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0845 - Treibgut der Sterne

Titel: 0845 - Treibgut der Sterne
Autoren: Unbekannt
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willkürliche Formation wirkte aus diesem Blickwinkel wie ein ungleichmäßiges Ellipsoid. Jason blickte auf die kleinen Monitoren der Naherfassung.
    „Keine Lebenszeichen!"
    „Nur dort vorn. Einige Scheinwerfer und eine Öffnung in der Bordwand. Sie müssen die Schiffe überhastet verlassen haben", murmelte Patricia.
    „Scheinwerfer? Unfaßbar!" sagte Jason.
    „Und doch ist es so. Siebenundfünfzig voll ausgerüstete Larenschiffe. Die wahre kosmische Goldgrube!" meinte Fellner kopfschüttelnd.
    „Was nützt uns die Goldgrube, wenn sich das Schiff nur noch voranschleppen kann", rief Patricia. Sie trug wieder ihren verschmutzten Overall und war mürrisch und unausgeschlafen.
    „Wie lange sucht ihr schon diesen Schiffsverband ab?" wollte Jason wissen.
    „Vier Stunden. Es gibt wirklich kein Lebenszeichen. Sämtliche Funkkanäle haben wir getestet, wir haben immer wieder gerufen und mit allen vorhandenen Ortungsgeräten jedes Schiff einzeln abgetastet. Nichts. Absolut nichts."
    „Das hört sich immer besser an. Ich bin dafür, daß wir gleichzeitig beides versuchen. Das Schiff reparieren und, meinetwegen in Form von kleinen Kommandounternehmen, die Schiffe der Laren nach Wertvollem absuchen. Denkt daran, daß wir nur noch einen lebensgefährlichen Raumanzug haben.
    Jeder Versuch, in ein luftleeres Schiff einzudringen, ist ein ebensolches Risiko wie die Abtrennung unseres SNACKERS. Seid ihr einverstanden?"
    Fellner nickte langsam und ließ seine Augen nicht von dem Monitor, der jenen geöffneten und schwach beleuchteten Laderaum oder Hangar zeigte. Eine Falle? Nicht, wenn wirklich alle Laren die Galaxis verlassen hatten. Leise fragte er sich: „Und warum sollten Nachzügler ausgerechnet auf uns warten? Sie wissen nicht, daß es uns gibt."
    „Jason hat recht!"
    Unverhüllte Begierde stand im Blick des alten Prospektors.
    Er dachte ununterbrochen an die Schätze, die sich hier befanden.
    „Kannst du das Schiff in den Hangar steuern, Patty?" fragte Sol aufgeregt.
    „Ja. Die Höhe der Öffnung beträgt neunzig Meter. Das könntest selbst du, Sol."
    „Ich bin auch dafür. Wir haben genügend Energie und genug Vorräte. Wenn wir es schaffen, die Öffnung auch wieder zu schließen, können wir endlich die LOTOSBLUME in aller Ruhe reparieren."
    „Mich kribbelt es in den Fingern. Die günstigste Einkaufsquelle der Galaxis. Und ausgerechnet wir haben sie gefunden!" versicherte Tubbs strahlend. Patricia fuhr auf ihrem Sitz herum und rief schrill: „Hör doch schon endlich auf, Tubbs! Wir wissen inzwischen alle, daß du der große Pfadfinder bist.
    Ohne dich wären wir längst auseinandergefallen."
    „Habe ich etwas gesagt? Ihr bekommt euren Anteil."
    „Keinen größeren als du", bemerkte Sol. „Los, Patty. Lande doch endlich. Und vergiß die Landebeine nicht."
    „Falls sie noch auszufahren sind", bemerkte Jason. Die Spannung wuchs an und führte zu Mißtönen.
    Aber die geringen technischen Möglichkeiten würden dafür sorgen, daß die harte Arbeit entspannend und entkrampfend wirken würde. Patricia wandte sich wieder ihren Instrumenten zu und führte die Schaltungen durch.
    Das Schiff setzte sich wieder in Bewegung. Das Ziel bot sich an. Wenn dort Scheinwerfer brannten, dann konnten die fünf Tramps annehmen, daß dieser SVE-Raumer noch nicht völlig ohne Energie war.
    Für ihre Bedürfnisse würde sie hoffentlich ausreichen.
    „Ich riskiere es!"
    Patricia kippte einen Schalter, der neben einigen anderen in einer Reihe angeordnet war. Tief im Schiff ertönten rumpelnde und fauchende Geräusche.
    Den Besatzungsangehörigen kam es so vor, als wehre sich die Anlage dagegen, benutzt zu werden.
    Aber die erste Landestütze schob sich knarrend und ruckweise aus dem unteren Drittel des Schiffes. Die Kontrollampen signalisierten, daß auch diese Servos nicht mehr perfekt arbeiteten.
    Weitere Schalter wurden gekippt. Nach und nach fuhren sämtliche Landebeine bis auf eines aus dem Schiff und klappten die Auflageteller aus.
    „Wieder ein Stück näher am Dorado", brummte Fellner. „Das Ding kann ruhig innerhalb des Rumpfes bleiben."
    „Die anderen Stützen tragen das Gewicht allein", pflichtete ihm Tubbs bei. „Weiß ich genau."
    Mit schwachen Stößen bugsierte Patricia die LOTOSBLUME vorwärts. Sie war eine hervorragende Pilotin, sie hatte dies seit mehr als einem Jahrzehnt immer wieder bewiesen.
    Um so mehr, als dieses Schiff ein halbes Wrack war.
    Die riesige Öffnung schob sich näher heran. Immer mehr Sterne
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