Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0838 - Welt ohne Himmel

0838 - Welt ohne Himmel

Titel: 0838 - Welt ohne Himmel
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
Energie auf. Es überlädt alles, bis…«
    Aartje-Vaneiden beendete den Satz nicht mehr. Ein entsetzlicher Verdacht war plötzlich in ihr erwacht. Das konnte nicht sein - oder vielleicht doch? Sie griff zur internen Funkverbindung ihres Raumanzuges. Über den Meegh-Sender machte es sicher keinen Sinn mehr, eine Verbindung zu suchen. Nichts in diesem Raumschiff schien noch sauber zu sein, alle Funktionen spielten verrückt.
    »Aartje Vaneiden ruft Professor Zamorra - bitte kommen!«
    Die Sekunden vergingen schleichend, doch es kam keine Antwort.
    »Aartje-Vaneiden ruft Zamorra. Achtung, Gefahr! Der Schattenschirm ist deaktiviert! Meldet euch doch!«
    Valentin legte seine vom Handschuh des Raumanzuges umhüllte Rechte auf Aartjes Schulter. »Lass gut sein. Vielleicht können sie nicht antworten, aber viel wahrscheinlicher ist, dass das Material dieser Station den Funk empfindlich stört. Wir müssen hier alleine klar kommen. Es widerstrebt mir zutiefst, aber ich denke, wir müssen hier weg.«
    Aartje Vaneiden wollte widersprechen, aber Kobylanski brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Ich hasse es auch, meine einzige Rückkehrmöglichkeit zur Erde aufzugeben, aber schau dir doch die Strahlungswerte an. Ehe wir an der Hitze sterben, wird die Strahlung uns zerfressen haben. Auf Dauer halten das auch diese Wunderanzüge nicht aus. Komm, raus hier.«
    Er hatte Recht. Die Niederländerin folgte dem Mann, der ihr schon mehr als nur einmal gehörig auf die Nerven gegangen war. Jetzt war er der letzte Anker, der ihr noch geblieben war.
    Die Ernüchterung kam an der ersten Schleuse. Valentin hatte es befürchtet, doch die Hoffnung hatte ihn diesen Versuch natürlich starten lassen. Der Ausgang war blockiert - bei den weiteren Schleusen erging es den beiden nicht besser. Kobylanski griff zum letzten Mittel. Mit seinem Blaster wollte er ein Loch in die Bordwand schneiden. Das Ergebnis war nicht nur ernüchternd, sondern auch lebensgefährlich. Die Hochenergiestrahlen prallten von der Wand zurück, als wäre die gesamte Innenhülle des Raumers mit einem Mal mit einem Abwehrschirm umgeben. Nur knapp entgingen Valentin und Aartje den eigenen Blasterstrahlen.
    »Okay, dann eben anders.« Kobylanski hatte plötzlich eine Form der Entschlossenheit in seiner Stimme, die Aartje so nicht von ihm kannte. »Hinaus können wir nicht, auf Zamorra oder Artimus dürfen wir nicht hoffen. Wir sind selbst gefragt, Aartje. Komm, irgendwo in diesem Teufelsschiff steckt dieser Wurm , und den schnappen wir uns nun.«
    Aartje schüttelte den Kopf. »Nicht Teufelsschiff… und auch kein Wurm, aber so ganz falsch liegst du nicht. Ich denke, ich kenne den Urheber des Übels. Und ich weiß auch, wo wir ihn finden können. Wie wir ihn bekämpfen sollen - das ist es, was mir Sorgen bereitet. Komm, wir müssen zu den Dhyarras.«
    Die Schwarzen Dhyarras, die als geheimnisvolle Energielieferanten auf den Meegh-Schiffen dienten? Kobylanski verstand Aartje nicht. Doch nun war es an ihm, mit ihr Schritt zu halten.
    Denn jetzt war sie sein Anker…
    ***
    Hobbler hockte im Schneidersitz neben Artimus van Zant auf dem nackten Boden.
    Der junge Gangläufer war nun sicher alles andere als ein Techniker; für Hobbler waren diese Maschinen ebenso neu wie für den Physiker und Tüftler von der Erde. Doch Artimus benötigte nur wenige Minuten, um herauszufinden, dass der Junge über ein phänomenales Talent verfügte, das tief in ihm schlummerte.
    Wodlog beobachtete die Szenerie mit großer Genugtuung. Hobblers Vater-Vater hatte dieses Erbe ebenfalls in sich getragen. Wodlog hatte so sehr gehofft, dass auch der Junge einen Funken davon in sich hatte. Er hatte also Recht behalten.
    Zamorra und Nicole Duval waren in die Ton- und Bilddokumente vertieft, die der Alte ihnen zur Verfügung gestellt hatte. Wodlog betrachtete die Frau eingehend. Sie war wirklich schön, wenn auch ihr Hals ein wenig zu lang geraten war. Doch das schien bei ihrer Rasse ganz normal zu sein, denn auch ihre Begleiter zeichneten sich dadurch aus. Ansonsten konnte Wodlog keine bedeutenden Unterschiede in der Konstitution der Menschen entdecken, die sie vom Volk unterschieden.
    Draußen im Gang vor den Goldenen Pforten, da hatte es einen kritischen Augenblick gegeben, als die Frau langsam auf Hobbler zugegangen war. Das Messer in der Hand des Gangläufers hätte zu einer Eskalation zwischen den Parteien führen können.
    Doch die Frau hatte Hobbler angelächelt. »Na, was ist das denn für
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher