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0838 - Welt ohne Himmel

0838 - Welt ohne Himmel

Titel: 0838 - Welt ohne Himmel
Autoren: Volker Krämer
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Lagersaal angelangt.
    Das Jaulen, dieser entsetzlich durchdringende Ton, der vom Schiff ausging, wurde brutal laut über die Mikrophone der Raumanzüge übertragen. Er drang problemlos durch die Wandung hindurch.
    Und Zamorra wusste, das es jetzt um jede einzelne Sekunde ging…
    ***
    Das Außenschott ließ sich nicht öffnen.
    »Was nun?« Zamorra fühlte sich hilflos in dieser Situation. Sie konnten doch kein Loch in die Außenwandung schießen! Niemals hätte er damit gerechnet, dass das Meegh-Schiff ihm einmal den Zutritt verweigern würde.
    Nicole war neben ihn getreten, starrte stur vom Schiff weg. Sie hielt bereits ihren blau funkelnden Dhyarra in der Hand. Vielleicht konnte sie damit etwas ausrichten.
    Artimus van Zant drängte beide zur Seite. »Lasst mich ran. Vorsicht, ich brauche Platz.«
    In seiner Hand lag ein kleines Gerät, nicht größer als ein Handy der neuesten Generation. Zamorra erkannte ein Mini-Display und zahlreiche Tasten und Schalter. Der Physiker schaffte es, ohne Sichtkontakt das Steuergerät, denn so etwas musste es ja sein, mit dem Schott zu koppeln. Grinsend betätigte Artimus eine einzige Taste. Dann verstaute er den kleinen Wunderkasten wieder in den tiefen Taschen seines Raumanzugs.
    Zamorra und Nicole schraken zusammen, denn hinter ihnen öffnete sich blitzartig das Schott. Eilig enterten sie den Spider.
    Van Zant machte ein zufriedenes Gesicht. »Hübscher Dosenöffner, nicht wahr? Habe ich mir in einer stillen Stunde gebastelt… falls doch einmal ein Meegh auftaucht und von innen abschließt.«
    Der Professor konnte sie wieder einmal nur über den Physiker wundern -besser gesagt: ihn bewundern.
    »Helme auflassen, Klimasektion auf Volllast schalten!« Nicoles Stimme schnarrte hektisch und hart auf. Die ungeheure Hitze wurde auf dem Display ihres Kombiarmbands angezeigt. »Die Strahlenbelastung sprengt alle Parameter. Verdammt, was ist hier los?«
    Zamorra hatte bereits den-Versuch gestartet. Aartje und Valentin über Funk zu erreichen. Auf dem Kanal drang Rauschen zu ihm. Rauschen, das mehr als unheilvoll klang. Doch da war noch etwas.
    Undeutlich und verzerrt kamen Worte durch. »Antriebssektor… überlastet. Zamorra? Seid ihr das tatsächlich?«
    »Das ist Aartje. Los, zu den Dhyarras. Schnell. Die Hitze und die Strahlung bringt uns sonst um, ehe wir angekommen sind.« Nicole rannte los, doch schon nach wenigen Metern wurde sie langsamer. Eine körperliche Höchstleistung war hier nicht machbar.
    »Artimus, schlag dich zur Zentrale durch«, befahl Zamorra. »Vielleicht brauchen wir dich dort dringender als bei den Kristallen.«
    Der Physiker wollte eine Erwiderung machen, doch dann schwieg er. Möglich, dass Zamorra da richtig lag.
    Der Weg zum Antrieb schien für Zamorra und Nicole endlos lang zu sein. Jeder Schritt brachte sie näher an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Das Schott stand weit offen. Darauf hatte Zamorra gehofft, denn diesen Dosenöffner hatte van Zant in seiner Tasche. Der Parapsychologe hielt den Blaster schussbereit. Noch wusste er nicht, was genau auf ihn wartete.
    Ein Blick auf die Schwarzen Kristalle reichte dem Franzosen aus. Der Kollaps stand kurz bevor. Und damit nicht nur die Zerstörung des Raumschiffes, sondern mit einiger Sicherheit auch das Ende der ganzen Station. Nicole war neben Aartje-Vaneiden in die Knie gegangen. Die Niederländerin war bei Bewusstsein; Kobylanski schien von einer tiefen Ohmacht gefangen zu sein, doch er atmete noch.
    »Es ist… das Kabel«, keuchte Aartje. »Nicole, das Aggregat und das Kabel… trennt sie vom Schiff. Rasch.«
    Nicole sprang hoch, stellte sich neben Zamorra, der die Worte mitgehört hatte.
    Das Kabel…
    Dann hatte Zamorra endlich begriffen. Er sah das Aggregat irdischer Bauweise, er sah das dicke Hochenergiekabel, das damit verbunden war. Eine Funktion hatten beide Teile zurzeit nicht. Aber es war noch gar nicht so lange her, da hatten sie ganz entscheidend zum Gelingen eines Planes beigetragen.
    Der Parapsychologe sah das Bild direkt vor seinem inneren Auge aufziehen:
    Die Halle, in der sich der »Schattenraum« befand, die Konstruktion, mit deren Hilfe es Dr. Artimus van Zant gelungen war; Sarkana, den Vampirdämon und Herrscher über das Nachtvolk, zu fangen. Mehr noch - der Dämon sollte dort sein Ende finden. Endlich sollte dieses Kapitel einen Abschluss finden. Sarkana war nicht in der Lage sich zu befreien, auch sein riesiges schwarzmagisches Potential half ihm nicht mehr aus dieser
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