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0845 - Treibgut der Sterne

Titel: 0845 - Treibgut der Sterne
Autoren: Unbekannt
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kann ich nicht glauben", flüsterte er, ging näher heran und schlug mit der Faust gegen das Gerät.
    Das Signal flackerte nicht einmal auf.
    „Was gibt es denn jetzt schon wieder?" klang es aus den Kopfhörern. Patricias Stimme zeigte deutlich, daß die Chefin einem hysterischen Ausbruch nahe war.
    „Prüft es bitte von der Zentrale aus noch einmal nach", antwortete Jason, nachdem er seine Beobachtung durchgegeben hatte. Das leise Geräusch bewies ihm, daß tatsächlich ein bestimmter Außendruck herrschte. Der Innendruck von einer Atmosphäre würde, wie er erlebt hatte, mit größerer Kraft und schrillem Geräusch durch den zerlöcherten Anzug pfeifen.
    Er wartete, bis die Zentrale mit ihren komplexeren Geräten seine Beobachtung nachgeprüft hatte.
    „Ein zweites Wunder", meldete sich Tubbs. „Du kannst den Anzug ausziehen. Wir kommen hinunter."
    Als sie die Schleuse betraten, lag Jasons Raumanzug neben der Rampe.
    Jason selbst stand im Licht eines Tiefstrahlers, hielt eine Waffe in der Hand und sah sich um. Er hörte ihre Stimmen und ihre Schritte und winkte ihnen. Überall waren die fremdartigen Formen der larischen Technik. Aber schon auf den ersten Blick erkannte Jason, daß bestimmte Anordnungen dem übergeordneten Zweck gehorchten. Für jeden Sauerstoffatmer gab es bestimmte raumfahrttechnische Bedingungen, und ganz bestimmt würden einige Geräte nicht nur dieselben Funktionen haben, sondern auch auf dieselbe oder doch sehr ähnliche Weise geschaltet werden wie die bekannten terranischen Apparaturen.
    „Mir scheint, wir sind gerettet!" sagte Patricia und zog ihren Sohn an sich.
     
    *
     
    Hotrenor-Taak brauchte keine komplizierten Berechnungen und Überlegungen anzustellen, seine Kenntnis von der psychologischen Besonderheit der Terraner und sein Einfühlungsvermögen in die Mannschaft eines Raumschiffs dieser Große und dieses Zustands genügten, um die Falle perfekt zu machen.
    Die letzte Bestätigung war für ihn das Nichtfunktionieren eines solch alltäglichen Teiles wie der Landestütze.
    „Sie müssen ihr Schiff reparieren. Ich brauche ein Schiff.
    Also muß ich ihnen die Reparatur so leicht wie möglich machen", sagte er sich. „Aber nicht zu leicht, sonst werden sie mißtrauisch."
    Der beleuchtete Hangar, das Verschließen der Schale und das Fluten mit Atemluft hatten die Transformation einiger Triebwerksblöcke und einiger Ersatzteile gekostet. Das Larenschiff verlor an Substanz. Trotzdem konnte er in diesem Tempo noch Monate weitermachen.
    „Fünf Mann? Nicht mehr? Und dabei ein Kind!" staunte er, als ihm die Bildschirme den ersten Vorstoß der Crew in eine ihnen unbekannte Welt schilderte. „Also muß ich zulassen, daß sie bestimmte Hilfeleistungen finden. Aber sie müssen allein darauf kommen."
    Nach einem sorgfältigen Plan aktivierte er einzelne Sektionen des SVE-Raumschiffs. Dort würden sie finden, was sie suchten.
    Es konnte ein ganz amüsantes Spiel werden. In den nächsten Tagen würde es an Bord jedenfalls nicht langweilig werden.
    Aber ich muß mich vorsehen. Es kann sein, daß sie mich zu früh entdecken! dachte er.
    Seine Chance, ein Schiff in seine Gewalt zu bekommen, war da.
    Seine Falle war also perfekt gewesen. Er konnte jede Bewegung der Menschen kontrollieren. Ob sie Funkgeräte verwendeten oder sich außerhalb des Schiffes durch Rufe verständigten, war dabei völlig gleichgültig. Und er konnte auch, innerhalb bestimmter Grenzen, die Streifzüge der Terraner durch sein Schiff steuern.
    „Zuerst sollen sie das Boot gründlich überholen. Ich fliege gern mit sicherem Gerät", sagte er laut, lehnte sich bequem zurück und beobachtete die Versuche der fünf Menschen, ihre neue Umgebung zu begreifen.
     
    *
     
    Nach kurzer Diskussion waren sie sich einig und hatten ein System entwickelt, das unter den gegebenen Umständen die höchstmögliche Effizienz versprach.
    Zuerst wurden sämtliche Schleusen und Luken des Schiffes weit geöffnet. Der letzte noch funktionierende Reinigungsrobot wurde eingeschaltet und begann, vom oberen Polraum aus das Schiff in winzigen Schritten zu reinigen.
    Der Abfall aller Art war schon auf den einzelnen Etappen des Fluges entweder durch die Vernichter gejagt oder außerbords gebracht worden, wenn sie sich in der Nähe einer Sonne befanden.
    Tubbs und Fellner nahmen sich der Scharniere, Servomotoren und Dichtungen der vielen Öffnungen vor und setzten eine Schleuse nach der anderen wieder perfekt in Gang. Die Leuchtelemente wurden
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