Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0845 - Treibgut der Sterne

Titel: 0845 - Treibgut der Sterne
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erste Ration, Jason."
    Jason hob das Glas und antwortete: „Ich denke, daß ich morgen mit euch mehr arbeiten werde. Ich bin heute an mehrere verschlossene Schotte gestoßen.
    Aber ... vergessen wir's. Auf unser Wohl."
    Im Schiff befand sich mindestens ein geheimes Alkohollager. Tubbs Knothe funkelte Jason listig an. Es war uralter Whisky, und niemand konnte sich vorstellen, woher Tubbs die Flasche hatte.
    „Eigentlich sollte ein Robot servieren", rief Sol. „Aber Patty hat gesagt, sie macht es lieber selbst, dann können wir eher wieder starten. Welchen Planeten fliegen wir eigentlich an, Patty?"
    „Ich habe keine Ahnung. Wir sprechen nach dem Start darüber. Oder vielleicht heute nach dem Essen", erklärte die Kommandantin und kam mit einem riesigen Tablett in beiden Armen an den Tisch.
    Gegrillte Würstchen, gebutterte Teigwaren, Salate aus der Tieffrostanlage, dicke, sämige Soßen und einige lecker riechende Suppen mit phantasievollen Einlagen wurden reihum gereicht, die wohlschmeckendsten Konserven aus den Flottenrationen waren geöffnet worden, und binnen kurzem bedeckte sich der Tisch mit Schüsseln und Schalen und Tellern.
    „Hervorragend!"
    „Der erste Flug zurück hierher wird ein Gemüsetransport sein!"
    „Ich habe endlich neue Buchspulen!"
    „Im Lauf einer Stunde entwickelte sich eine gelockerte Heiterkeit. Fellner erzählte Prospektorenwitze.
    Tubbs lachte am lautesten, seine Flasche leerte sich zusehends, und er war derjenige, der am freigebigsten ausschenkte. Pat lachte seit Jahren, wie es schien, zum erstenmal gelöst und frei.
    Jason berichtete, wie er zweimal innerhalb eines Abends einem Überschweren-Kommando entkommen war. Knothe schwärmte von den Tagen der Prospektoren, als Männer noch Männer waren, und vom ungeheuren Reichtum seiner Familie, die sich alles hatte leisten können.
    Mindestens ein dutzendmal versuchte er, seinen Arm um Patricia zu legen und die Frau an sich zu ziehen.
    Jedesmal entwand sie sich ihm sehr geschickt und lachte Jason zu.
    Jason beschloß, es an diesem Abend tatsächlich noch einmal zu versuchen - später, wenn alle anderen einschließlich des eifersüchtigen Sol schliefen.
    Der letzte Tropfen Whisky fiel in Jasons Glas. Während er die Flasche über den Tisch hielt, versicherte Tubbs Knothe: „Bist eigentlich kein übler Bursche, Jason. Mußte einmal ausgesprochen werden."
    Jason hob das Glas und lachte schallend.
    „Das festzustellen, Tubbs, hast du dir genügend Zeit gelassen. Nochmals: auf das Wohl der guten alten LOTOSBLUME!"
    Er setzte das Glas an seine Lippen. Hinter seinem Rücken sagte eine freundliche, dunkle Stimme: „Ich störe höchst ungern, aber Sie werden erkennen, daß ich stören muß. Keine unbedachten Bewegungen, ich meine es ernst."
    Sie drehten sich um. Blitzartig fiel Jason ein, daß seine Waffe draußen am Raumanzug befestigt war.
    Er hielt das Glas in der Luft an.
    Aus dem dunklen Vorraum schob sich eine etwa eineinhalb Meter große, breite und wuchtige Gestalt in die hellerleuchtete Messe.
    Die Tramps blickten in den Projektor der larischen Waffe und in die Mündung von Jasons Strahler.
    „Ein Lare!" kreischte Sol.
    „Nicht einfach ein Lare. Der einsame Chef aller verschwundenen Laren. Ich möchte keinen von Ihnen töten oder verwunden.
    Aber ich werde nicht zögern es zu tun. Lassen Sie die Hände über dem Tisch."
    Patricia dela Baree murmelte gebrochen: „Es ist Hotrenor-Taak. Ich erkenne ihn wieder."
    Hotrenor-Taak trug einen Raumanzug. Seine offenen gelben Lippen zeigten große Zähne. Die schlangenartigen Haare in der charakteristischen Form des Nestes schienen sich zu ringeln und zu bewegen.
    Er sprach mit einer Art souveräner Ironie. Aber der Tonfall in Verbindung mit beiden Waffen schlossen jeden Zweifel aus.
    „Richtig. Ich bin der ehemalige Verkünder der Hetosonen.
    Nehmen Sie zur Kenntnis, daß ich die Falle hier aufgebaut und Sie seit der Landung nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen habe. Ich bedaure, daß ich Ihre Illusionen zerstören muß.
    Aber mein Plan ist wichtiger. Sie werden es mir natürlich nicht glauben."
    „Schießen Sie doch endlich!" schrie Sol. Tränen der Wut standen in seinen Augen. Jason Wisenth fühlte abgrundtiefe Resignation. Wenn er nur etwas gesagt hätte!
    Dann wären sie längst im Weltraum, Reparaturen hin oder her. Er hob das Glas wieder und stürzte den Inhalt hinunter. Hotrenor-Taak schüttelte seinen flachen Kopf und erklärte verbindlich: „Ich will nicht schießen. Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher