Sol. Er hatte sich ein wenig gefaßt. Fellner preßte ihn an sich und klopfte ihm mechanisch immer wieder auf die Schulter.
    „Keineswegs. Ich habe es in diesem Schiff einige Zeit recht gemütlich gehabt. Sie werden hierbleiben.
    Ich habe einen genügend großen Bereich aktiviert.
    Sie haben Nahrungsmittel - Sie wissen, wo sie zu finden sind, falls Sie an larischen Delikatessen keinen Bedarf haben sollten.
    Es gibt Luft und Wasser im Überfluß. Sie werden ein Band finden, das Ihnen die Handhabung des vorübergehenden Asyls erleichtert. Ich lasse Ihnen ebenfalls die terranischen Roboter.
    Und früher oder später wird ein Schiff des NEI oder der GAVÖK kommen, eine unausweichliche Folgeerscheinung unseres überhasteten Abzugs aus Ihrer Galaxis.
    Darüber hinaus verspreche ich Ihnen feierlich, Ihr Schiff nicht zu beschädigen und, wenn Ihre menschlichen Freunde es schaffen, hierher zurückbringen zu lassen.
    Bitte, verfluchen Sie mich nicht allzu sehr. Ich verfolge bei allem einen höchst nutzbringenden Plan."
    „Sie bringen uns um unsere Existenz. Das Schiff ist alles, was wir besitzen."
    Der Lare lächelte traurig, wie es schien. Dann blickte er Jason an und erwiderte: „Wenn Sie bedenken, was das Konzil verloren hat, dann erscheinen Ihre Probleme als höchst trivial.
    Und jetzt muß ich mich von Ihnen verabschieden."
    „Kommt herein und bringt sie dorthin, wo ich es euch befohlen habe!"
    „Nein!"
    „Verhalten Sie sich ruhig. Zwingen Sie mich nicht, ernsthaft ungehalten zu werden!" betonte Hotrenor-Taak.
    Fünf Roboter kamen herein. Sie packten nacheinander die Tramps, hielten sie mit eisenharten Griffen fest und transportierten sie aus der Messe hinaus, in den Korridor, durch den Antigravschacht hinunter und von dort aus durch den Hangar, die Schleuse und ein System neu geöffneter Gänge, Rampen und Schotte in ein System von vielen kleinen und großen, hervorragend ausgestatteten Räumen irgendwo weiter „oben" im SVE-Raumer. Sämtliche Befehle vermochten nichts.
    Der Lare schien ein Verfahren zu kennen, die Gesetzmäßigkeiten robotischen Verhaltens zu blockieren.
    Sie versammelten sich schweigend vor dem Halbrund eingeschalteter Bildschirme. Keiner von ihnen sagte ein Wort. Selbst Sol Kane fühlte, daß sie abermals vom Schicksal geschlagen wurden.
    Sie zweifelten keineswegs an dem, was der Lare gesagt hatte: er hätte sie seit der Landung mit Leichtigkeit töten können. Er wollte also wirklich nur ihr Schiff, um damit irgendwohin zu fliehen.
    Jason fühlte, als auf den Bildschirmen die folgenden Vorgänge mit lautloser Endgültigkeit abliefen, wie sich die Hand Patricias in seine Hand schmiegte. Er faßte sie und streichelte ihre Finger.
    Die Rampe wurde eingezogen.
    Sämtliche noch offenstehenden Luken und Schleusen schlossen sich nacheinander in perfektem Gleichmaß. Die Landescheinwerfer flammten gleichzeitig auf. Dann öffnete sich in der Wandung des großen Raumschiffs ein Spalt, vergrößerte sich zu einem rechteckigen Loch und ließ Sterne und große, runde Silhouetten in Schwarz vor der noch schwärzeren Dunkelheit des Alls erkennen.
    Die Luft fauchte in den Raum hinaus,
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