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0845 - Treibgut der Sterne

Titel: 0845 - Treibgut der Sterne
Autoren: Unbekannt
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den Trägern, zog ihn an und verließ dann die Zone der sieben ineinandergehenden Räume durch eine halbenergetische Luftschleuse.
    Die Gänge und Rampen, die zu der tiefergelegenen Ortungszentrale hinunterführten, befanden sich ebenfalls noch im Bereich der künstlichen Schwerkraft, deren Wert gegenüber der Norm fast halbiert worden war.
    Kurze Zeit später blickte Hotrenor-Taak in der Nebenzentrale auf seinen Armbandindikator: die Temperatur und Zusammensetzung der Atemluft waren innerhalb seiner individuellen Toleranzwerte.
    Er öffnete den Raumanzug und setzte sich vor die gekrümmten Kontrollen. Ein riesiger Spezialbildschirm flammte auf, während der Lare die Koordinaten des Energieechos aus dem kleineren Gerät abrief.
    „Sehr viel früher, als ich es erwartet hatte", murmelte Hotrenor-Taak verblüfft, als das Schiff in der stärksten Vergrößerung auf dem Bildschirm auftauchte. „Ich habe mich auf eine viel längere Wartezeit eingerichtet."
    Um so besser, dachte er und hantierte an den Kontrollen. Entfernungsmarkierungen und Größenlinien zuckten über den Schirm und bildeten ein dreidimensionales Muster.
    Schweigend las der Lare die Werte ab und erkannte, daß es ein kleines, offensichtlich terranisches Schiff war. Die Größe und das Aussehen entsprechen dem Typ der Korvette, Hotrenor-Taak wußte fast alles über diese Art Raumschiffe. Sie wurden als Beiboote großer Schlachtschiffe benutzt, zumindest vorwiegend.
    „Ich bin etwas enttäuscht. Vielleicht ist es nur eine Patrouille, die den Vorstoß des großen Schiffes sichern soll", überlegte er laut.
    Distanz: mehr als sechs Lichttage.
    Geschwindigkeit: abbremsend, inzwischen halb lichtschnell.
    Größe: Sechzig „Meter" der terranischen, teilweise galaxisweit gültigen Maßeinheit.
    Schweigend nahm der Lare weitere Schaltungen vor. Die Färbung des Bildschirms und des unmerklich nähertreibenden Objekts wechselte häufig. Die Maschinen des fremden Schiffes wurden mit äußerster Behutsamkeit benutzt.
    Die energetischen Signale entsprachen durchaus den gesammelten Erfahrungen. Jeder Ortungsfachmann hätte das Schiff auf den ersten Blick als terranisches Erzeugnis erkannt.
    Es gab mehrere wahrscheinliche Möglichkeiten für die Existenz dieses Schiffes, das im übrigen die Ansammlung von SVE-Raumern geortet zu haben schien und genau darauf zuflog.
    Ein Schiff des Neuen Einsteinschen Imperiums oder der GAVÖK, ein versprengtes Kampfschiff aus den wenigen Einheiten, die noch in der Galaxis operierten - oder schon wieder zu fliegen riskierten.
    „Ich kann es abwarten!" sagte der Lare.
    Je mehr verschiedene Systeme der Fernortung er anwandte, je mehr Analysen die Rechenmaschinen auswarfen, desto sicherer war es, daß die Besatzung mit dem Raumschiff und dessen technischer Ausrüstung Schwierigkeiten zu haben schien. Hotrenor-Taak lächelte grimmig und verzog seine gelben Lippen.
    Eine drastische Variante seines Plane fiel ihm ein. Er war plötzlich ganz sicher, daß die Terraner seine Falle betreten würden.
    Er garantierte, daß sie zuschnappen würde.
     
    9.
     
    Als Jason Wisenth die Zentrale wieder betrat, wußte er binnen ganz kurzer Zeit, daß Streit in der Luft lag. Er fühlte es direkt körperlich. Die Übereinstimmung während der gefährlichen Stunden war vorbei.
    „Seht euch das an!" sagte Tubbs Knothe und deutete auf die verschiedenen Stellen der Panoramagalerie. „Das ist das schönste Bild, das ich seit einem Jahrzehnt gesehen habe."
    „Sieht recht überzeugend aus", stimmte Jason zu.
    Die LOTOSBLUME hatte während er erschöpft schlief und wirre Träume über sich ergehen ließ, einen kurzen Linearflug durchgeführt. Jetzt betrug die Distanz zu dem ersten der fremden, leblos wirkenden SVE-Raumer nur noch wenige Lichtsekunden.
    „Es sind siebenundfünfzig Schiffe!" rief Sol Kane. „Wir werden sie ausplündern bis zur letzten Schraube."
    „Wir werden erst einmal das Schiff reparieren."
    Patricia dela Baree hatte sich wieder völlig in sich zurückgezogen. Sie wirkte verschlossen und schweigsam. Unruhig bewegten sich ihre Finger auf den Schaltungen des Steuerpults.
    „Funktioniert das Schiff noch?" fragte Jason halblaut und blieb neben ihr stehen.
    „Es gab eine kleine Explosion im System der Andruckabsorption. Aber Fellner hat es reparieren können."
    „Mit dem Hammer?"
    „Mit einem Stück Draht!" rief Sol und starrte gebannt auf die kugelförmigen Schiffe. Sie schwebten verhältnismäßig dicht beieinander vor dem Schiff. Ihre
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