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0838 - Welt ohne Himmel

0838 - Welt ohne Himmel

Titel: 0838 - Welt ohne Himmel
Autoren: Volker Krämer
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Richtung entscheiden kann. Er hasst uns - er will diese Station, wahrscheinlich, weil auch er hier die unzähligen Lebewesen spüren kann, von denen er glaubt, er könne sie unter seinen Willen zwingen. Er muss also abwägen, doch dazu ist er nicht fähig.« Ehe Valentin fragen konnte, gab Aartje bereits die Antwort. »Weil er nur noch ein Fetzen ist, ein Bruchteil dessen, was er einmal war. Leider jedoch ein verdammt mächtiger Fetzen.«
    Die Beine wollten der Niederländerin versagen. Kobylanski stützte sie, als Aartje strauchelte. Doch der Anblick des weit geöffneten Schotts gab den beiden neue Energien - aber was sie im Inneren der Sektion sahen, war ein Grund, in helle Panik zu verfallen.
    Die beiden riesigen Schwarzen Dhyarras hatten sich schützend mit Energieschirmen umgeben. Eine zusätzliche Sicherheitsschaltung, die von den Meeghs für eben solch einen Vorfall eingerichtet worden war. Doch sie fruchtete nicht! Das geheimnisvolle schwarze Leuchten der Kristalle war überdeckt von einem blutroten Funkeln, aus dem sich mit bösem Knistern Blitze entluden.
    Aartje-Vaneiden wollte es nicht glauben, doch Kobylanskis Worte fegten jeden Zweifel hinfort. »Sie pulsieren. Bei allen Galaxien - sie sind schon so weit überladen, das es nur noch Minuten dauern kann, bis…« Er sprach es nicht aus. Aartjes Hand war weit vorgestreckt. Sie wies auf den Verursacher des Übels.
    Und Valentin Kobylanski begriff. Schlagartig wusste er, was hier vor sich ging.
    Er wusste, wem sie die sich anbahnende Katastrophe zu verdanken hatten.
    Einen Augenblick war er abgelenkt. So konnte er nicht mehr verhindern, dass Aartje kraftlos zu Boden ging. Mühsam stützte sich Kobylanski gegen eine Wand. Doch nun erledigten Hitze und Strahlung auch bei ihm, was sie der Niederländerin bereits angetan hatten. Schwarze Kreise drehten sich vor Valentins Augen.
    Dann verlor auch er das Bewusstsein…
    ***
    Sie hatten sich von Hobbler und dem alten Wodlog noch im inneren Bezirk der Silberinsel verabschiedet. Die beiden wollten sich nicht der Gefahr einer eventuellen Entdeckung ausliefern. Zamorra verstand das gut, denn in der Zwischenzeit war die Niederlage - und der Tod - von Gahburs Mordbande sicher publik geworden.
    Die beiden taten gut daran, sich für einige Tage oder Wochen erst einmal nicht in den Gängen sehen zu lassen. Zudem hatten sie viel vor. Hobbler brach beinahe unter der ungeheuren Last zusammen, die Insel, seine Welt, durch das Umlegen einiger Hebel steuern zu können. Er, der kleine Gangläufer, der Krüppel mit dem halblahmen Bein…
    Nun war er es, der die Zukunft seiner und der nachfolgenden Generationen nachhaltig beeinflussen konnte. Mit Wodlog wollte er eine Route ausarbeiten, die das Volk zurück in die bewohnten Bereiche von M31 bringen würde.
    Langsam, sehr langsam sogar… doch irgendwann würde es so weit sein. Sie mussten die besten aus dem Volk auswählen, ihnen vorsichtig beibringen, das alles nicht so war, wie man es ihnen beigebracht hatte. Dann konnten sie unter Umständen noch viel mehr erreichen, als sie es sich heute schon erträumten.
    Auf dem Weg zurück zum Spider sinnierte van Zant laut. »Trucker im All, Seefahrer zwischen den Sternen. Kaum zu glauben. Aber ich denke, die Fähigkeiten ihrer Vorfahren schlummert nicht nur in dem kleinen Hobbler. Die haben das im Blut, Zamorra.«
    Der Parapsychologe beschleunigte seine Schritte. Ein mehr als ungutes Gefühl regte sich in ihm. Dennoch, ging er auf Artimus' Worte ein. »Luft, Regen, Wind und Sonne. Bäume, Wiesen… und ein freier Himmel über dem Kopf. Ich denke, diese Sehnsucht haben wir in Hobbler geweckt. Er wird seine Sache gut machen. Aber nun lasst uns schnell machen. Ich werde das Gefühl nicht…«
    Das Amulett vor Zamorras Brust wurde aktiv. Hochaktiv! Und hier an Bord der Silberinsel gab es nichts, was Merlins Stern in diesen Zustand hätte versetzen können. Nichts außer dem, was sie mit dem Spider hierher gebracht hatten…
    »Nur die Ruhe behalten - kein Risiko eingehen.« Nicoles Worte klangen wie ein Hohn, doch Zamorra wusste, was sie damit in das Bewusstsein der Männer bringen wollte. »Wir wissen nicht, ob der Schattenschirm noch aktiv ist. Denkt daran, wir dürfen uns nicht dazu verleiten lassen, den Spider direkt anzusehen. Also: Rückwärtsgang.«
    Die Wand war von dieser Seite aus problemlos zu durchqueren. Zamorra hatte sich exakt den Punkt gemerkt, an dem sie hier eingedrungen waren.
    Dann waren sie in dem als Hangar missbrauchten
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